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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er dem Pizzaboten die Tür, nahm die Lieferung entgegen und zahlte.
    »War das dein Diener?«, fragte sie, als der Mann verschwunden war.
    »Nein, meine Diener haben dieses Jahrhundert frei. Er arbeitet für den Laden, der die Pizza backt. Wenn Leute angerufen haben, fährt er die Lieferungen aus. Hast du Hunger?«
    »Ja.« Sie schnupperte. »Das riecht gut.«
    Er stellte den Pizzakarton auf den Couchtisch. »Ich hole uns ein paar Servietten, die werden wir brauchen. Dann wirst du ja sehen, ob es so gut schmeckt, wie es riecht.«
    Als er zurückkam, saß sie vor dem offenen Karton auf dem Boden und stupste mit dem Finger gegen die Kruste. »Das sieht sehr bunt aus. Ist es in eurer Welt ein Grundnahrungsmittel?«
    »Für mich schon.« Er nahm ein Stück, wobei er den Faden ziehenden Käse mit den Fingern abtrennte. »Man nimmt es einfach mit den Händen und beißt ab.« Was er sofort überzeugend demonstrierte.
    Kadra folgte seinem Beispiel. Sie schmeckte Salami, Paprika, Zwiebel und Käse, würzige Tomatensoße und schließlich den dünnen Hefeteig.
    Ihr genüssliches Stöhnen erinnerte Harper stark an die Laute, die sie beim Sex von sich gegeben hatte.
    »Ich mag diese Pizza«, stellte sie fest und biss erneut ab. »Eine köstliche Speise«, setzte sie mit vollem Mund hinzu.
    »Schätzchen, köstlicher geht es gar nicht.«
    »Und sie passt gut zu Bier. Es ist wie ein Fest, sich zu küssen und zu vereinigen und dann Pizza und Bier zu genießen.«
    Er wusste, wie lächerlich das war, aber sein Herz schmolz dahin. »Ich bin verrückt nach dir, Kadra. Du treibst mich in den Wahnsinn.«
    »Ist das ein Ausdruck?«
    »Es soll heißen, dass ich in dich verliebt bin. Dreißig Jahre ohne auch nur den kleinsten Kratzer, und mit einem Schlag bin ich völlig verloren.«
    »So etwas darfst du niemals sagen, auch wenn es nicht
wörtlich gemeint ist. Nicht vor dem Kampf.« Sie schloss ihre Hand um die seine. »Es bringt Unglück. Wenn das hier vorüber ist … Wenn es vorbei ist, Harper, sprechen wir noch einmal über unsere Gefühle.«
    »Also gut, aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. Aber nur, wenn du mich meinen Punkt machen lässt.«
    Verwirrt starrte sie ihn über ihre Pizza hinweg an. »Einen Punkt? Wie bei diesem Baseball-Kampf?«
    »Nicht so ganz. Ich will dir erklären, wie es mit uns beiden weitergehen könnte.«
    »Wenn es vorbei ist, machst du deinen Punkt. Jetzt erzähl mir mehr über die U-Bahn.«
    »Moment mal, da kommt etwas im Fernsehen.«
    Der Reporter berichtete von dem Angriff im Zoo, dem ermordeten Wärter und den verstümmelten Tieren. Die Zeugenberichte waren wirr und widersprüchlich. Manche sprachen von einer Attacke Bewaffneter, andere von einer Horde wilder Tiere.
    »Sie haben keine Ahnung, womit sie es zu tun haben«, stellte Harper sachlich fest, als der Reporter sagte, dass die Polizei den Zwischenfall untersuchte. Der Zoo sollte bis auf weiteres geschlossen bleiben. »Wenn ich anrufe und ihnen die Wahrheit erzähle, halten sie mich für irre.«
    »Es liegt an uns«, erklärte Kadra. »Rhee hat gesagt, wir würden diese Schlacht gemeinsam kämpfen. Er muss hier vernichtet oder in seine Welt zurückgejagt werden, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.«
    »Hier.« Harper rollte die Schulter, in die der Dämon seine Klauen gegraben hatte. »Wir bringen die Sache hier zu Ende. Nach New Yorker Art.«
    Kadra betrachtete die Bilder vom Zoo, die über den Fernseher
flimmerten. »Diese U-Bahn, führt sie an dem Ort mit den Tieren vorbei? Wo wir heute gekämpft haben?«
    »Zumindest unweit davon.«
    »Sorak würde einen Unterschlupf in der Nähe seiner Beute bevorzugen. Bald wird es dunkel«, sagte sie mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster. »Dann gehen wir auf die Jagd.«

7
    S IE WEIGERTE SICH, ihre Jagdkleidung ein zweites Mal gegen Jeans einzutauschen, weil diese sie angeblich in ihrer Bewegungsfreiheit behinderten. Er ließ ihr ihren Willen. Schließlich würde ihre spärliche Bekleidung unter dem langen Mantel nicht auffallen.
    In New York, dachte Harper, als sie einen Mann mit schulterlangem weißem Haar, zwei Nasenringen und einem schwarzen Lederoverall passierten, gab es immer jemand, der merkwürdiger angezogen war als man selber.
    Aus sentimentalen Gründen trug er seine zerfetzte Jacke. Damit ging er auch der Gefahr aus dem Weg, dass ein zweites Kleidungsstück den langen blauen Krallen eines Dämons zum Opfer fiel.
    Im Schulterholster steckte seine Glock, die durch eine 38er

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