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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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schwarze Fliegen. »Ich nehme an, von Matcher habt Ihr noch keine Spur gefunden?«
    »Es tut mir leid.«
    Er hatte es gewusst, noch bevor er seine Frage gestellt hatte. Hatte trotzdem fragen müssen. »Also, was jetzt?«
    Orrick zuckte mit den Schultern. »Jetzt warten wir auf die Ergebnisse der ärztlichen Untersuchung. Holze, meine Männer und ich haben den Unfallort durchkämmt, bevor wir die Leichen geborgen haben, und wir haben nach Hinweisen gesucht, ob irgendetwas bei dem Ganzen nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte. Irgendetwas, das darauf hindeuten könnte, dass jemand die Kutsche mit oder ohne Magie in den Abgrund getrieben hat. Wir haben nichts gefunden.«
    »Das ist gut. Oder etwa nicht?«
    Ein weiteres Achselzucken. »Das kommt darauf an. Menschen haben gern Erklärungen für die Dinge, Asher. Das liegt in ihrer Natur.«
    »Ja, wahrscheinlich. Nix sieht sich derweil die Leichen an, sagt Ihr?«
    »Nix und Holze.«
    »Und sie können wirklich feststellen, ob Magie benutzt wurde?«
    »Holze behauptet es«, erwiderte Orrick. Er schwieg einen Moment lang und untersuchte die nahen Baumwipfel. Hielt er Ausschau nach Verbrechen?
    Wahrscheinlich. Das Gesetz war Pellen Orricks täglich Brot. »Er hat die ganze Nacht über Totenwache gehalten. Er ist ein guter Mann. Ein frommer Mann.
    Wenn wir seinen Ergebnissen nicht trauen könnten und denen von Nix, wären wir ohnehin verloren.«
    »Glaubt Ihr, dass sie etwas finden werden?«
    »Nein«, sagte Orrick und verzog das Gesicht. »Borne war ein großer König. Er wurde von allen verehrt. Die Königin wurde geliebt. Prinzessin Fane wurde respektiert und von allen als die zukünftige Wettermacherin akzeptiert. Es gibt keine Menschenseele in Lur, die ihren Tod gewünscht hätte.«
    Asher sah ihn von der Seite an. »Gar könnte ihren Tod gewünscht haben.«
    »Was?«
    »Erzählt mir nicht, Ihr hättet diesen Gedanken nicht erwogen, Hauptmann. Gar verfügt jetzt über Magie. Vielleicht ist er zu dem Schluss gekommen, dass er einen besseren Wettermacher abgibt als seine Schwester, und wollte die Möglichkeit einer Spaltung wegen dieser Angelegenheit ausschließen.«
    Pellen Orrick ließ sich einen Schritt zurückfallen und starrte ihn an; sein Gesicht spiegelte eine Mischung aus Ungläubigkeit und Entsetzen. »Asher, ist das Euer Ernst? Wollt Ihr wirklich, dass ich in Erwägung ziehe, Seine Hoheit könne für diese Tragödie verantwortlich sein? Ist es das, was Ihr glaubt? Vergesst nicht, einzig Barls Gnade ist es zu danken, dass er und der Meistermagier überlebt haben!«
    »Es könnte so geplant gewesen sein.«
    Orrick packte ihn am Arm. »Asher, ich frage Euch auf den Kopf zu: Falls Ihr irgendwelche Beweise oder Kenntnisse habt, dass dies kein Unfall war, dürft Ihr nicht schweigen. War es vorsätzlicher Mord? Sagt es mir!«
    Er löste sich aus Pellen Orricks Griff und erwiderte: »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, Hauptmann. Ich glaube es nicht. Aber selbst wenn es Mord war, kann Gar unmöglich etwas damit zu tun gehabt haben.«
    »Nicht?« Orrick funkelte ihn an. »Warum in Barls gesegnetem Namen habt Ihr dann...«
    »Weil mir zumindest ein Mann einfällt, der sagen wird, dass es möglich sei!«, gab er zurück. »Vielleicht hält er es sogar für wahrscheinlich. Könnt Ihr Euch nicht auch jemanden vorstellen, der das tun wird?«
    Etwas von der wütenden Röte wich aus Orricks Zügen. Seine Augen wurden schmal, und er verschränkte die Arme vor der Brust. »Lord Jarralt.«
    »Genau. Und Ihr müsst auf ihn vorbereitet sein, Hauptmann. Er wird Ärger machen, wenn er kann. Wird behaupten, das Königreich brauche einen erfahrenen Magier als Wettermacher. Und ohne Durm, der hinter Gar als Erben steht, könnten die Dinge sich ziemlich schnell ziemlich unangenehm entwickeln.«
    »Was meint Ihr damit, >ohne Durm    »Ist er auch nicht. Zumindest noch nicht. Aber unter uns gesagt, es sieht nicht gut aus. Und Durms Tod würde dem dreimal verfluchten Jarralt wunderbar zupasskommen. Also wollte ich Euch nur warnen, Hauptmann. Behaltet ihn im Auge. Lasst Euch nicht von ihm dazu drangsalieren, Ergebnisse zu finden, die ihm mehr nutzen würden als Euch selbst oder dem Königreich.«
    Jetzt spielte die Andeutung eines Lächelns um Orricks schmale Lippen. »Für einen Fischer, Asher, legt Ihr ein bemerkenswertes Verständnis für Politik an den Tag.«
    »Ja, hm, ich lerne schnell«, antwortete er

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