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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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für Selbstsicherheit. Franzosen haben einen softeren Handschlag.
    Vermeiden Sie Revierkonflikte
    Am allerwichtigsten ist die Distanz. Mit dem Raumverhalten des Menschen, der sogenannten Proxemik, hat sich ein US- amerikanischer Anthropologe in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts beschäftigt. Sein Fazit: So wie jedes Tier sein Revier braucht, so benötigt auch jeder Mensch seine Distanzzonen und reagiert mit einem Flucht- oder Angriffsimpuls, wenn diese verletzt werden. Damit ist nun nicht ein eingegrenztes Gebiet gemeint, in dem sich der Mensch bewegt und das er nie verlässt. Vielmehr handelt es sich um verschieden große Räume, die jeden Menschen unbewusst umgeben und die er immer mit sich herumträgt. Diese Räume können entweder tatsächlich oder symbolisch erweitert oder verringert werden, je nach Sympathie. Die meisten Menschen bewegen sich in vier Distanzzonen, nach denen sie ihr Verhalten ausrichten. Die Bedeutung und die Größe der Distanz ist dabei abhängig von
    • dem Geschlecht/der Rolle (Frau/Mann),
    • der sozialen Schicht (Statusgleichheit, Hierarchieunterschiede, Dominanz),
    • den psychischen Eigenschaften (extrovertiert/introvertiert, Denk-/Gefühlstyp),
    • Rasse, Nationalität und Kultur.
    Angemessene Distanz
    Je nach Art ihrer sozialen Beziehung und der kulturellen Herkunft nehmen Menschen bei uns üblicherweise folgende Distanzzonen zueinander ein:
    • Intimdistanz bis zu 45 Zentimeter (bei engen Freunden oder Verwandten),
    • Gesprächsdistanz zwischen 45 und 80 Zentimeter (bei Freunden oder engen Mitarbeitern),
    • Wahrnehmungsdistanz zwischen 60 und 120 Zentimeter (bei Mitarbeitern und Bekannten) und
    • öffentliche Distanz bis zu 150 Zentimeter (bei Fernstehenden oder Fremden, abhängig von der wahrgenommenen Freundlichkeit).
    Diese Angaben stellen lediglich einen Richtwert dar. Natürlich benötigen beispielsweise introvertierte Menschen eine größere Distanz zu ihrem Gesprächspartner als extrovertierte.
    Distanzzonen international
    Doch was bedeuten diese theoretischen Erkenntnisse für die alltägliche Praxis im Umgang mit internationalen Geschäftspartnern? Eine kleine Hilfestellung: In Amerika gilt die berühmte Armlänge als ideale Distanz zwischen zwei Personen. Alles darunter wird in Businesskreisen als unangenehm und aufdringlich empfunden. In Frankreich ist diese Zone etwas enger gesteckt, in Holland und Deutschland etwas weiter. Japaner benötigen den größten Abstand, um sich wohlzufühlen. Im mittleren Osten und in Lateinamerika wird dagegen sehr wenig Raum für sich beansprucht. Nordeuropäer benötigen mehr Raum als Südländer und Menschen aus dem mittleren Orient.
    »Problematisch« könnte also eine Begegnung zwischen einem zurückhaltenden Engländer und einem temperamentvollen Puerto Ricaner werden. Eine Studie hat ergeben, dass ein Engländer seinen Gesprächspartner in 60 Minuten in der Regel nicht ein einziges Mal berührt, ein Puerto Ricaner hingegen kommt auf bis zu 180 Berührungen. Zugegeben, es handelt sich hier um eine sehr extreme Konstellation. Doch auch bei einem weniger extremen Distanzverhalten kann der unterschiedliche Raumbedarf zu Irritationen führen. So kann schon das Öffnen einer Bürotür von einem deutschen Geschäftsmann als Betreten der Intimzone empfunden werden, wenn er vorab keine verbale Erlaubnis in Form des klassischen »Herein« gab. Eine amerikanische Führungskraft fühlt sich dagegen so lange nicht gestört, wie der Eintretende im Türrahmen der offenen Tür stehen bleibt.
Andere Länder – andere Signale
    Gerade in der interkulturellen Kommunikation spielen nonverbale Signale eine wesentliche Rolle. Wer nicht die gleiche Sprache spricht wie sein Gegenüber, kann sich ja mit Händen und Füßen verständigen. Eigentlich schon. Doch ganz so einfach ist es leider auch wieder nicht. Nach dem Prinzip »andere Länder, andere Gesten« hat jedes Land seine eigene Körpersprache, die eng an eine bestimmte Kultur und individuelle gesellschaftliche Normen gebunden ist. Wer also grenzüberscheitend kommuniziert, sollte einige internationale körpersprachliche Besonderheiten beachten, um nicht nonverbal in das berühmte Fettnäpfchen zu treten.
    Eine Geste, viele Bedeutungen
    Die Gefahr, mit einer scheinbar harmlosen Geste grenzüberschreitend komplett missverstanden zu werden, ist deutlich größer als mit Mimik. Zwar existieren sehr viele hier selbstverständliche Alltagsgesten auch in anderen Nationen. Häufig hat

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