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Koerpersprache Der Erotik

Koerpersprache Der Erotik

Titel: Koerpersprache Der Erotik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika Berger
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Lust

    Ein uralter Wunschtraum: immerwährende

Liebeslust

    Wer mit seinem ganzen Körper sprechen möchte, wer erotische Signale aussendet, die dann auch auf fruchtbaren Boden fallen, der will natürlich auch, daß er dann im richtigen Moment »einsatzbereit« ist. Und deshalb ist der Mensch ständig auf der Ausschau nach Mitteln, um die Liebeslust zu steigern.
    Die Spur dieser unermüdlichen Suche nach Aphrodisiaka verliert sich im Nebel der Urzeit. Die Babylonier benutzten schon vor sechstausend Jahren und noch früher Drogen, um ihre sexuellen Heldentaten zu mehren. Die Ägypter erkannten die wohltuende Wirkung erotischer Stimulanzien vor viertausend Jahren, und das Alte Testament erwähnt Naturmittel wie die Alraunenwurzel.
    Die Römer labten sich mit Aphrodisiaka wie dem Satyrion, einem Gebräu aus Orchideenblättern. Sie bereiteten auch ein Getränk aus dem Hippomanes, einer schaumigen Substanz, die sich auf dem Kopf eines neugeborenen Fohlens bildet. Dieser Trunk und die menschenähnliche Zauberwurzel waren in Europa jahrhundertelang beliebt und jedem Alchimisten, jeder Kräuterfrau und jedem Arzt bis weit nach dem 17.
    Jahrhundert wohlvertraute Mittel.
    Und doch horchen wir heute beim Erwähnen dieser Namen nicht mehr auf. Eine Orchidee? Nichts anderes als eine kostbare Blume, die man einer schönen Angebeteten schickt. Wozu Liebeselixiere aus den getrockneten und zerstoßenen Wurzelknollen bereiten, wenn die Blüte allein die gewünschte Wirkung bei der Herzensdame hervorruft?
    Alraune? Die narkotische Eigenschaft dieser Wurzel ist uns zwar bekannt, doch würden sich die meisten Menschen wegen zunehmender Warnung vor Rausch- und Betäubungsmitteln hüten, sie als Aphrodisiakum einzunehmen.
    Und allein der Gedanke, aus einer schleimigen Ausschwitzung auf dem Kopf eines neugeborenen Fohlens ein erotisierendes Getränk zu bereiten? Nein danke, würden wir alle sagen!

    Doch alle, die ein derartiges Vorgehen verächtlich als archaisch und barbarisch abweisen, plaudern womöglich heiter über die Spanische Fliege: ein Pharmakon, das aus den zerstoßenen und pulverisierten Flügeln einer Ölkäferart hergestellt wird. Ich glaube fast, daß ihnen diese Zubereitung nur deswegen weniger abstoßend erscheint, weil sie deren Ingredienzien nicht kennen. Oder könnte der Grund dafür in der ungebührenden Aufmerksamkeit liegen, die man dieser gefährlichen Droge geschenkt hat?
    Aphrodisiaka wurden in früheren Zeiten genauso wie heute, wenn nicht noch mehr, benutzt. Die Menschen lebten damals noch erdverbunden und begegneten jedem Naturgeheimnis mit ehrfürchtigem Interesse. Doch kein Mysterium faszinierte sie mehr als die Entstehung des Lebens. Alles, was damit zusammenhing, war ihnen heilig, und so ist es zu verstehen, daß in vielen Kulturen die Mittel, durch die man Leben schöpfte, sakralen Charakter hatten.
    Phalluskulte kann man im alten Griechenland und im Römischen Reich, in Vorderasien, Persien, Ägypten, Afrika und Mexiko nachweisen. Sie erstreckten sich sogar bis Westeuropa, denn auch im alten Gallien wurde das Symbol hochgeschätzt.
    Sie sehen schon, um die Liebe und die Liebeslust hat sich die Welt schon immer gedreht. Und warum sollte das ausgerechnet heute anders sein?
    Das Interesse für Aphrodisiaka und Potenzmittel ist noch genauso stark wie in den alten Kulturen. Die Geschichte, die Mythen und schillernden Legenden offenbaren uns, daß diese Mittel niemals ihre Beliebtheit eingebüßt haben.
    Gewisse Lebensmittel stehen in dem Ruf, potenzsteigernde Qualitäten zu beinhalten. So soll Fisch sowohl auf die Hirntätigkeit als auch auf die Potenz stimulierend wirken - wegen des hohen Phosphorgehalts sowie dem Vorkommen anderer wichtiger Substanzen, die man ohne weiteres als Langzeitstimulanzien der Geschlechtszonen bezeichnen kann. Dann stimmt's vielleicht, daß Männer, die zur See fahren, ihre Potenz länger behalten - weil sie mehr Fisch als Fleisch essen!
    Man hat selbst trinkbares Gold als Aphrodisiakum benutzt.

    Obwohl jedes Getränk, das mehr als zehn Milligramm des flüssigen Edelmetalls enthält, gefährlich ist.
    Früher hat man sich nicht nur durch die Einnahme verschiedener Substanzen eine Erhöhung der Sinnlichkeit verschafft. Um den Blutkreislauf anzuregen, bediente man sich auch der Flagellation - man schlug und klopfte auf die dem Genitalbereich naheliegenden Körperstellen.
    Die Vergrößerung des männlichen Glieds durch Nesselhiebe scheint eine weitere Form der Selbstzüchtigung zu

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