Koerpersprache im Beruf
Körpersprache zu. Auch bei ihr macht sich natürlich unsere Nervosität bemerkbar, da wir sie nicht von einem Moment auf den anderen wie ein Kostüm oder einen Anzug ablegen können. Dennoch können wir unsere nonverbalen Signale ein wenig kontrollieren beziehungsweise steuern – was nicht heißt, dass sich jemand, der grundsätzlich eher schüchtern ist, plötzlich als Ausbund an Selbstsicherheit verkaufen kann. Diese Steuerung hat einen positiven Nebeneffekt: Beruhigen wir unsere Körpersprache, beruhigen sich auch unsere Gedanken, und wir können um ein Vielfaches entspannter agieren und uns positiv präsentieren – mit und ohne Worte.
Die eigene Wahrnehmung schulen
Wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Training ist eine gute Wahrnehmung des eigenen Körpers. Denn genauso wenig, wie es möglich ist, einen nicht bewussten kleinen Sprachfehler zu korrigieren, können Sie an Ihrer Körpersprache arbeiten, wenn Sie gar nicht wissen, an welcher Stelle Verbesserungsbedarf besteht. Zugegeben, sich selbst objektiv zu beobachten und richtig wahrzunehmen, ist alles andere als einfach. Aber schon das Bewusstsein für die eigene Körpersprache zu wecken, die einem oft gar nicht wirklich klar ist, kann einiges bewirken. Und sobald Sie dann Ihre individuelle Körpersprache kennen, können Sie auch gezielt an ihr arbeiten. Wichtig: Üben Sie einen wertfreien und vor allem entspannten Umgang mit sich selbst!
So kommen Sie ins Gleichgewicht
In der »eigenen Mitte« zu sein, ist gerade in außergewöhnlichen Situationen wie bei einem Vorstellungsgespräch die beste Basis, um einen gewinnenden Eindruck zu machen. Durch eine intensivere Körperwahrnehmung erreichen Sie eine gute Balance aus körperlicher Spannung und Entspannung. Für sich genommen ist weder das eine noch das andere in ausgeprägter Form erstrebenswert. Eine permanente psychische Anspannung wirkt sich direkt auf den Körper aus und führt beispielsweise zu Blockaden oder Verspannungen. Sind Sie dagegen grundsätzlich zu entspannt – anders gesagt: lassen Sie sich in der Regel eher hängen –, wirkt auch das auf Ihre innere Einstellung. Sie werden phlegmatischer, und es fehlt Ihnen zunehmend an Power und Engagement. Sie sollten sowohl das eine als auch das andere vermeiden. Um den Körper intensiver wahrzunehmen und eine angemessene Körperspannung zu erreichen, helfen zwei einfache Übungen für den Alltag.
Mit der ersten Übung finden Sie mühelos Ihre Körpermitte:
• Nehmen Sie eine bequeme, aber nicht zu lässige Haltung ein. Verteilen Sie das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine in Hüftbreite und gehen Sie leicht in die Knie.
• Konzentrieren Sie sich auf Ihre Haltung (siehe Kasten rechte Seite). Schließen Sie die Augen, beobachten Sie sich von innen heraus. Gewinnen Sie bewusst an Bodenhaftung, spüren Sie Ihren Standpunkt.
• Achten Sie auf einzelne Körperregionen und deren Positionen: das Becken, die Wirbelsäule, die Schultern, die Arme und auf den Kopf. Überprüfen Sie Ihre Haltung immer wieder. Nehmen Sie sie jedoch nur wahr, ohne sie zu bewerten.
• Atmen Sie bewusst, ruhig und gleichmäßig ein und aus.
• Pendeln Sie nun leicht von rechts nach links und vor und zurück, ohne den Platz zu verlassen. Versuchen Sie, Ihr eigenes Zentrum zu erspüren.
Mit aufrechter Haltung, Kopf gerade, Beine in Hüftbreite nach vorne pendeln …
… und wieder zurück. Können Sie spüren, wo sich Ihre eigene Mitte befindet?
Sobald Sie Ihre Körpermitte gefunden haben, können Sie bei der zweiten Übung an sich selbst wachsen – im wahrsten Sinne des Wortes:
• Stehen Sie aufrecht, die Beine hüftbreit. Atmen Sie bewusst, ruhig und gleichmäßig ein und aus.
• Lassen Sie nun die Schultern nach unten fallen. Ihr Halsbereich sollte vollkommen frei sein. Stellen Sie sich vor, wie Sie an einem unsichtbaren Faden am Kopf senkrecht nach oben gezogen werden.
• Wachsen Sie nach und nach in die Höhe, während die Schultern in Richtung Boden streben. Wichtig: Verkrampfen Sie nicht. Atmen Sie weiter ruhig ein und aus.
• Halten Sie die aufgebaute Position für einige Momente und entspannen Sie bei einer tiefen Ausatmung. Spüren Sie, wie Ihre natürliche Körperspannung zurückkommt und wie diese Übung Sie aufrichtet – auch mental?
Übung macht den Bewerbungsmeister
Nicht nur für Bewerbungsgespräche gilt: Je schlechter die Vorbereitung, desto größer die Unsicherheit. Je unsicherer, desto geringer die Überzeugungskraft.
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