König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Vincent trotzdem nicht.
„So, ihr beide habt das ja wegen der Schlägerei gestern nicht mitbekommen. Die Kandidaten für die Ordnungstruppe waren alles in allem nicht schlecht. Vier Wölfe und drei Vampire. Sie würden sofort anfangen“, erzählte Vincent Dorian und Cosimo.
Kai räusperte sich. „Verzeihung Herr, für die Dreistigkeit. Aber ihr sucht noch Leute?“
Verwirrt sah Vincent ihn an. „Ja. Wir haben eine Arten übergreifende Polizei gegründet. Na, zumindest so ähnlich. Deshalb sind die zwei ja gestern auch zu der Schlägerei gekommen.“
„Darf ich mich bewerben?“, fragte Kai.
Cosimo fiel die Kinnlade runter. Er wollte anscheinend wirklich bleiben.
„Klar. Was hast du denn bisher gemacht?“, fragte Vincent.
„Wachschutz für Privatanwesen. Ich will mich nicht selbst hier loben, aber ich beherrsche drei Kampfsportarten und kann recht gut Schießen“, erklärte er verlegen.
„Wie das?“
„Ich habe für Menschen gearbeitet. Da kann ich wohl kaum meine Schnelligkeit oder meine Fänge einsetzen“, Kai zuckte mit den Schultern.
„Hm. Wir werden sehen. Die anderen Bewerber sehen wir morgen wieder, zum Probetraining. Du kannst mitkommen.“
„Danke, Herr.“
Vincent lag auf der Zunge, dass Cosimo ihm ein Gästezimmer geben sollte, doch er verkniff sich den Kommentar. Irgendwie war Cosimo heute komisch.
Nach dem Frühstück verzogen sich Vincent und Eli ins Büro. Nathan ging pfeifend auf sein Zimmer.
„Ich glaube, er hat von Anna gehört“, sagte sie lächelnd.
„Das denke ich auch.“
Eli setzte sich auf ihren Stuhl, der nun neben dem von Vincent hinter dem Schreibtisch stand. Sie startete das Notebook und sah auf. Vincent stand grinsend an der verschlossenen Tür.
„Du führst doch was im Schilde ...“, bemerkte sie.
„Du kennst mich schon gut“, bemerkte er.
Dann ging er auf sie zu und zog sich sein Shirt aus. Die Hose folgte, als er vor ihr stand.
„Mein süßer König. Willst du mich hier in diesem Büro verführen?“, fragte sie rauchig.
„Darauf kannst du wetten. Ich will dich schon seit einigen Tagen auf diesen Schreibtisch setzen und dich so heftig nehmen, dass nichts mehr darauf liegen bleibt, außer dir", beschrieb er ihr.
Eli schluckte, allein die Vorstellung …
„Worauf wartest du dann noch?“, wisperte sie.
Auf der anderen Seite des Hauses war gerade nicht so gute Stimmung. Allerdings beschränkte sich das auf Cosimos Zimmer.
Als er mit Kai wieder hier hereinkam, knallte er die Tür zu und fuhr ihn an.
„Warum hast du das eben getan?“
„Was? Dass ich mich beworben habe, oder was meinst du?“
„Ja, genau das. Wie konntest du dich so aufdrängen?“, Cosimo funkelte ihn an.
„Ach, willst du lieber, dass ich verschwinde?“
Kai sah ihn fragend an. Den Kopf schief gelegt, die Augen leicht zugekniffen. Was das Glitzern aber in keinster Weise schmälerte.
„Ja“, gab Cosimo aufgebracht zurück.
Der Kerl war Gift für sein Innerstes. Die Fassade aufrecht zu halten, fiel ihm immer schwerer.
Kai sah ihn an. Der Blick undefinierbar.
„Ich soll also gehen, ja?“, fragte er.
Dann wurde Cosimo heftig gegen die Wand geknallt. Kai drängte gegen ihn, die Hände pressten Cosimos Schultern gegen den Stein.
Viel zu nah!
Wie erstarrt klebte er an der Wand, unfähig sich zu rühren. Die gelbgrünen Augen funkelten ihn an.
„Wenn du mir ehrlich sagst, dass du mich nicht willst, dann gehe ich“, forderte Kai.
Seine Stimme klang samtig, sein Atem ein warmer Hauch auf Cosimos Gesicht.
„Ich ...“, die Stimme versagte. Eine Antwort kam ihm nicht über die Lippen.
Kai ließ ihn los und drehte sich weg.
„Wusste ich's doch“, murmelte er.
Mühsam versuchte Cosimo, die Fassung wieder zu erlangen. Er verfolgte Kai mit den Augen, während der durch das Zimmer tigerte.
„Sie wissen es nicht“, begann er zu erklären. „Ich kenne sie seit über zweihundert Jahren und keiner von ihnen weiß, wie es in mir drin aussieht“. Besser konnte er seine Lage nicht beschreiben.
Kai fuhr herum.
„Glaubst du, sie hätten ein Problem damit?“, fragte er drängend.
„Ich weiß es nicht. Wirklich nicht.“
„Eigentlich sollte ich dir raten, mit ihnen zu sprechen. Ein wenig auf den Zahn fühlen. Aber weißt du was? ... Scheiß drauf!“
Wieder wurde Cosimo gegen die Wand gedrückt. Innerhalb eines Sekundenbruchteils war Kai bei ihm gewesen, quer durch das Zimmer. Ohne auch nur ein Blinzeln abzuwarten, presste er seinen Mund auf
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