Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)
schuldig geboren wurden.
Ich habe gesehen, wie Juden in Palästina ohne Scham und wie blutrünstige Tiere Amok gelaufen sind, und erlebt, dass sechs Millionen hirnlose Baptisten die Todesstrafe ohne vorherigen Prozess für alle Heiden und Ausländer gefordert haben und auch für Leute wie mich, die sich weigern, mit ihnen in diesen versifften kleinen Schuppen zu beten, die sie Kirchen nennen. Sie gleichen einer Horde Ratten, die vor einer Feuersbrunst fliehen, und mit ihnen will ich nichts zu tun haben. Ich habe meinen eigenen Glauben und eigene Götter, die ich anbete, und das tue ich mit einem gewissen Maß an Würde seit zehntausend Jahren, wie eine exquisite Atomuhr mit ewig haltbaren Batterien.
Hoppla! Jetzt bin ich anscheinend vor lauter Rachedurst vom Thema abgekommen, und das können wir doch wohl im Moment nicht gebrauchen, oder? Also heben wir uns diese Weisheit für später auf.
Ich sprach davon, wie ich zusammen mit Anita den Berg rauffahre, um die Ausbreitung eines Feuersturms zu inspizieren, der allem Anschein nach die Hälfte von uns erledigen wird, bevor der Sommer vorüber ist … Offiziell brennt schon der gesamte Bundesstaat Colorado – so äußern sich zumindest der Gouverneur und ein paar Gauner in Washington, die ihm 25 Millionen Dollar für Katastrophenhilfe und Notausrüstung zur Brandbe-kämpfung
bewilligt haben, damit ein nie endender Krieg gegen das Feuer weitergeführt werden kann.
Anita liest das Manuskript von Königreich der Angst. Res Ipsa Loquitur . Owl Farm, 2002 (Jennifer Alise Stroup)
Am Freitagmorgen bat mich der Sheriff, auf den Berg zu fahren und mir selbst ein Bild zu machen. »Du musst rauf nach Thomasville«, sagte er. »Wie sollen wir die Leute evakuieren, wenn die Feuer sich ausbreiten? Fahr ganz rauf bis auf die Spitze und sieh dir an, wie viel Wasser der Fluss führt. Prüf auch das Reservoir und sag mir, wie hoch der Wasserstand ist. Ich fürchte, langsam geht uns in diesem Tal das Wasser aus.«
Warum nicht?, dachte ich. Wir können das rote Kabrio nehmen und im Rainbow noch genügend Gin tanken. Wenn man schon was macht, dann besser gleich richtig .
Vor einigen Tagen hatte ich zum ersten Mal die abstruse Geschichte gehört, dass »sich Banden bewaffneter Juden in der Nachbarschaft herumtreiben und gnadenlos jeden zusammenschlagen, der wie ein Araber aussieht«.
»Du lieber Gott«, sagte ich mir. »Juden können doch in dieser Höhenluft gar nicht leben. An der Geschichte ist was faul.«
Hauptsächlich deswegen beschlossen wir also, nach Thomasville zu fahren. Ich wollte die Geschichte überprüfen, und Anita auch … ebenso der Sheriff, wie sich herausstellte. Der Sheriff brauchte mich nicht offiziell zum Deputy zu erklären, denn ich war bereits seit zwanzig (20) Jahren amtlich beglaubigter Stellvertretender Untersuchungsrichter unseres Countys … In Colorado ist der County Coroner die einzige öffentliche Amtsperson mit der gesetzlichen Befugnis, den Sheriff zu verhaften .
Das ist der Schlüssel zum Verständnis der von mir so oft geäußerten Lebensweisheit bezüglich Politik. Sie ist die Kunst, das eigene Umfeld zu kontrollieren. In der Tat. Und vergesst das nie, oder ihr werdet Opfer des eigenen Umfeldes. Reiche Soziopathen und Rechtsanwälte werden brutaler über euch herfallen als irgendwelche Araber, und ihr werdet euch vorkommen wie die Achterkugel auf einem Billardtisch in einem Country Club in der Nähe von Atlanta – klack , aus und vorbei. Schluss mit lustig.
So viel also dazu, oder? Juden spielen eh nicht Pool, und Araber auch nicht. Sie gehören zu Stammesgesellschaften, und deswegen ist ihre Denkweise primitiv. Sie empfinden das genetische Gebot, einander umzubringen, und den Hang, über dies Gebot zu stolpern … Vielleicht hat ihr brutales Zwangsverhalten auch seinen Ursprung in der Heiligen Schrift. Bestimmt sogar. Die Bibel ist unversöhnlich. Es findet sich auch nicht ein Fünkchen Barmherzigkeit oder Humor in der Heiligen Schrift. Nicht eines.
Denkt drüber nach, Sportsfreunde. Zeigt mir eine Stelle in dem Buch, an der man zu lachen hat oder sich auch nur ein verdammtes Schmunzeln abringen könnte.
Häufig fragen mich die Leute, ob ich an Gott glaube, als sei das ein endgültiges Urteil über meinen positiven oder negativen Wert auf dieser Welt oder auch nur ein bloßer Indikator dafür. Ho ho. Das ist zu dämlich, um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden – so wie ein »NUR FÜR WEISSE«-Schild an
Weitere Kostenlose Bücher