König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
nach ein paar Sachen, die auf der Kommode lagen.
Was mache ich denn jetzt? , fragte er sich selbst und wartete vergebens auf eine Antwort.
Zehntes Kapitel
Während Eli mit den anderen beim Abendessen saß, brummte ihr Telefon wieder. Verstohlen blickte sie unter dem Tisch auf das Display. Julietta.
Eine Woche noch. Geht schneller als gedacht. Nathan NICHTS sagen! Juli.
Okaay.
Dann halt eben nicht. Schnell tippte sie die Antwort und steckte das Gerät wieder weg. Die vier Vampire am Tisch hatten keinerlei Notiz davon genommen. Sie waren viel zu sehr mit Essen schaufeln beschäftigt. Eli wunderte sich, weshalb Cosimo das Essen ausließ. Machte sein Patient ihm so große Sorgen?
„Eli, du isst zu wenig!“, beschwerte sich Vincent.
„Zu wenig? Ich esse doch schon bedeutend mehr als vorher. Mehr bekomme ich nicht herunter“, gab sie zurück.
„Dann esse ich eben deine Erdbeeren“, neckte er.
„Vielleicht passt ja doch noch etwas rein. Aber ... dann musst du mich schon damit füttern“, befand sie.
„Gerne“, schnurrte er und hielt ihr eine der Früchte vor den Mund.
Eli biss genüsslich ab. Schloss die Augen und genoss die Süße auf ihrer Zunge. Das nächste Stück. Vincent schnurrte wie eine zufriedene Katze.
„Das tue ich mir nicht an!“, brummte Nathan und rauschte sauer ab.
Eli sah ihm nach. Eigentlich tat er ihr leid. Sie turtelte hier mit Vincent während Nathan seine süße Wölfin auf der anderen Seite der Welt sitzen hatte. Total unfair, aber das Leben war nun einmal so. Außerdem wäre sie bald wieder da. Eli war sich nicht sicher, aber sie vermutete, dass dieses Haus bald eine Bewohnerin mehr hatte.
„Herr, willst du nicht wissen, was heute Nachmittag los war?“, fragte Dorian.
„Doch sicher. Ich habe darauf gewartet, dass du es mir erzählst. Ich wollte dir nicht alles aus der Nase ziehen“, gab Vin zurück.
„Pfft. Also, Eli hat uns zu dieser Schlägerei geschickt. Die Wölfin, die angerufen hatte, wartete vor dem Lokal auf uns. Die drei Wölfe, die angegriffen haben, waren mehr als aggressiv. Die Frau hat gesagt, sie hätten grundlos einen Streit angefangen. Die beiden Vampire haben nichts getan, was den Streit provoziert hätte. Sie saßen einfach nur an der Theke und tranken ihr Bier. Bis die drei Wölfe reinkamen. Ihr Wortführer hat sie gleich von der Seite angemacht. Meinte, Blutsauger wären in diesem Lokal nicht erwünscht. Es wäre sein Stammlokal und er sucht die Gäste aus“, Dorian pausierte.
„Zeugt von Irrsinn“, bemerkte Etienne.
„Hmm“, bestätigte Dorian. „Die Wölfe haben dann die Vampire am Kragen gepackt und vor die Tür gesetzt. Und die haben sich das nicht gefallen lassen. Und schwupp, war die schönste Prügelei im Gange. Bis der Wolf zubiss. Selbst mit der Menschengestalt waren seine Zähne scharf genug, die Hand bis auf den Knochen aufzubeißen. Der Wirt, ebenfalls ein Wolf, war so frei die drei Angreifer niederzustrecken. Mit einem Baseballschläger. Als wir ankamen, saßen sie gefesselt auf Stühlen.“
„Das ist doch mal Zivilcourage!“, freute sich Eli.
„Richtig. Und der infizierte Wolf ist jetzt herzlos“, erklärte Dorian sachlich.
„Iih. Die Vorstellung ist schon eklig. Wie kannst du so was? Ich glaube, ich würde mir selbst dabei auf die Schuhe kotzen“, Eli verzog das Gesicht.
Vincent hatte zwar gesagt, dass Dorian den Wolf getötet hatte, aber so?
„Meine liebe Königin. Ich habe das schon so oft getan, so wie die anderen auch, das ist schon normal.“
„Einzelheiten will ich gar nicht wissen“, meinte sie.
„Julietta sollte Bescheid wissen über den Vorfall. Schreibst du ihr oder soll ich?“, fragte Vincent sie.
„Ich mach schon, wir haben sowieso Kontakt.“
„Ich weiß ja nicht, was ihr jetzt vorhabt, aber mir wäre es nach einer Runde zocken“, gab Etienne von sich.
Geräuschvoll schob er seinen Stuhl nach hinten.
„Ich geh mit“, meinte Dorian und warf die zerknüllte Serviette auf den Tisch.
„Willst du auch ein bisschen spielen?“, fragte Eli Vincent und klimperte unschuldig mit den Augen.
„Mmm. Mal überlegen. Meine Belohnung steht ja noch aus und das könnte man doch schön miteinander verbinden.“
Die junge Frau, die begann den Tisch abzuräumen, bekam einen hochroten Kopf. Eli kicherte.
„Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte sie dann.
Vor Schreck ließ das Mädchen einen Teller fallen.
Eli stand auf und half ihr, die Scherben aufzuheben. Worauf das
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