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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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zurückwerfen: Äthiopien
    Daran erkennen Sie ein »Nein«:
    • Kopf schütteln: weit verbreitet
    • Kopf zurückwerfen: arabische Kulturen, Griechenland, Türkei, Süditalien
    • Augenbrauen hochziehen: Griechenland
    • mit der Hand abwinken: weit verbreitet
    • mit der Hand fächeln: Japan
    • Hände überkreuzen: weit verbreitet
    • Hand am Kinn hochschnippen: Süditalien, Sardinien
    • mit dem Zeigefinger abwinken: weit verbreitet
    Lächeln ist nicht immer gut
    »Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück«, sagt ein indisches Sprichwort. Das trifft zwar auf viele Kulturen zu, jedoch bei Weitem nicht auf alle. In den Vereinigten Staaten beispielsweise wird sehr viel gelacht, und jeder lacht jeden an. In manchen Unternehmen wird das sogar bewusst trainiert, McDonald´s hat ein eigenes Trainingscenter für seine Verkäufer. Als in Moskau die ersten McDonald´s Filialen eröffnet wurden, haben Amerikaner den Einwohnern Moskaus das Lächeln beizubringen versucht. Leider mit nur mäßigem Erfolg, denn die dortigen McDonald´s-Gäste fühlten sich ausgelacht, da es in ihrem Land unüblich ist, eine fremde Person direkt anzulachen.
    Auch Japan hat keine »Lächelkultur« wie Amerika. Männer lachen gar nicht in der Öffentlichkeit, und Frauen zeigen ihre Zähne nicht, wenn sie lachen. Um ein strahlendes Lächeln zu vermeiden, haben sich japanische Frauen früher die Zähne sogar schwarz angemalt. Was also in westlichen Kulturen zum selbstverständlichsten mimischen Repertoire zählt, setzt sich im Fernen Osten nur langsam durch, wird aber mittlerweile toleriert. Auch dort werden die Vorzüge des Lächelns – die Bildung von Glückshormonen, die sich positiv auf den Körper auswirken – inzwischen erkannt. In Japan ist man sogar bestrebt, das Lächeln in der Öffentlichkeit zu trainieren. Da Lächeln also alles andere als ein selbstverständliches mimisches Signal ist, kann es vor allem bei Geschäftskontakten viele unterschiedliche Bedeutungen haben, die von Zuneigung über Entschuldigung bis hin zu Ablehnung oder Verweigerung reichen. So gilt zum Beispiel lautes oder unkontrolliertes Lachen als unhöflich oder Zeichen von Unsicherheit oder von Unwohlsein.
    Nicht ohne Grund wird Thailand als Land des Lächelns bezeichnet. Das Lächeln ist dort obligatorischer und stereotyper Ausdruck des sozialen Lebens, ein Gesetz der Etikette. Hat ein Thai-Manager seinen Job verloren, dann wird er es mit einem Lächeln im Gesicht erzählen. Thailänder, Indonesier und Philippinen, die Wut, Trauer oder Schmerz empfinden, lachen in der Öffentlichkeit. Sie drücken damit aus, dass sie ihren Schmerz für sich behalten und niemanden dazu verpflichten möchten, an ihren Problemen teilzuhaben. Mit der Äußerung von negativen Emotionen droht schließlich die Gefahr, das Gesicht zu verlieren, denn das Umfeld könnte mit so einem Ausbruch nicht umgehen. Daher ziehen sich Betroffene in emotional schwierigen Situationen häufig in die eigenen vier Wände zurück.
    Lachvarianten
    Ein Lachen kann Ausdruck von Unwohlsein, Nervosität oder Verlegenheit, aber auch von Freude sein. Jede Kultur lacht anders und misst dem Lachen andere Bedeutungen bei. Zwischen dem amerikanischen und dem asiatischen Extrem gibt es unzählige weitere – wenn auch weniger extreme – Lachkulturen. Während in Deutschland beispielsweise eher sparsam und zurückhaltend gelacht und ständiges Lächeln als unecht und gekünstelt empfunden wird, ist das Lachen in arabischen und südamerikanischen Ländern ungeniert laut und häufig mit sehr expressiven Gesten verbunden. In Schwarzafrika ist Lachen entweder ein Ausdruck der Überraschung oder der Unsicherheit oder aber des größten Unbehagens.
    Der Augenblick
    Das Blickverhalten in unterschiedlichen Kulturen zu interpretieren, ist beileibe nicht einfach. Ein Blick kann sich abwenden, weil man jemandem zu nahekommt, einen höheren Status hat, jemand unsicher oder introvertiert ist oder sich in der Kultur des Gesprächspartners direkter Blickkontakt einfach nicht schickt. »Er konnte mir nicht in die Augen sehen«, oder »Schau mir in die Augen, wenn du mit mir sprichst« sind Sätze, die uns in unserem Kulturkreis häufig begegnen. Denn ein aktiver Blickkontakt ( > ) hat hierzulande große Bedeutung bei der Kommunikation. Abhängig von der Dauer, der Häufigkeit und der Blickrichtung werden dem Augenkontakt unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben. Ein Blick entscheidet, ob wir einen Gesprächspartner

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