Koerpersprache im Beruf
als interessiert, ehrlich, aggressiv, unaufrichtig oder gelangweilt und unaufmerksam empfinden. Diese Deutungen können in anderen Ländern und Kulturen völlig anders ausfallen.
Eine deutsche Geschäftsführerin, die erst seit Kurzem in Indien lebt und den gesenkten Blick ihrer indischen Angestellten als Unehrlichkeit oder Schuldbewusstsein deutet, ist sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass dieses Verhalten aus indischer Sicht als äußerst respektvoll gegenüber einer höher gestellten Person gilt. Schon allein dieses Beispiel zeigt, dass die Interpretation von Blicken ein enormes Konfliktpotential bergen kann, zumal der Blick häufig ein Zeichen von Macht ist. In vielen Kulturen, zum Beispiel in Lateinamerika und in den südlichen Regionen von Nordamerika, gilt Augenkontakt als Zeichen von mangelndem Respekt. Auch Japaner sind zurückhaltend und sehen eher auf den Hals als auf die Augen. Direkter Blickkontakt im Gespräch gilt schnell als Verletzung der Intimsphäre und wird in jedem Fall als unhöflich empfunden. Selbst zwischen japanischen Kollegen, die im Büro eng nebeneinandersitzen, gilt die unausgesprochene Regel, sich nicht in die Augen zu sehen und so die Privatsphäre des anderen zu tolerieren.
Im Business mit russischen Partnern signalisiert deutlicher Augenkontakt dagegen großes Interesse am Gespräch. In Brasilien gehören zum guten Ton eines Geschäftsmeetings zu einem intensiven Blickkontakt oft auch freundschaftliche Berührungen. In China hält zwar der Redner Blickkontakt mit dem Zuhörer, der Zuhörer jedoch vermeidet nicht nur den Blick in die Augen, sondern überhaupt den Blick ins Gesicht des Redners. Wer sein Gegenüber regelrecht anstarrt, wirkt leicht bedrohlich oder aggressiv. So ist Europäern der Blickkontakt, den arabische Kulturen pflegen, oft viel zu intensiv und führt dazu, dass wir uns bei einem Gespräch regelrecht durchschaut fühlen. Araber signalisieren damit nicht unbedingt den Wunsch, den Kontakt zu ihrem Gegenüber zu intensivieren. Vielmehr wollen sie – aufgrund der Überzeugung, dass »Augen nicht lügen können« – mit ihrem Blick die wahren Gedanken und Absichten des anderen erforschen. Eine mimische Eigenheit, die allerdings noch in anderer Hinsicht missverstanden werden kann. Wer in der arabischen Kultur seine innersten Gefühle nicht preisgeben möchte, behält aus diesem Grund sozusagen auch seinen Blick für sich und schaut in einer solchen Situation häufig auf andere Menschen, aber nicht auf seinen Gesprächspartner. Vielleicht behalten manche Menschen deshalb bei Gesprächen eine dunkle Brille auf ...
Mit Körpersprache motivieren und überzeugen
War es früher eigentlich einfacher, als ein Brief oder eine Notiz ausreichten? Heute jedenfalls sind auch wertvolle Inhalte Schall und Rauch, wenn sie nicht überzeugend präsentiert werden. Mit den richtigen Signalen bringen Sie Ihre Botschaft kompetent rüber: im Team, vor Kunden und als Führungskraft.
Körpersprache bei Präsentationen
Zeit wird im Berufsleben mehr und mehr zum kostbaren Gut. Termine müssen eingehalten und Wettbewerber überholt werden. Und sowieso möchte jedes Unternehmen gern immer einen Schritt voraus sein. Die Folge: Maximale Effizienz ist gefragt, auch bei Präsentationen. Langatmige Ausführungen oder endlose Demonstrationen sind im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr zeitgemäß. Wer heute präsentiert, muss schnell auf den Punkt kommen und in kurzer Zeit überzeugen. Wie muss die perfekte Präsentation aussehen? Klar strukturiert und verständlich. Konzentriert auf die entscheidenden Informationen. Und vor allem eins: beeindruckend. Denn nur das, was Zuhörer und Entscheider in dieser kurzen Zeit zu fesseln vermag, wird sie auch überzeugen. Die nächste Frage: Was macht eine Präsentation beeindruckend? Natürlich zu einem großem Teil ein innovatives Produkt, eine kreative Idee oder ein durchschlagendes Konzept. Doch das Wie zählt mindestens ebenso wie das Was . Und was gehört zu diesem Wie? Zuerst die Präsentation selbst, die technisch und optisch perfekt und so kreativ und unterhaltsam wie möglich sein sollte. Aber auch der Präsentierende, dessen Performance viel öfter ein entscheidendes Kriterium ist, als üblicherweise angenommen wird. Nicht von ungefähr bieten immer mehr Firmen ihren Mitarbeitern entsprechende Seminare an. Es lohnt sich also, ebenso viel Augenmerk auf die eigene Körpersprache zu legen wie auf das Layout und den Inhalt der
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