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Koerpersprache Der Erotik

Koerpersprache Der Erotik

Titel: Koerpersprache Der Erotik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika Berger
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Zweifel. Ganz anders jedoch, wenn es um die Haare geht, die unter den Achseln oder auf dem magischen Dreieck zwischen den Schenkeln sprießen.
    Nur ganz verklemmte Moralapostel werden ja wohl behaupten, diese Haarbüschel seien nichts als zufällige Überbleibsel auf dem Weg des Menschen vom zotteligen Vierfüßler zum

    hochzivilisierten Kulturwesen. Viel zu zäh halten sich seit Jahrtausenden diese kleinen Fellinseln, allen Epilationskuren, Textilien und Zentralheizungen zum Trotz!
    Nein, Gott selbst - und nicht etwa der Teufel - hat das Haar für genau diese Stellen vorgesehen, als Signale! Als deutliche erotische Zeichen! Dafür spricht schon allein die Tatsache, daß diese putzigen Fellchen erst in der Pubertät wachsen. Und daß sie sexuelle Lockstoffe verströmen. Die schwül-sinnliche Duftnote, die uns unverwechselbar, einmalig und sexuell attraktiv für die Nase des erotischen Gefährten macht: aphrodisische Mole-küle, die wir allerdings manchmal mit Spray ebenso radikal bekämpfen wie ihre haarigen Träger mit der Rasierklinge.
    Ich glaube, wer sich hier zurück- oder ganz kahl schneidet, trifft nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine erotische Entscheidung. Plädiert für gezähmte Liebespiele und nicht für animalischen Sex, ist gegen jene Form schamloser weiblicher Geilheit, die Hexen auf den Blocksberg trieb, wo es bekanntlich mit dem Teufel zuging. Denn starke weibliche Behaarung unter den Achseln und an der Scham steht für ungezügelte Sinnlichkeit.
    Wirkt lasziv, mit einem herausfordernden, aufreizenden
    ! Touch von
    Schlampigkeit.
    Und ich weiß deshalb auch: Nur Männer, die Angst haben vor dieser ungezähmten weiblichen Power, die das Weib lieber unter sich als auf sich spüren, schwärmen von der glatten, rundum enthaarten Frau - möglichst auch noch mit »entlaubtem« Venushügel.
    Männer dagegen, die sich wenigstens hin und wieder bereitwillig in jene ekstatischen Gefilde wagen, wo sie nicht mehr Herr der Lage bleiben, wollen ihrer Geliebten kein Haar krümmen - weder oben noch unten.
    Warum also nicht einmal warten mit der nächsten Rasur oder Warmwachsenthaarung? Warum sie nicht wieder einmal mit
    unvoreingenommenen Augen betrachten - die kleinen Lustgärten des Körpers?
    Zum Beispiel die Behaarung unter den Achseln: Nicht umsonst ist sie den Blicken zuerst einmal verborgen. Wird der Arm jedoch hochgehoben und das Büschel somit entblößt, durchfährt den Betrachter ein teils süßer, teils erschrockener Schauer: Dunkel und unbewußt erinnern ihn diese behaarten Höhlen an jenen anderen magischen Ort des Körpers, der sich so herausfordernd in feine Härchen hüllt. Das Mittelalter, um teuflische Einfälle niemals verlegen, kannte einen Grund für diesen seltsamen Achsel-Schauer: Die weibliche Armhöhle galt als Sitz dämonischer Kräfte und potentielle Brutstätte kleiner Teufel.
    Schaffte es eine Frau, dem Geliebten einige ihrer Achselhärchen einzuverleiben, war es angeblich um ihn geschehen: Er liebte sie fortan bis zur Raserei.
    Muß man sich als moderne Frau nicht einmal fragen, ob einer der Gründe für die allseits zunehmende und lauthals beklagte sexuelle Lustlosigkeit nicht auch in unseren blanken Achselhöhlen zu suchen ist?
    Noch mehr dieser wundersamen Dämonie sitzt allerdings im unteren Haarbereich, an der haarigen Pforte zur himmlischen j
    Hölle. Das
    Schamhaar betont ganz schamlos die intimsten Körperteile, lenkt die Blicke magisch zum Zentrum des Geschehens. Und das Raffinierte an diesem gottgewollten Locksignal: Die Venuslöckchen fordern zwar auf zum Hinsehen, verhüllen aber das eigentliche. Denn am besten funktioniert nun mal das alte Spiel zwischen Mann und Frau, wenn der Liebhaber erst suchen muß, was er finden soll. Kein Wunder also, daß gewisse männliche Erotik-Connaisseure schon immer aus ihren Phantasien und Sehnsüchten so etwas wie »Schamhaarfetischismus« destillierten.
    Das Haar des weiblichen Schoßes wurde vielen zum Liebesobjekt und zur Trophäe. Und manchmal sogar zum Ersatz für den hautnahen Kontakt mit dem pulsierenden Kraftort einer realen Frau:
    Wann hat er sie wohl unter seiner Krone getragen, der englische König CHARLES 11. (1660 bis 1685) - seine Perücke, ganz aus dem Schamhaar zahlloser Kurtisanen gefertigt?
    Und wieviel haben sie wohl an Bestechungsgeldern gezahlt, jene Fetischisten, über die der deutsche Psychiater RICHARD von KRAFFT-EBING im letzten Jahrhundert berichtete? Männer, in deren Auftrag die Angestellten großer

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