Koerpersprache im Beruf
mit der Zunge seine Lippen befeuchtet, will sich damit beruhigen.
Manche Menschen beginnen in Stresssituationen sehr stark zu gähnen. Der Grund: Dadurch müssen sie unbewusst tief einatmen, was zur Beruhigung und Entspannung beiträgt. Wie weitverbreitet dieses Phänomen ist, habe ich bei meinen Vorträgen selbst schon erlebt. So manches Mal fragte mich ein Auftraggeber, ob er mir noch schnell einen doppelten Espresso bringen dürfe. Doch in Wahrheit war ich in dieser Phase hoch konzentriert. Das Gähnen war nichts anderes als ein Selbstentspannungsprogramm.
Starkes Gähnen bewirkt eine tiefe Ein- und Ausatmung, das trägt zur Entspannung bei.
Das Spiel mit der Stimme
Eine Freundin erhöht in angespannten Situationen rasant ihr Sprechtempo. Sie redet ohne Punkt und Komma. Es ist ihre Art, überschüssige Energie abzubauen. Ein Phänomen, das besonders bei Frauen häufig anzutreffen ist. (Auf > lesen Sie, welche Bedeutung die Stimme hat und wie Sie sie vorteilhaft einsetzen.) Andere wiederum beruhigen sich, indem sie summen oder pfeifen. Das lenkt ab und gibt ihnen ein gutes Gefühl.
Auf einem Flug nach Berlin beobachtete ich einmal einen Mann neben mir, der einen erhöhten Lidschlag hatte, seinen Schulterbereich anspannte und sich krampfhaft an den Armlehnen festhielt. Es war unschwer zu erkennen, dass seine Freude am Fliegen nicht groß war. Kurz vor dem Start kam es noch zu einer Steigerung: Er begann zu pfeifen. Die Blicke, die er von den Mitreisenden erntete, waren alles andere als verständnisvoll oder gar charmant. Ich sprach ihn mit einer leichten Berührung am Unterarm auf seine Flugangst an. Zuerst reagierte er ein wenig verdutzt, war dann jedoch ausgesprochen dankbar, dass ich ihn mit vielen Fragen ablenkte.
Gebührende Aufmerksamkeit
Um körpersprachliche Signale zu erkennen und entsprechend reagieren zu können, sollten Sie Ihrem Gesprächspartner stets die volle Aufmerksamkeit schenken. Beobachten Sie seine Körpersprache, ohne ihn dabei »durchleuchten« zu wollen. Ein Grundsatz für jede akzeptable und erfolgreiche Kommunikation.
Körpersprache im Vorstellungsgespräch
Glückwunsch! Ihre Bewerbungsunterlagen haben einen positiven Eindruck hinterlassen, Sie haben die Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch erhalten, da der potenzielle Arbeitgeber Sie fachlich für geeignet hält. Damit sind Sie Ihrem Ziel schon ein gutes Stück näher gerückt. Bisher haben Sie also alles richtig gemacht. Nun wollen Sie den Weg auch erfolgreich zu Ende gehen und die Stelle bekommen. Doch das persönliche Vorstellungsgespräch ist eine der größten Hürden im Bewerbungsmarathon. Denn gerade in einer Situation, in der Sie partout brillieren wollen, kommt es »erstens anders und zweitens als man denkt«. Dabei sorgen sich Bewerber meist darum, dass das, was sie sagen oder auch nicht sagen, ihre Chancen minimieren könnte. Ein Irrtum. Natürlich gilt es, die eigene Kompetenz auch verbal zu vermitteln und keinen nervositätsbedingten Unsinn zu erzählen. Doch die Annahme, dass jedes Wort und jede Formulierung auf die Goldwaage gelegt werden, stimmt nicht. Was für die endgültige Beurteilung viel mehr ins Gewicht fällt, ist das, was wir nonverbal kommunizieren – mithilfe unseres Körpers. Die Körpersprache bestimmt zu etwa 80 Prozent den Gesamteindruck, den andere Menschen von uns haben, unabhängig von der Situation. Der Grund: Haltung, Gestik, Mimik und Stimme liefern nicht nur mehr, sondern auch ehrlichere Informationen über einen Menschen als Worte es könnten. Deshalb ist es gerade für ein Bewerbungsgespräch so wichtig, zu wissen, wie man auf andere wirkt. Und natürlich auch, wie man die eigene Wirkung optimieren kann.
Gut vorbereitet – die beste Voraussetzung
Sich gut und kompetent zu zeigen, ist das oberste Ziel, das Sie bei einem Vorstellungsgespräch verfolgen werden. Darauf sollten Sie sich konzentrieren. Fühlen und präsentieren Sie sich selbstbewusst und überzeugend, wird auch das, was Sie über sich erzählen, einen überzeugenden Eindruck hinterlassen.
Nur keine Nervosität!
Das klingt eigentlich recht leicht, ist aber nicht unbedingt einfach. Der Grund: Solange wir uns in gewöhnlichen Alltagssituationen befinden, sind wir entspannt und völlig rational bei der Sache. Finden wir uns allerdings plötzlich in einer ungewohnten Situation wieder, verabschiedet sich unser sachliches Denken vorübergehend. Umso mehr Bedeutung kommt in solchen Situationen unserer
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