Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
immer zuerst ins Gesicht. Doch es ist mitunter nicht einfach, den Gesichtsausdruck unseres Gegenübers zu interpretieren – vor allem dann nicht, wenn es unsere erste Begegnung mit einem bislang fremden Menschen ist. Unsere komplexe Gesichtsmuskulatur lässt nämlich eine breite Palette von mimischen Ausdrücken zu – insgesamt 250 000 verschiedene weltweit. All diese Gesichtsausdrücke werden wir wohl im Laufe unseres Lebens nicht kennenlernen, doch nach und nach können wir immer mehr Feinheiten interpretieren. Einen ängstlichen Gesichtsausdruck beispielsweise erkennen wir ganz einfach daran, dass die Lippen zurückgezogen und geschlossen sind, häufig benetzt werden, und die Person oft schlucken muss .
Zusätzlich kann das Kinn dabei leicht zurückgeschoben sein. Oder aber es erfolgt ein Lächeln, das schnell wieder aus dem Gesicht verschwindet. Dabei handelt es sich um sogenannte Intentionsbewegungen – das sind Bewegungen, die Fluchtbereitschaft signalisieren. Unbewusst nehmen andere solche Signale wahr und wissen in diesem Augenblick, wie es tatsächlich um uns bestellt ist – nämlich dass wir ängstlich sind. Deshalb sollten Sie immer versuchen, Ihre Gesichtsmuskulatur entspannt und locker zu lassen, denn damit signalisieren Sie Ihrem Gegenüber Freundlichkeit und Offenheit.
Das gelingt Ihnen vielleicht nicht auf Anhieb und nicht in Situationen, die Ihre gesamte Aufmerksamkeit erfordern. Doch mit etwas Übung fällt es Ihnen leichter, einen entspannten Gesichtsausdruck zu bewahren. Und üben können Sie überall: beim Warten in der Einkaufsschlange oder an der roten Ampel. Wenn Sie sich immer mal wieder bewusst entspannen, setzen Sie nach und nach ganz automatisch einen lockeren Gesichtsausdruck auf.
Ein ängstlicher Gesichtsausdruck: fest geschlossener Mund und zurückgeschobenes Kinn.
Eine entspannte Mimik lässt auf einen entspannten Menschen schließen.
Keine Begrenzungen bauen
Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich während eines Gesprächs oder einer Rede gerne irgendwo festklammern? Vielleicht werden Sie das demnächst nicht mehr tun, wenn Sie hören, welche Wirkung das auf Ihr Gegenüber hat. Das Festhalten am Pult, der Stuhllehne oder an einem Zettel führt nämlich dazu, dass wir eine Barriere zu unserem Gesprächspartner aufbauen und uns verschließen.
Viel besser ist es, wenn wir frei stehen und damit offen für unser Gegenüber sind.
Sollte Ihnen das schwerfallen, legen Sie doch die Hände locker im Nabelbereich – in der sogenannten Wohlfühlzone – ineinander. Achten Sie aber darauf, dass Sie sich nicht verkrampft an Ihren eigenen Händen festklammern. Bemühen Sie sich, Ihre Hände nur locker ineinander zu legen, denn so können Sie sie auch jederzeit spontan und leicht wieder öffnen und natürlich gestikulieren .
Jemanden, der nervös ist, erkennen Sie daran, dass er seine Hände stets beschäftigen muss.
Entspannt ist, wer seine Hände locker in Bauchhöhe ineinander legt.
Flüchten Sie nicht
Zeigt eine Fußspitze in Richtung Tür, würde diese Person am liebsten flüchten.
Stehen Sie nicht geerdet, sondern lagert sich der Schwerpunkt des Körpers nach hinten, dann ist das ein eindeutiges Anzeichen für Fluchtbereitschaft. Subtilere Signale dafür sind ein nach hinten gesetztes Bein oder das bereits erwähnte Fluchtbein . Daran lässt sich die Nervosität einer Person erkennen: Zeigt ihre Fußspitze zu einer Raumöffnung – zur Tür oder zum Fenster –, deutet das daraufhin, dass sie sich unwohl fühlt und gern die Flucht ergreifen würde. Eingeschüchtert wirken wir außerdem, wenn wir uns schmal machen – die Beine eng aneinandergelegt oder auf einem Bein stehend. Selbstbewusst hingegen treten Sie nur dann auf, wenn Sie sich breitmachen! Hier können Frauen viel von Männern lernen! Männer nehmen deutlich mehr Raum ein: Sie stellen die Beine weiter auseinander, halten die Knie offen und die Füße nach außen gedreht. Frauen hingegen stehen oft mit zusammengepressten Beinen, schließen die Knie und verschlingen oft sogar die Füße ineinander – alles Signale, die Schutzbedürftigkeit und Unsicherheit ausdrücken. Präsentieren Sie daher Ihren Körper ganz natürlich in seiner vollen Größe und Breite, denn damit unterstreichen Sie Ihre souveräne Ausstrahlung!
In diesem Kapitel haben Sie erfahren, wie Sie in den verschiedensten Situationen einen guten Eindruck machen und was Sie gegen das unangenehme Lampenfieber tun können. Nun fehlt Ihnen vermutlich nur
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