Koenigsmoerder
erregenden Strom von Magie vor sich. »Sehr. Ich weiß, ich weiß... Du hast mich gewarnt.«
Ein zaghaftes Räuspern erklang, und sie drehte den Kopf. Es war Gar, der sehr zerbrechlich aussah. Sie hatte ihn nicht einmal bemerkt. Jetzt löste sie sich von Matt und brachte einen halbherzigen Knicks zustande. »Es tut mir leid, Eure Hoheit.«
Er schüttelte mit einem schwachen Lächeln den Kopf. »Gar.«
»Und Darran«, fügte sie hinzu und nickte dem alten Herrn zu, der an dem klapprigen Eselskarren lehnte. »Verzeiht mir. Ihr müsst beide vollkommen erschöpft sein. Kommt herein. Veira wird sicher...«
Die Haustür wurde geöffnet. »Sie wird ihre Besucher begrüßen«, sagte Veira und gesellte sich zu ihnen. Sie küsste Matt auf die Wange und strich mit einem Finger über seine geschwollene, aufgeschürfte Kehle. »Willkommen zurück, Matthias.
Du siehst ein wenig mitgenommen aus.« Dann musterte sie Gar von Kopf bis Fuß und fuhr fort: »Also seid Ihr der Sohn unseres verstorbenen Königs?«
Gar nickte. »Zu Euren Diensten, Veira. Matt hat mir alles über Euch erzählt.«
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»Nun«, erwiderte die alte Frau mit geschürzten Lippen, »nicht alles, nehme ich an.« Sie wandte sich zu Darran um. »Und wer seid Ihr?«
Darran brachte eine wackelige Verbeugung zustande. »Der Sekretär Seiner Hoheit, Frau Veira. Guten Morgen.«
»Das ist Darran«, erklärte Gar. »Ein lieber, lieber Freund und alles, was von meiner Familie übrig ist.«
Während Darran gegen das Aufwallen unziemlicher Gefühle ankämpfte, sah Veira Gar noch einmal mit schmalen Augen an. »Und warum seid Ihr hierhergekommen? Um Euch zu verstecken? Wenn ja, steht Euch eine Enttäuschung bevor. In den langen, dunklen Tagen, die vor uns liegen, wird es für niemanden ein Versteck geben.«
Gar ließ sich ihre Musterung gefallen, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich bin gekommen, um zu helfen. Und um... Wiedergutmachung zu leisten.«
Veira beugte sich vor, legte eine Hand auf seine bleiche, dünne Wange, und schaute ihm tief in die Augen. »Gut. Denn es gibt eine Menge, das Ihr tun könnt, und vieles, das Ihr zu bereuen habt.«
Matt räusperte sich. »So viel nun auch wieder nicht. Gar hat mir geholfen, aus dem Wachhaus zu entfliehen, gemeinsam mit Darran und Hauptmann Orrick.«
»Orrick?«, fragte Dathne verblüfft.
Matts Lächeln war müde. »Es ist eine lange Geschichte. Ich werde sie dir später richtig erzählen. Nachdem ich mit Asher gesprochen habe.«
»Ich glaube nicht, dass das klug wäre«, warnte Dathne. »Er ist auch auf dich wütend, Matt. Er weiß, dass du zum Zirkel gehörst, und er weiß alles, was geschehen ist.«
Veira legte beruhigend eine Hand um ihren Unterarm und wandte sich Matt zu.
»Du wirst ihn drüben im Wald finden, Matthias«, sagte sie und zeigte hinter das Haus. »Er ist ganz allein und muss sich über das eine oder andere klar werden.
Vielleicht könnte er so langsam ein wenig Gesellschaft gebrauchen. Er hatte eine üble Nacht.«
Matt nickte. »Das habe ich gehört. Ich habe auch gehört, dass er...«
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»Verärgert ist?«, fragte Veira mit hochgezogenen Augenbrauen. »Das ist keine Überraschung. Ein Mann hat das Recht, verärgert zu sein, wenn er als Letzter von allen erfährt, dass er dazu geboren wurde, ein Königreich zu retten. Wir werden uns gleich drinnen sehen, Kind. Dathne, kümmere dich um den Esel.«
Während Veira den Prinzen und seinen Sekretär ins Haus geleitete, sah Dathne Matt an und verdrehte die Augen. »Ich denke, sie und Asher haben die halbe Nacht damit verbracht zu reden.«
»Nun, man hat ihm übel mitgespielt, Dathne«, sagte Matt, der fest entschlossen war, vernünftig zu sein. »Bevor wir ihn gerettet haben, lag sein Kopf auf dem Block eines Henkers. Das würde jeden Mann ins Grübeln bringen.«
Sie zuckte zusammen. »Das wusste ich nicht. Veira hat mir noch nicht erzählt, was geschehen ist. Wir waren... beschäftigt mit anderen Dingen.«
Er drückte ihr einen unerwarteten Kuss auf den Kopf. »Das kann ich mir vorstellen. Geh und verhätschele den Esel, Dathne. Ich werde dich später im Haus sehen.«
Da sie noch nicht bereit war, ihn gehen zu lassen, hielt sie ihn am Hemd fest. »Sei vorsichtig, Matt, bitte. Er ist wirklich wütend ‐ und er besitzt so viel Macht, wie du es dir nicht vorstellen kannst.«
Er küsste sie abermals, diesmal auf die Wange. »Ich werde schon zurechtkommen. Hör auf, dir Sorgen zu machen.«
Und damit ging er davon, ohne sich noch einmal
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