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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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miteinander.« Sie streckte die Hand aus und berührte seine Wange. »Keine Sorge, ich werde Owen und Lorcan nichts von den Tunneln und dem geheimen Guckloch erzählen. Ich werde nichts tun, um dir deine kleinen Freuden zu nehmen oder dir zu schaden, das schwöre ich.«
    Mit versteinertem Gesicht trat er zurück und verbeugte sich affektiert. »Danke, edle Frau, für diese Nachsicht.«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »Mehr kann ich dir nicht geben.« Damit lief sie zum Tunnel und ließ ihn allein zurück.
     
    Sie schlief schlecht, und als der neblige Morgen graute, war sie bereits wach. Im Halblicht nahm sie die Kugel aus der Schatulle und hielt sie auf der Handfläche.
    »Lass mich sehen«, befahl sie. Der Kristall füllte sich mit Farben und Gestalten.
    Sie sah den Festsaal, hörte Musik und das muntere Treiben eines Maskenballs. Lorcan glitt zwischen den Gästen hindurch, eine Schlange in königlichen Gewändern, gefolgt von seinem Sohn und Erben. Der schwarze Wolf lief wie ein zahmer Hund mit gesenktem Kopf neben ihm her, obwohl seine grünen Augen vor Zorn brannten. Aurora sah das schwere, blutgetränkte Halsband, das ihm die Luft abschnürte.
    Brynn war an den Thron gekettet, und ihre Tochter lag ihr gefesselt zu Füßen. Hinter einer Wand aus Glas weinte der Geist eines anderen Mädchens.
    Und durch die Klänge der Lauten und Harfen hörte sie die Schreie der Menschen vor der Burg. Rufe um Gnade, nach Nahrung, nach Rettung.
    Sie selbst war in königliches Rot gewandet. Von der tödlichen Spitze ihres erhobenen Schwertes schoss gleißendes, weißes Licht in den Raum. Als sie nach Rache dürstend zu Lorcan herumwirbelte, schien die Welt zu explodieren. Eine Schlacht tobte. Die Luft war erfüllt vom Klirren des Stahls, von den Schreien der Sterbenden. Sie hörte den Falken aufschreien, als ein Pfeil sein Herz durchbohrte. Der Drache versank mit gefalteten Schwingen in einem Meer von Blut.
    Zu ihren Füßen sprangen Flammen auf und verzehrten ihren Körper, bis sie sich in eine Flammensäule verwandelt hatte.
    Und während sie brannte, lächelte Lorcan, und der schwarze Wolf leckte ihm die Hand.
    Scheitern und Tod, dachte sie, als die Kugel in ihrer Hand pechschwarz wurde. War sie so weit gekommen, nur um zu erfahren, dass sie Lorcan nicht besiegen konnte? Ihre Freunde würden sterben, sie würde in der Schlacht unterliegen und als Hexe brennen, während Lorcan weiterregierte – mit dem Mann an seiner Seite, der kaum mehr war als ein verprügelter Hund.
    Noch ist Zeit, überlegte Aurora, während sie die Kugel wieder in die Schatulle legte. Sie konnte in die Hügel zurückkehren und das Leben fortsetzen, das sie bislang geführt hatte. Frei, wie es die Wanderer waren. Zufrieden, wenn auch vielleicht nicht glücklich, nur hin und wieder von quälenden Träumen heimgesucht.
    Denn das Leben war wertvoll. Sie rieb sich die kalten Arme und sah zu dem letzten Stern auf, der noch über
dem Berg des Zauberers blinkte. Thane hatte Recht: Das Leben war kostbar. Aber für sie gab es kein Zurück. Denn kostbarer als das Leben war die Hoffnung und kostbarer als beide die Ehre.
    Sie weckte Cyra und Rhiann, damit sie ihr beim Ankleiden halfen. Ein weiterer Tag in der Maske des Edelfräuleins lag vor ihr.
     
    »Warum sagst du es ihr nicht?« Kern saß auf einem Fass und aß einen vom Baum gefallenen Apfel, während Thane die Pferde fütterte.
    »Es gibt nichts zu sagen.«
    »Meinst du nicht, die Dame würde sich dafür interessieren, was du bist und was du tust? Oder vielmehr, was du nicht tust?«
    »Sie sucht nach einem Helden und Krieger, wie alle Frauen. Den wird sie in mir nicht finden.«
    Kern lächelte verschmitzt, während er seinen Apfel verputzte. »Sie kommt mir nicht vor wie eine gewöhnliche Frau. Gibt dir das nicht zu denken?«
    Thane schüttete Hafer in einen Trog. »Denken ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann. Gestern habe ich schon genug riskiert, weil mein Temperament mit mir durchgegangen ist. Falls sie sich verplappert und etwas von den Tunneln oder dem Vorfall zwischen uns beiden erzählt …«
    »Hältst du die Dame für ein Plappermaul?«
    »Nein.« Thane legte die Stirn an den Hals einer Stute. »Sie ist wunderbar, noch mehr als in meinen Träumen. Voller Feuer und Schönheit, voller Wahrheit. Ich wünschte, ich hätte sie nie gesehen, sie nie berührt. Jetzt wird der Rest meines Lebens eine Qual sein. Falls Owen sie wählt …«
    Er knirschte mit den Zähnen. Schwarze

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