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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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Umgang mit Emotionen. Jede Kultur bestimmt aufgrund ihrer sozialen Normen, Moral und Wertvorstellungen, wann jemand bestimmte Emotionen zeigen darf und wann welche Emotionen angebracht sind, wann sie heruntergespielt, intensiviert, »neutralisiert« oder hinter einer anderen Emotion versteckt werden. Auch in westlichen Kulturen wird Emotionen nur bis zu einem gewissen Grad Verständnis entgegengebracht. Wer sich zu gefühlvoll zeigt, dem wird schnell ein Mangel an Selbstkontrolle und eine labile Persönlichkeit zugeschrieben. Im Iran dagegen spielt die Dysphorie (das kurzfristige Zeigen von intensiven negativen Gefühlen) eine wichtige Rolle. Betroffene erleben sich als unzufrieden, schlecht gelaunt, misslaunig, gereizt, mürrisch oder verärgert und tragen diese Empfindung deutlich nach außen. Das tragische Lebensgefühl darf in der Öffentlichkeit gezeigt werden.
    Generell wird zwischen individualistischen und kollektivistischen Ländern unterschieden. In kollektivistischen Kulturen wie Ostasien und Südamerika ist das Wohl der Gemeinschaft wichtiger, während individualistische Kulturen, zu denen die westlichen Industrienationen zählen, die Unabhängigkeit und Einzigartigkeit des Menschen in den Vordergrund stellen. Innerhalb dieser beiden Kulturzonen gibt es ein deutlich unterschiedliches Emotionsmanagement: In kollektivistischen Kulturen erlebt man starke Gefühlsregungen selten bei einer einzelnen Person, sehr wohl aber in Gruppen. Es entsteht häufig aufgrund eines positiven oder negativen (Groß-)Ereignisses und ist somit auf ein Objekt bezogen. Demgegenüber legen Menschen aus individualistischen Kulturen sehr viel mehr Wert auf die Unabhängigkeit von Emotionen und lassen sich weniger von der Gruppe oder der Situation beeinflussen.
    Information zahlt sich aus
    Um einen internationalen Verhandlungspartner wirklich zu verstehen und dessen Emotionen wahrnehmen zu können, sollten Sie sich im Vorfeld mit den kulturellen und körpersprachlichen Gepflogenheiten und dem Kommunikationsstil der jeweiligen Kultur vertraut machen. Sie vermeiden nicht nur Fehler, sondern machen auch einen offenen und kompetenteren Eindruck.
    Der internationale Emotionsatlas
    In länderübergreifenden Geschäftsverhandlungen spielt der Grad der emotionalen verbalen und nonverbalen Signale eine wesentliche Rolle. Wie wäre beispielsweise die Reaktion Ihres Businesspartners auf ein lautes Lachen, ein zu langes Starren oder eine Schimpftirade? Oder besser gesagt: In welchen Ländern sollten wir welches Maß an Emotionen zeigen? Hier eine Auswahl:
    • England
    Die feine englische Art ist weltweit bekannt und wird mit respektvollem, zurückhaltendem Auftritt gleichgesetzt. Dazu gehört eine uneingeschränkte Höflichkeit in jeder Situation. Gefühlsausbrüche werden als peinlich empfunden. Es ist immer eine gewisse Coolness und Distanziertheit gefragt, auch wenn Briten für ihren besonderen Humor bekannt sind.
    • Schweiz
    Pünktlichkeit, Korrektheit, angemessene Distanz, eine sachliche Orientierung auf das Wesentliche und die Konzentration auf entscheidende Details sind wichtig. Höfliches Verhalten und Konsensfindung stehen im Vordergrund. Es muss alles immer genau geklärt werden. Schweizer sind sehr zurückhaltend mit Emotionen.
    • Indien
    Inder sind emotionale Menschen, auch wenn die meisten ihre Emotionen in Geschäftsverhandlungen eher zurückhalten. Gelächter und lockere Umgangsformen sind trotzdem immer willkommen und dienen auch als Stressregulator. Anteilnahme zeigen hilft, schneller eine Vertrauensbasis zu bilden.
    • Philippinen
    Das philippinische Volk agiert immer mit Zurückhaltung. Für Sie bedeutet das, Sie können dezent lächeln, wenn es zur Situation passt. Laute Äußerungen oder emotionale Ausbrüche sind dagegen absolut unangebracht. Sie bringen Ihr Gegenüber damit regelrecht in Verlegenheit. Versuchen Sie allenfalls von Angesicht zu Angesicht emotional zu werden, jedoch nie vor einer Gruppe. Philippinen gelten als ein sehr sensibles Volk.
    • Tansania
    Man erwartet, dass Sie sich ruhig und cool verhalten. Sind Sie wütend, dann drücken Sie das mit Ihrer Mimik aus. Es ist unangebracht, laut zu werden oder gar jemanden zu beschimpfen. Weinen wird als Zeichen von Schwäche empfunden und bei Männern auf keinen Fall akzeptiert. Witze reißen ist okay, solange sie angemessen bleiben.
    • China
    In Geschäftsmeetings steht Freundlichkeit und Höflichkeit an oberster Stelle. Verhandlungen sind zunächst immer

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