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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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unvoreingenommen ist, kann sein Gegenüber auch wirklich verstehen.
    3. »Täuschungsmanöver« lassen sich auch bei einer fremden Körpersprache erkennen. Ein Mensch, der über seine Körpersprache erkennen lässt, was er denkt oder fühlt, ist authentisch. Wer etwas ausdrückt, das im Widerspruch steht zu dem, was er sagt, erschwert das gegenseitige Verstehen. Nachfragen sorgt in so einem Fall für Klarheit.
    4. Bei interkulturellen Begegnungen ist das Wissen um die Kulturstandards des Gegenübers zwar hilfreich, um die Gesten adäquat zu interpretieren. Ebenso wichtig sind jedoch Einfühlungsvermögen, Sympathie, Verständnisfähigkeit, Akzeptanz, Neugierde und die Gewissheit, dass es Unterschiede gibt. Diese Unterschiede zu erkennen, ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute zwischenmenschliche interkulturelle Kommunikation.
    5. Dass es selbst trotz gleicher Kulturstandards in der nonverbalen Kommunikation Missverständnisse gibt, liegt daran, dass niemand eine Situation oder einen Gegenstand genau so sieht wie sein Gegenüber. Jeder Mensch nimmt die Dinge um ihn herum anders wahr, denn in alle Wahrnehmungen fließen immer auch persönliche Erfahrungen mit ein.
    Bleibt also die Frage: Wie geht man mit der Körpersprache auf internationalem Parkett auf Nummer sicher, ohne vorher das nonverbale Vokabular jeder Nation auswendig zu lernen? Am ratsamsten erscheint hier die Strategie der sparsamen Gestik und Mimik. Je zurückhaltender die eigene Körpersprache, desto weniger kann sie missverstanden werden.
    Gleiche Emotionen – andere Mimik?
    Es gibt unzählige Studien, die belegen, dass emotionale Gesichtsausdrücke universell zu entschlüsseln sind – verständlich müssen sie deswegen aber noch lange nicht sein. Schließlich ist die Entstehung bestimmter Gefühle keineswegs überall gleich, sondern wird von Kultur zu Kultur unterschiedlich bewertet. Nach Aussage eines US-amerikanischen Psychologen existieren zehn Basisemotionen, die weltweit und in jeder Kultur vorkommen: Interesse, Leid, Widerwillen (Aversion), Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. Doch es hängt von den jeweiligen gesellschaftlichen Konventionen ab, wann wer in welcher Situation welche Emotion zeigt.
    Die Wahrnehmung von Emotionen
    Bei der Interpretation von Emotionen kommt es vor allem zwischen den westlichen und asiatischen Kulturen immer wieder zu Missverständnissen. Asiaten haben Probleme, den Ausdruck negativer Emotionen wie Angst, Ärger und Ekel bei Europäern und Amerikanern richtig zu interpretieren, weil sie selbst diese Signale weniger zur Schau stellen. Europäer und Amerikaner haben wiederum das Gefühl, Asiaten seien in der Regel sehr emotionslos. Der Grund: Offenbar gibt es unterschiedliche kulturelle Dekodierungsvorgänge von Gesichtsausdrücken. Asiaten legen den Fokus beim Interpretieren von mimischen Signalen fast nur auf die Augen, während abendländische Kulturen die Kombination aus Augen- und Mundbewegungen ins Visier nehmen. Hinzu kommt der sogenannte Cross-Race-Effekt, durch den die Wiedererkennungsleistung von Gesichtern und Emotionen aus derselben ethnischen Gruppe leichter fällt. So können Asiaten die Emotionen ihrer Landsleute besser interpretieren als die einer anderen Ethnie und umgekehrt. Solche Verständigungshürden scheinen der Grund zu sein, weshalb etwa 50 Prozent aller Verhandlungen zwischen Deutschen und Chinesen scheitern. Und selbst eine scheinbar erfolgreich abgeschlossene Vertragsverhandlung führt zu 60 bis 70 Prozent zu suboptimalen Abschlüssen. Rund ein Drittel dieser gescheiterten Verhandlungen können laut einer Studie indirekt auf den Cross-Race-Effekt zurückgeführt werden, der unter anderem mangelnde Empathie und eben auch eine falsche Einschätzung zwischen Kommunikationspartnern unterschiedlicher Nationalitäten zur Folge hat.
    Emotionen – eine Welt für sich
    Auf internationaler Ebene ist eine differenzierte Wahrnehmung von Emotionen gefragt. So wird selbst eine universelle Emotion wie Ärger in verschiedenen Kulturen und Situationen unterschiedlich oder auch gar nicht zum Ausdruck gebracht. In asiatischen Kulturen ist es beispielsweise unüblich, Ärger zu zeigen. Das gilt auch schon für kleine Kinder. Wenn sie einen Wunsch nicht erfüllt bekommen, nehmen sie – anders als Kinder in westlich geprägten Kulturen – die Situation einfach hin.
    Wie viel Emotion ist angemessen?
    Unterschiedliche Kulturen haben unterschiedliche Standards zum

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