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König für einen Sommer: Roman (German Edition)

König für einen Sommer: Roman (German Edition)

Titel: König für einen Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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Banker traf sich dort alles und es gab nur sehr selten Ärger. Das Beste am Jenseits war allerdings Hans, der Wirt. Hans war fast dreißig und Stimmung war ihm immer wichtiger als Umsatz. Er war mehr Freund als Geschäftsmann, und das schätzte ich. Hätte er auf die Bezahlung aller ausstehenden Deckel auf einmal bestanden, wäre locker eine Weltreise für ihn drin gewesen, aber er tat es nicht. Ich hatte immer noch einen Deckel von meinem verhängnisvollen Geburtstag offen, die einzige Schuld dieses verfluchten Tages, die einfach zu begleichen war.
    An diesem Abend war es zum ersten Mal in diesem Jahr so warm gewesen, dass man selbst in kurzen Hosen und T-Shirt noch schwitzte, aber das war nichts gegen die Temperatur, die mir entgegenschlug, als ich das Jenseits betrat. Den ganzen Tag über hatte die Sonne den Raum durch die großen, wegen der lauten Musik nie geöffneten Fenster aufgeheizt. Den Sauerstoff hatten die zirka 20 Gäste in kaum durchschaubare Dunstschwaden verwandelt und einigen Leuten sah man deutlich an, dass ihnen Schlucken mittlerweile wesentlich leichter fiel als Atmen.
    FLO SAß an der Theke – mit Claudia. Claudia war Flos Freundin und ich konnte sie nicht ausstehen, was natürlich des Öfteren zu Spannungen führte. Äußerlich war nichts an ihr auszusetzen. Ich fand sie sogar ziemlich hübsch. Lange, braune Haare, 1,80 m, ein beinahe makelloses Gesicht (ihre Nase gefiel mir nicht), große, braune Augen und ein kräftiger, nicht dicker Körper hatten zu Anfang auch auf mich eine gewisse Anziehung ausgeübt, die aber sehr schnell verflogen war. Ihre ständig wechselnden Launen, die sie immer wieder zur Schau stellen musste, waren nicht auszuhalten. Nachdem ich ihr das einmal sehr deutlich gesagt hatte, bezog sich beinahe jeder Streit zwischen ihr und Flo auf mich. Für sie war ich das Böse schlechthin, und das ließ sie mich regelmäßig spüren. Sie versuchte sehr oft mich zu beleidigen und mich zu reizen, aber ich ließ sie einfach an mir abprallen, was sie nur noch mehr aufregte. Diese Frau hatte eindeutig einen Dachschaden. Flo versuchte ihr Verhalten immer wieder mit ihrem Alter zu entschuldigen (sie war erst 17), aber ihre Spinnereien konnten für mich nie nur eine Folge mangelnder Lebenserfahrung sein, dafür kamen sie zu regelmäßig.
    Als Flo mich sah, sprang er von seinem Hocker auf, riss seine Arme in die Luft und brüllte freudestrahlend: »David, Alter! Endlich wieder unter den Lebenden! He, Hans! Guck mal, wer hier ist!«
    Er umarmte mich überschwänglich und ein kurzer Blick in seine Augen genügte, um zu wissen, dass der Wodka-Lemon-Longdrink, den er mir fast übergeschüttet hätte, nicht sein erster war. Claudia erhob sich von ihrem Hocker und warf mir einen Blick zu, der die Sonne hätte einfrieren können.
    »Dann bin ich hier ja wohl überflüssig«, zischte sie und ging in Richtung Ausgang. Ein kurzes Tschüss meinerseits veranlasste sie dazu, die Tür lauter als gewöhnlich zu schließen.
    »Sie will, dass du ihr nachläufst«, sagte ich zu Flo, aber er tippte sich nur an den Kopf und bestellte zwei Bier. Wir setzten uns an die Theke.
    »Was hat sie denn heute für ein Problem?«, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen. »Jetzt hat sie mich so lange nicht gesehen, und dann diese Begrüßung!«
    Flo verzog genervt sein Gesicht.
    »Ach, was weiß ich! Sie hat'n Hals, weil wir heute nicht zu Hause geblieben sind. Ich wollte unbedingt hierher. Irgendwie hab ich geahnt, dass du heute auftauchst. Außerdem hat sie ganz gut einen getankt. Du weißt ja, welche Auswirkungen zu viele Hütchen auf sie haben.«
    »Aha. Mal wieder eifersüchtig auf mich. Nichts Neues also.«
    »Na ja, seit der Geschichte mit Chris wurd's immer krasser. Wenn ich nur deinen Namen erwähne, geht sie hoch. Du bist das personifizierte Böse.«
    »Habe die Ehre.«
    »An diesem Abend damals hat sie mich doch tatsächlich vor die Wahl gestellt.«
    »Zwischen ihr und mir?«
    »Genau.«
    »Weil ich mit Pia rumgemacht habe?«
    »Weil du ein schwanzgesteuertes, unmoralisches, versoffenes und asoziales Stück Dreck bist.«
    »Wie hast du reagiert?«
    »Ich hab noch mal versucht ihr klar zu machen, dass meine Freundschaft zu dir mit unserer Beziehung überhaupt nichts zu tun hat und dass sie mir ja wohl nicht verbieten könne Freunde zu haben. Sie meinte, dass es ihr nur um dich gehe, weil du ihrer Ansicht nach einen schlechten Einfluss auf mich hast und versuchtest uns auseinander zu bringen.«
    »Denkst du

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