Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
Vorstellung ist, desto effektiver die positive Imagination. Auch ich nutze diese Technik vor jedem Vortrag: Zehn Minuten vor Beginn ziehe ich mich zurück und stelle mir exakt vor, wie ich in wenigen Minuten gelassen und mit angemessenen Schritten auf die Bühne gehe.
Mein Brustbein ist angehoben, um einen überzeugenden Eindruck zu hinterlassen.
Mit ausreichender Körperspannung stehe ich in der Mitte der Bühne, schenke dem Publikum ein Lächeln und hebe dabei die Augenbrauen leicht an. Einen Moment lang blicke ich in die Runde, und wenn die Leute mir ihre ganze Aufmerksamkeit schenken, dann starte ich meinen Vortrag mit einer tiefen Stimme. Ich suggeriere mir schon im Vorfeld, dass ich langsam und zusammenhängend spreche, den roten Faden immer beibehalte, und die Zuhörer begeistern kann.
Dieser einfache, aber effektive Trick ist mein persönliches Ritual, damit ich mit einem guten Gefühl meinen Job erfüllen kann. Probieren Sie es doch selbst einmal aus! Und entdecken Sie dabei, was Sie fühlen, wenn Sie sich Ihre gewünschte Gemütsverfassung vorstellen: Vielleicht ändert sich Ihr Atem oder Ihr Temperaturempfinden. Oder möglicherweise nehmen Sie eine angenehme Leichtigkeit wahr.
Sollte Ihnen diese Vorstellung partout nicht gelingen, dann rufen Sie sich eine emotional positive Situation ins Gedächtnis, in der Sie sich besonders gut gefühlt haben. Je besser Sie sich daran erinnern und je intensiver Sie dabei alle Sinne einsetzen, desto stärker werden die Veränderungen bei Ihrer Körpersprache spür- und sichtbar werden. Wenn Ihnen das einmal gelungen ist, können Sie sich diese Erinnerung in Zukunft jederzeit ganz bewusst ins Gedächtnis holen und die entsprechenden Gefühle sowie den damit verbundenen positiven körperlichen Ausdruck hervorrufen.
Noch mehr Wirkung!
Auf einem Fest mit bekannten Leuten ins Gespräch zu kommen, das ist sicher kein Problem. Doch eine Rede zu halten, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren oder mit dem Chef über die ersehnte Gehaltserhöhung zu diskutieren, ist für viele eine Horrorvorstellung. Plötzlich fühlen wir uns in unserer Haut unwohl, fragen uns, wohin mit den Händen – Nervosität und Lampenfieber kommen hoch. Und wie Sie bereits wissen, ist Lampenfieber eine irrationale Angst. Außerdem wirkt Angst nicht nur lähmend, sondern ist auch noch ansteckend. Die körpersprachlichen Nervositätssignale funktionieren wie ein Frühwarnsystem: Wer in der Körperhaltung eines anderen Menschen Nervosität erkennt, stellt sich unbewusst selbst auf Flucht ein. Wie aber können Sie selbstbewusst wirken? Was sind die nonverbalen Geheimnisse eines souveränen Auftritts?
Nur keine Angst!
Hochgezogene Schultern zeigen eine ängstliche, angespannte Person.
Natürlich spielt die Körperhaltung eine entscheidende Rolle: Mit einer geraden, aufrechten Haltung wirken Sie auf Ihr Gegenüber ganz automatisch selbstsicher und souverän (siehe gerade Haltung, > ). In Stress-Situationen kommt es aber häufig vor, dass wir die Schultern hochziehen, um unseren verwundbaren Bereich – den Hals – zu schützen . Diese Haltung vermittelt einen angespannten, ängstlichen und steifen Eindruck. Ertappen Sie sich bei dieser Haltung, dann schütteln Sie den imaginären Ballast von Ihren Schultern und lösen Sie dadurch Ihre innerliche wie äußerliche Anspannung. So erlangen Sie wieder Flexibilität und können offen und selbstbewusst auftreten.
Bitte natürlich!
Fest an den Körper gepresste Arme signalisieren Unsicherheit.
Haben Sie schon einmal auf Ihre Körperhaltung – vor allem auf Ihre Arme – geachtet, wenn Sie sich in einer Situation befunden haben, die Ihnen nicht vertraut war, und in der Sie sich nicht sicher gefühlt haben? Wo waren Ihre Arme? Sicherlich sehr nah an Ihrem Körper. Der Grund dafür ist einfach: Angepresste Oberarme und Ellenbogen vermitteln uns ein Gefühl der Sicherheit – wir halten uns sozusagen selbst fest und geben uns damit Halt und Stütze.
Auf unsere Gesprächspartner wirkt diese Schutzhaltung allerdings nicht gerade souverän. Viel überzeugender treten Sie stattdessen auf, wenn Sie eine ganz natürliche Haltung einnehmen, bei der die Arme einfach locker am Körper herunterhängen – auch wenn Sie sich gar nicht so (selbst-) sicher fühlen, wie Sie dann aussehen (siehe lockere Armhaltung, > ).
Am Anfang kommen Sie sich aus genau diesem Grund bestimmt etwas komisch vor, aber mit ein wenig Übung fällt es Ihnen immer leichter, und diese
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