König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
bist?“, fragte er vorsichtig.
„Nein. Das hat damit nichts zu tun", meinte sie und setzte sich etwas auf.
Sie wollte ihn ansehen können, in die schönen Augen blicken, wenn sie ihm sagte, was ihr Herz dachte.
„Vincent. Ich liebe dich.“
Für einen kurzen Moment weigerte sich sein Gehirn, das Gehörte zu verstehen. Vin erfasste es dann aber doch und zog sie feste in seine Arme.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für mich bedeutet. Ich liebe dich auch, kleine Eli. Du bist mein! Elisabetha Catherina, die Friedensbringerin, mein!“
Und er konnte es nicht lassen, er musste sie kennzeichnen.
Es geschah so schnell, dass Eli gar nicht mehr mitkam. Eben noch lag sie an ihn gekuschelt da. Im nächsten Moment hatte er sie herumgeworfen und lag groß und schwer über ihr. Mit seinen Fängen in ihrem Hals. Den Biss hatte sie kaum gespürt, dafür aber die Härte, die den Weg zu ihrer Mitte suchte.
Fünfzehn Minuten später stand sie unter seiner Dusche. Vincent wollte in der Zwischenzeit etwas für sie zum Anziehen besorgen.
Aus dem Vorratsraum nahm er den Karton mit der Herbstkleidung in ihrer Größe. Diesmal warf er aber vorher einen Blick rein. Besser. Obwohl sie wahrscheinlich in allem super aussah.
Den Karton stellte er in seinem Bad auf die Anrichte, Eli schäumte gerade ihre langen Haare ein. Dummerweise war das Glas der Duschkabine milchig, sodass er es nur erahnen konnte. Obwohl, vielleicht war es auch besser so, dass er sie nicht genau sehen konnte.
„Ich muss noch kurz zu Etienne. Kommst du dann runter zum Frühstück?“, fragte er laut über das rauschende Wasser hinweg.
„In Ordnung“, gab sie zurück.
Mit einem dicken Grinsen im Gesicht lief Vincent über den Flur. Er klopfte zweimal kurz an Etiennes Tür und stieß sie dann auf.
„Herr?“
Etienne saß in der Ecke auf seinem großen, weißen Ledersessel und sah seinen König fragend an.
„Ich wollte dich nur kurz auf den neuesten Stand bringen“, erklärte Vin und kam herein.
Etienne musterte sein Gegenüber, er roch anders als sonst. Und er grinste bis zu den Ohren. Und … er hatte ein Bissmal am Hals.
„Ich sehe es. Elisabetha kann anscheinend ihre Fänge kontrollieren.“
„Das auch. Sie, also ich ... wir sind ein Paar.“
So, jetzt ist es raus , dachte Vincent.
„Ich habe mir das schon gedacht. Erstens riechst du anders und zweitens gab es heute Morgen in diesem Haus eine Geräuschkulisse wie in einem Bordell.“
„Ups, ich habe nicht gemerkt, dass wir so laut waren.“
Kaum zu fassen, aber der König wurde doch tatsächlich rot.
Etienne winkte ab.
„Mach dir mal keinen Kopf. Ich habe schon vermutet, dass du es bist, der da brüllt wie ein Löwe. Da die einzige Frau im Haus nur dich riechen kann, blieb nur diese eine Schlussfolgerung.“
Vincent zuckte mit den Schultern.
„Ich wollte nur, dass du es weißt. Den anderen werden wir es gleich sagen. Beim Frühstück“, sagte er und ging.
„Herr? Ich denke, das werden sie auch ohne Worte merken“, rief Etienne ihm hinterher.
Auf dem Flur knallte Vin mit Nathan zusammen.
„Huch. Also seit gestern ist unser Flur anscheinend geschrumpft“, entfuhr es Vincent.
„Verzeihung, Herr. Aber das verstehe ich nicht.“
„Hm, wie auch. Ich bin gestern schon mit Etienne zusammen geknallt“, meinte Vin und ging los.
„Herr? Ich muss mit dir reden“, erklärte Nathan und lief ihm nach.
„Ist es wichtig?“
„Ähm, ja.“
Das kurze Zögern veranlasste Vin dazu, stehen zu bleiben. Nathan hatte den Kopf eingezogen, die Hände tief in die Taschen vergraben und sah furchtbar schuldbewusst aus.
„Was ist los?“
„Nicht hier, Herr. Können wir bitte ins Büro gehen?“
Vin nickte.
Was hatte Nathan ausgefressen, dass er so einen schuldigen Eindruck machte? Er war doch der Stratege, der immer einen kühlen Kopf bewahrte.
Im Büro machte sich Vin nicht die Mühe, sich zu setzten. Er blieb mitten im Raum stehen und sah Nathan an.
„Also, was ist? Raus damit.“
„Herr, ich habe ein Problem. Wie schwerwiegend es ist, kann nur die Zukunft zeigen. Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist. Aber du musst es wissen.“
Vin machte eine Geste mit der Hand, die Nathan aufforderte, weiter zu reden.
„Du weißt doch von mir und den Mädchen, jeder weiß es. Na ja, Cosimo war wohl bis gestern nicht ganz im Bilde. Er hat mich zusammen gestaucht. Aber ich komme vom Kern ab. Ich war gestern wieder raus und es hat nicht lange gedauert, bis ich
Weitere Kostenlose Bücher