Körpersprache der Liebe
jeden Preis durchzusetzen.
• Jede Wahrheit ist individuell und jede Bewertung subjektiv. Niemand ist im Besitz der vollkommenen Wahrheit. Ihre Anschauung der Konfliktlage kann richtig sein. Die gegenteilige Meinung Ihres Partners ist deshalb nicht unbedingt falsch. Ihr Partner kann für seine Position ebenso gute Gründe anführen, wie Sie für sich selbst geltend machen. Ihr Partner hat das Recht, Ihnen zu widersprechen.
• Fragen Sie sich einmal selbst, warum Sie diese oder jene Angelegenheit eigentlich so furchtbar aufregt.
• Setzen Sie auf einen Angriff nicht noch eins drauf. Bemühen Sie sich, die grundsätzliche Einigkeit wieder herzustellen.
• Gehen Sie in hochemotionalen Phasen Ihrem Partner lieber aus dem Weg und beruhigen Sie sich erst einmal. Dann lässt sich eher eine gemeinsame Lösung finden.
• Legen Sie einen bestimmten Zeitrahmen für Konflikte fest. Endlosdebatten sind immer sinnlos. Die meisten Streitereien werden nach etwa 20 Minuten unergiebig. Danach kommen keine neuen Aspekte mehr hinzu, und man kreist um das Streitthema in immer denselben Worten, ohne einen Ausweg zu finden. Streit-Timeout ist nun angesagt: Fragen Sie sich: »Geht es mir wirklich um die Sache oder will ich einfach nur Recht behalten?« Geben Sie sich eine ehrliche Antwort darauf.
Streit-Timeout festsetzen
Glückliche Paare schaffen es, nach spätestens vier Runden Schlagabtausch wieder zu konstruktiven Bemerkungen zurückzukehren. In durchschnittlichen Ehen dauert es oft bis zu acht Runden, bis wieder ein normales Gespräch geführt wird, und in zerrütteten Partnerschaften hört der Konflikt nicht mehr auf, er wird nur vorübergehend unterdrückt.
Gefühle erkennen und reagieren
Durch aufmerksames Beobachten können Sie typische Anzeichen für die unterschiedlichsten Emotionen Ihres Partners rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren. Ein bevorstehender Konflikt zum Beispiel kann sich bereits im Vorfeld an der Körpersprache des Partners andeuten. Beobachten Sie zunächst einmal hauptsächlich seinen Gesichtsausdruck.
Paul Ekman, ein Pionier auf dem Gebiet der Emotionsforschung, untersuchte die physiologischen Reaktionen der Gesichtsmuskulatur. Er fand heraus, dass es nur minimale körpersprachliche Veränderungen sind, die uns jedoch eine Menge über die Gefühle unseres Gegenübers erzählen können. Was immer wir auch verheimlichen wollen, unser Gesicht gibt es preis. Denn im Gesicht eines Menschen befinden sich die meisten Muskeln auf kleinster Fläche, die die sogenannten Mikroausdrücke hervorrufen (siehe auch > ). Aus ihnen können wir die ganze Bandbreite an Emotionen eines Menschen ablesen.
Daneben sollten Sie aber auch den gesamten Körper Ihres Partners betrachten, um so seine Emotionen richtig zu deuten. Die Körperreaktionen unterstreichen oftmals den Gesichtsausdruck. Im Folgenden erhalten Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten nonverbalen Gefühlsäußerungen:
Traurigkeit
Das entscheidende Indiz sind die hängenden oberen Augenlider und das Senken der Augenbrauen. Zusätzlich können sich die Mundwinkel nach unten ziehen. Traurigkeit kann somit durch die Lippen, die Augenlider oder beides ausgedrückt werden.
a Gesenkte Augenbrauen, hängende Mundwinkel und lebloser Gesichtsausdruck sind Indizien für Traurigkeit.
Verachtung und Ekel
Typisch ist die leichte Anspannung der Nasenmuskeln. Die Nase wird gerümpft und die Augen werden verengt. Die Oberlippe wird leicht angehoben und die Mundwinkel sind nach unten gezogen. Oder vielleicht bemerken Sie auch nur das Hochziehen der Mundwinkel und eine leicht schräge Mundstellung.
b Verachtung wird durch gerümpfte Nase, verengte Augen, angehobene Oberlippe ausgedrückt.
Zorn und Wut
Die Nase wird gerümpft. Das ist ein klares Zeichen von Widerwillen. Die Augenbrauen sind gesenkt und zusammengezogen. Die »Zornesfalte« wird sichtbar. Die Unterlider sind angespannt. Die Lippen sind zusammengepresst.
c Gerümpfte Nase, angespannte Unterlider und zusammengepresste Lippen verraten Zorn.
Verärgerung
Die Lippen sind zusammengepresst, die Augen quellen hervor und die unteren Lider sind angespannt. Der Unterkiefer wird zusätzlich nach vorn geschoben.
d Zusammengepresste Lippen, hervorquellende Augen, nach vorn geschobener Unterkiefer zeigen Verärgerung an.
Furcht und Ängstlichkeit
Die Augen sind aufgerissen, die Augenbrauen erhoben und die Unterlider gespannt. Die Lippen sind leicht oder stark gestreckt. Lässt Ihr Gegenüber
Weitere Kostenlose Bücher