König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
rund.
„Na, ich wollte nur mal wissen, wie die alle heißen. Und was ihr Job ist.“
„Ach so“, dann beugte er sich näher an sie. „Du hast Glück, dass keiner von denen einen Herzinfarkt bekommen hat. Du solltest wissen, dass es eine Aufgabe des Personals ist, möglichst unsichtbar zu sein. Für sie ist das eine große Ehre, dass du überhaupt mit ihnen sprichst“, flüsterte er.
Eli sah ihn schockiert an. „Du machst Scherze!“
„Sehe ich so aus?“, fragte er zwinkernd zurück.
Dann riss er den Kühlschrank auf, was dem Küchenpersonal sichtlich peinlich war. Ihn nicht zu bedienen glich einer Sünde.
Cosimo lud sich den Arm voll. Eli staunte. Wurst, Käse, kalter Braten auf Tellern. Mayo, eine Packung Butter und eine Salatgurke folgten. Dann knallte er die Tür zu. Von der Anrichte daneben schnappte er sich noch ein Paket Toastbrot.
„Bin dann wieder weg“, meinte er und verschwand durch die Tür.
„Ich möchte mich entschuldigen, Herrin“, sagte eine rundliche Frau, die sich als Köchin vorgestellt hatte. Maria, oder? Ja.
„Warum?“, fragte Eli verwirrt.
„Weil er sich sein Essen selbst genommen hat. Es ist nicht seine Aufgabe, sich selbst zu versorgen. Aber wir dürfen nicht in sein Zimmer. Daher konnte auch keiner fragen, ob er etwas nach oben gebracht haben möchte“, erklärte sie.
Eli sah sie an, dann der Reihe nach die anderen.
„Damit das Mal klar ist. Wenn er nicht zu den Mahlzeiten erscheint, dann braucht ihr kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er sich im Anschluss selbst etwas nimmt. Und, warum dürft ihr nicht in sein Zimmer?“
„Er wünscht es nicht. Das hat er noch nie“, sagte Nina - sie hatte sich vorgestellt und erklärt sie sei für die Zimmer zuständig.
„Sein Pech. Muss er sein Bett selbst machen!“, erklärte Eli und zuckte mit den Schultern.
„So und in Zukunft muss keiner zusammenzucken, wenn ich mit euch rede, verstanden?“, fragte sie in die Runde.
Demütiges Nicken folgte als Antwort darauf.
Eli seufzte und ging. Himmel noch mal, sie kam sich wie eine Märchenprinzessin vor. Gut, sie war die Königin, aber deshalb mussten nicht alle vor ihr kriechen. Das war unnötig und übertrieben – fand sie.
Vincent saß noch im Esszimmer und wartete. Eli stellte sich hinter seinen Stuhl und kraulte das schwarze Haar in seinem Nacken.
„Möchtest du jetzt deine Belohnung haben?“, fragte sie ihn leise.
Vincent fuhr auf dem Stuhl herum und schnurrte. „Oh ja. Du glaubst gar nicht, wie sehr!“
Er hob sie schwungvoll auf seine Arme und flitzte mit ihr die Treppe herauf. Elis Kichern war durch das ganze Haus zu hören.
Cosimo drückte mit dem Ellbogen die Tür auf und sah gerade noch, wie Kai sich das T-Shirt über den breiten Rücken streifte.
Er schluckte schwer.
„Essen!“, rief er ihm entgegen.
„Mmm, sehr gut“, lobte Kai.
Cosimo fegte mit seinem Fuß das ganze Gerümpel von seinem Beistelltisch und lud die Teller darauf ab.
„Gibt aber nur Sandwiches. Abendessen ist schon rum.“
„Sandwich ist voll in Ordnung.“
Schweigsam bereitete sich jeder sein Brot. Kai funkelte Cosimo immer wieder aus diesen bezaubernden Augen an. Überhaupt war er ein schöner Kerl. Glatte, helle Haut. Blonde, schulterlange Haare. Sein Körperbau war wie bei Cosimo sehr kräftig – durchtrainiert.
„Sag mal“, meinte Kai nach dem ersten Bissen. „Wo bin ich denn hier überhaupt?“
„Verschluck dich nicht. Du genießt die Gastfreundschaft von Vincent und Elisabetha Catherina“, sagte Cosimo und grinste innerlich.
„Echt? Nicht zu fassen“, Kai schlug sich gegen die Stirn. „Deshalb kamst du mir gleich so bekannt vor. Du gehörst zu König Vincents Führungsriege.“
„Ähm, ja. Die anderen drei wohnen auch hier“, sagte Cosimo verlegen.
„Wow. Eine echte Ehre. Habt ihr auch einen Arzt hier? Weil, ich bin ja nicht tot.“
„Nein. Das hast du Eli zu verdanken.“
Kai sah ihn fragend an und biss erneut in sein Brot.
„Deine Königin hat eine besondere Gabe. Sie ist eine Heilerin.“
Jetzt verschluckte sich Kai und hustete kräftig.
„Hab dich gewarnt.“
Nachdem der Hustenanfall vorbei war, sah Kai etwas irritiert drein.
„Du willst mir ernsthaft weismachen, dass unsere junge Königin mir das Leben gerettet hat?“
„Ja.“
„Und du nennst sie wie?“
„Eli. Sie hieß schon vorher so, aber das ist eine längere Geschichte.“
Kai lehnte sich zurück.
„Dann leg mal los. Mir scheint, ich hab' gerade
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