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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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jedoch ein und dieselbe Geste in einem fremden Kulturkreis eine völlig andere Bedeutung. Automatisch davon auszugehen, dass ein gleiches Körpersignal auch überall gleich zu deuten ist, kann peinlich werden.
    Unterschiedliche Botschaften
    »Andere Länder – andere Sitten« ... »und andere Botschaften«, könnte man hinzufügen. Das zeigen die folgenden Beispiele:
    • Allein die Intensität einer Berührung kann schon zum nonverbalen Stolperstein werden. Ist es beispielsweise in südamerikanischen Ländern durchaus üblich, seinen Gesprächspartner rund 180 Mal pro Stunde zu berühren, würde dieses Verhalten in Nordeuropa höchstwahrscheinlich als sehr aufdringlich, wenn nicht gar als Belästigung empfunden werden. Ein Südamerikaner könnte umgekehrt bei einem typisch nordeuropäischen Gespräch mit geringer Berührungsintensität den Eindruck bekommen, er wäre seinem Gegenüber unsympathisch.
    • Je mehr Raum jemand beansprucht, desto mehr Aufmerksamkeit erzeugt er. Also: Je größer die Armbewegungen, desto mehr Wirkung und desto kraftvoller der Eindruck auf andere. Nicht ohne Grund setzen daher in den meisten Kulturen Männer auf größere Armbewegungen als Frauen. Doch auch international gibt es hier deutliche Unterschiede. Will ein amerikanischer Manager einen Punkt in einer Diskussion besonders betonen, schlägt er mit der Faust auf den Tisch und unterstreicht das Gesagte mit einem staccato-artigen Klopfen. Selbst amerikanische Managerinnen verwenden diese Gesten, jedoch in einer reduzierten Form.
    Japanische Männer beschränken sich auf wenige Armbewegungen. Raum ist in Japan generell begrenzt, und ausladende Bewegungen könnten das private Territorium der Anwesenden stören. Deshalb wirkt »typisch« japanisches Verhalten auf westliche Kulturen häufig unterwürfig oder befangen, und Japaner wirken in Verhandlungen nicht selten desinteressiert oder gleichgültig. Sie empfinden intensive Armbewegungen als Ablenkung und können sich dadurch weniger konzentrieren.
    Araber nutzen ihre Arme noch stärker zur nonverbalen Kommunikation als Amerikaner. Sie unterstreichen jedes Wort mit entsprechenden ausladenden Gesten und signalisieren auf diese Weise unmissverständlich Emotionen wie Ärger oder Begeisterung.
    • Wer auf sich selbst verweisen möchte, greift in den einzelnen Ländern ebenfalls auf unterschiedliche Gesten zurück. Deutsche zeigen beispielsweise mit dem Zeigefinger auf Brust oder Bauch. US-Amerikaner legen ihre rechte Hand flach auf die Brust. Japaner deuten mit ihrem ausgestreckten Zeige- und Mittelfinger auf ihre eigene Nase.
    US-Amerikaner weisen auf sich, indem sie die rechte Hand flach auf die Brust legen.
    Japaner zeigen mit dem Zeige- und Mittelfinger auf die Nase, wenn sie auf sich verweisen.
    Klopft sich allerdings ein Italiener mit dem Zeigefinger seitlich an seine Nase, dann will er zum Ausdruck bringen, dass ihm etwas suspekt vorkommt.
    • Wie würden Sie nonverbal signalisieren, dass Sie etwas zu essen möchten? Kommen Sie aus Deutschland, dann öffnen Sie wahrscheinlich den Mund und zeigen mit dem Zeigefinger in die Mundhöhle oder Sie imitieren eine Essbewegung mit einer imaginären Gabel. Ein Südeuropäer oder Südamerikaner drückt dagegen die Fingerspitzen zusammen und führt sie zum Mund, so als würde er mit den Fingern essen. Und ein Japaner würde mit der nach oben geöffneten linken Hand eine Schale andeuten, und mit dem rechten Zeige- und Mittelfinger Essstäbchen, die er von der Schale zum Mund führt.
    • Winken die meisten Europäer und US-Amerikaner jemanden herbei, dann zeigt die Handinnenfläche nach oben, und abgewinkelte Finger machen eine schnelle Bewegung auf sie zu. In Spanien, Portugal, Süditalien, Lateinamerika, Nordafrika, im Vorderen Orient und im südlichen Balkan wird das Winken mit nach unten gehaltener Handfläche ausgeführt, also genau umgekehrt.
    In den meisten europäischen Ländern und den USA wird mit den Fingern nach oben herbeigewinkt.
    In Lateinamerika, im Vorderen Orient und im südlichen Balkan zeigen die Finger nach unten.
    • Mit Sicherheit haben auch Sie bei einem Italienbesuch schon folgende Geste wahrgenommen: Die Handinnenfläche ist nach oben gedreht, die Finger werden eng nach oben gebogen und der Daumen an die Finger gestützt. Ein Italiener drückt damit aus: »Was wollen Sie eigentlich«, wenn ihm etwas nicht gefällt. In der Türkei bedeutet diese Geste »schön, gut.« Und in Ägypten drückt man damit aus: »Einen

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