König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Cosimos. Fordernd drängte er gegen ihn.
Oh. Mein. Gott. Cosimo konnte es nicht glauben. Dieser Mund, so weich und doch drängend. Er legte seine Hände auf die Hüften des anderen, öffnete seine Lippen und umfing die Zunge von Kai. Er spürte die Spitzen der Fänge.
Doch so schnell es begonnen hatte, war es auch wieder vorbei. Kai ließ Cosimo los und drehte ihm den Rücken zu.
„Entschuldige. Ich hätte nicht so grob sein sollen“, sagte er leise.
Cosimo fiel keine Antwort ein.
„Weißt du, normalerweise bin ich ein ganz ruhiger Kerl. Ab und an flippe ich aus, weil mein innerer Pegel überläuft. Und die Aussicht dich in Zukunft in der Nähe zu haben, immer die Versuchung vor Augen, hat mich etwas sauer werden lassen.“
„Dann sind wir quitt“, befand Kai. „Ich konnte eben nämlich nicht widerstehen.“
Er sah über seine Schulter und zwinkerte Cosimo zu.
Cosimo musste sich ganz schnell etwas einfallen lassen. Denn sonst würde es passieren, dass er und Kai gleich splitternackt durch dieses Bett vor seinen Augen tobten.
„Komm mit, ich zeig dir mal das Haus“, sagte er deshalb.
„Äh, dann wisch dir erst den Mund ab, du blutest.“
Ups, das hatte er ja gar nicht bemerkt!
Mit dem Handrücken rieb er über seine Lippen und tatsächlich, eine kleine Blutspur.
„Danke“, mehr fiel ihm nicht ein.
Cosimo führte Kai durch das Haus. Wohnzimmer, Bibliothek, ähm Büro ließ er besser aus. Cosimos Nase sagte ihm, dass er da drin gerade sehr unwillkommen wäre.
„Willst du ein Gästezimmer?“, fragte er Kai.
Der sah ihn so deutlich an, dass sich eine Antwort erübrigte.
„War nur eine Frage.“
„Ein kleiner Hinweis. Wenn ich in deinem Zimmer bleibe, machen sich die anderen ihre Gedanken und kommen vielleicht von selbst drauf. Dann wirst du wissen, was sie denken“, flüsterte Kai.
„Auch wahr.“
Anschließend gingen sie runter. „Esszimmer kennst du ja schon. Dann ist auf der Seite die Küche und die Angestellten wohnen da. Und auf der anderen Seite hier. Da ist der zweitbeliebteste Platz neben dem Wohnzimmer“, sagte er und stieß die Tür auf.
„Cool. Ein Schwimmbad. Das Haus ist der Wahnsinn. Und der Fußboden da draußen in der Halle, mir gefällt's, aber ich hätte das im Haus des Königs nicht erwartet.“
Cosimo grinste.
„Das Haus hatte er schon vorher. Also, bevor er König wurde.“
Kai wanderte durch den Raum und erblickte den Whirlpool.
„Das wird ja immer besser“, bemerkte er.
„Eine Sauna gibt es übrigens auch“, sagte Cosimo gleichzeitig.
„Hm, für heiße Momente“, sagte Kai schelmisch.
„Lass das bitte“, gab Cosimo abwehrend zurück.
„Dachte ich's mir doch!“, hörte er hinter sich seinen König.
Scheiße! Und jetzt?
„Herr?“, gab sich Cosimo betont unwissend.
„Was ist da zwischen euch?“, fragte Vincent.
Da beide nicht antworteten, ließ Vincent die Tür zuschlagen.
„Also, raus damit. Wir drei sind ganz unter uns. Ich kann seinen Geruch durch das ganze Haus riechen!“, meinte Vincent und zeigte auf Kai.
„Und ich dachte, du hättest im Büro zu tun!“, fuhr Cosimo ihn an.
Hui, ganz doof. So redete man nicht mit seinem König.
Vincent hob fragend eine Braue, während Kai erschrocken die Luft anhielt.
„Hast du vergessen, wer hier das Sagen hat? Ich bin meiner Nase hierher gefolgt und habe ganz einfach nur gefragt, was hier abgeht! Oben wartet meine Königin auf eine Flasche Wasser, die ich ihr bringen wollte. Denn ich habe sie gerade quer über den Schreibtisch gevögelt, und sag nicht du hast es nicht mitbekommen. Also was jetzt!“, brüllte Vincent ihn an.
Cosimo holte tief Luft. „Ich bin schwul.“
Vincent klappte den Mund zu, der eben noch Fänge zeigend offen stand.
„Ist das zu fassen! Der eine kommt mir mit 'ner Wölfin und du lachst dir 'nen Kerl an! Jetzt brauche ich einen Drink!“
Jetzt guckte Cosimo fassungslos. Kai kam näher, die aggressive Stimmung zwischen den beiden war verflogen.
„Wer hat hier eine Wölfin?“
„Das soll er selbst sagen, wenn er es für richtig hält.“
„Und?“, wollte Cosimo wissen.
„Was und?“, Vincent kapierte es nicht.
„Stört es dich? Dass ich schwul bin?“
„Nein. Mir ist das doch egal. Oder macht dich das von heute auf morgen anders?“
„Nein. Natürlich nicht.“
„Allerdings wüsste ich gerne, seit wann du dir dessen bewusst bist“, meinte Vincent.
„Eigentlich … schon immer“, gab Cosimo zu.
„Und du? Was ist mit dir? Denn eines
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