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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in einem Knöchelholster, ein Kampfmesser in einer Scheide an seinem Rücken und ein Klappmesser in seinem linken Stiefel ergänzt wurde.
    Eine Uzi wäre ihm lieber gewesen, aber er würde sich mit dieser Ausstattung begnügen müssen.
    »Ich mag meine Arbeit«, erzählte er Kadra. »Und es freut mich, wenn ich Menschen helfen kann, die mit ihren Problemen zu mir kommen.« Er legte eine Pause ein und betrachtete seine Umgebung – seine Stadt und seine Welt. »Aber dieser Kreuzzug zur Rettung des Planeten beflügelt mich besonders.«
    »Dafür wurdest du geboren.« Als er ihr einen Seitenblick zuwarf, zuckte sie die Achseln. »Daran glaube ich
zumindest. Wir werden für einen bestimmten Zweck geboren. Wie wir leben, wie wir andere, die mit uns leben, behandeln, bestimmt, ob wir diesen Zweck erfüllen oder versagen. Es ist unsere Bestimmung, gemeinsam in diese Nacht zu gehen. Vom Augenblick unserer Entstehung an waren wir dafür bestimmt.«
    »Das gefällt mir. Lass mich noch einen Schritt weitergehen. Wir waren auch für einander bestimmt.«
    Dafür, einander zu lieben, dachte sie, und allein in verschiedenen Welten zu leben. Ihr Leben war voller Opfer gewesen, aber das schmerzlichste davon stand ihr noch bevor.
    Harper führte Kadra nach unten zur Station, an der die Züge Richtung Uptown hielten. Hätte er ihr nicht den Weg versperrt, sie wäre über das Drehkreuz gesprungen.
    »Du brauchst eine bestimmte Münze, dann kannst du durchgehen.«
    »Diese Sperren sind nicht sehr stabil«, gab sie zu bedenken, als sie ihm durch das Drehkreuz folgte. »Ein Kind könnte sie überwinden.«
    »Nun ja, es ist … nennen wir es Tradition.«
    »Ein Ritual also«, entschied sie befriedigt. Plötzlich wurde ein Brüllen laut, und der Boden begann zu vibrieren. »Die Erde bebt.« Schon wollte sie mit ihm in Deckung gehen, als er ihre Hand nahm.
    »Das ist nur der einfahrende Zug.« Ohne ihre Hand loszulassen, zog er sie auf den Bahnsteig, wo sie die übrigen wartenden Fahrgäste interessiert musterte.
    Sie befanden sich in einer riesigen, hell erleuchteten Höhle. Nie zuvor hatte sie so viel Leben, so viel Bewegung und solche Zauberkraft an einem Ort vereint gesehen.
»Die Haut eurer Leute hat viele Farben. Es ist schön, dass es solche Vielfalt gibt. Ihr seid gesegnet.« Ein Seitenblick zeigte ihr, dass er sie auf eine Art anlächelte, die sie nicht zu deuten vermochte. »Was ist?«
    »Nichts.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie.
    »Wir können uns hier nicht vereinigen«, zischte sie entsetzt. »Das gehört nicht in die Öffentlichkeit.«
    »So war der Kuss auch nicht gemeint. Vergiss nicht, es gibt verschiedene Arten von Küssen.«
    »Ich dachte, du hättest das erfunden.«
    »Willst du mich einen Lügner nennen? In meiner Welt küssen sich die Leute ständig: Liebespaare, Freunde, Verwandte. Sogar Wildfremde.«
    Sie schnaubte. »Jetzt lügst du aber wirklich.«
    »Die Berührung der Lippen ist geradezu ein Freizeitsport. Stell dir vor: Die Leute zahlen dafür, dass sie mit anderen in einem großen dunklen Raum sitzen und die Bilder anderer Menschen auf einer Leinwand ansehen dürfen. Wie der Fernseher, auf dem du das Baseball-Spiel gesehen hast, nur größer. Häufig küssen sich diese Bilder.«
    »Ich glaube, du bist doch ein Barde. Sonst würden dir diese fantastischen Geschichten nicht so leicht über die Lippen kommen.«
    »Findest du in deinem Wissensarchiv nichts über Filme?«
    Sie runzelte die Stirn, legte aber den Kopf schräg und ließ die Informationen Revue passieren. Als sie erfreut die Augen aufriss, wusste er, dass sie einen Treffer gelandet hatte.
    »Filme«, sagte sie versuchsweise. »Ich würde gern einen sehen.«
    »Abgemacht. Später.« Er hörte das Donnern des einfahrenden
Zuges. Vorher hatten sie noch einen anderen Termin.
    Der Zug, der unter der Erde flog, fand ihre Zustimmung. Es gefiel ihr, wie sich die Leute in die Wagen drängten und gegeneinander geschleudert wurden, während sie sich an den Metallstangen festhielten. Überall hingen bunte Bilder. Manche priesen einen Zaubertrank an, der dem Anwender glänzendes Haar verlieh, das besonders sexy wirken sollte. Ein anderes riet zu Safer Sex. Eine Wandkarte sollte verirrten Reisenden auf die Sprünge helfen, und ein weiteres Bild zeigte ein Elixier, das angeblich zu sexuell attraktiver Haut verhalf.
    Kadra beugte sich vor. »Ist Sex die Religion deiner Welt?«, flüsterte sie Harper ins Ohr.
    »Na ja … man könnte sagen, eine Menge Leute

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