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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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ein
vorbeikommender Spaziergänger bist, wenn die Limousinen und Cabrios da so
anrollen, dann musst du schon aufpassen, dass dir vor lauter Staunen deine
Augen nicht herausfallen. Im ersten Moment denkst du bestimmt an eine
politische Tagung auf höchster Ebene, ähnlich der von Wildbach Kreuth.
Erst wenn du die Loddel aussteigen siehst, dann kommen dir zutreffendere
Gedanken, weil nicht nur die Mädels vom Straßenstrich bekleidungstechnisch
sofort erkennbar.
    Dabei muss ich dir sagen, dass
deine Hoffnungen, jetzt einen Blick auf knackige Hinterteile, lange Beine und,
na ja, was eben sonst noch alles hervorgehoben werden will, also diese
Hoffnungen wurden nicht erfüllt, weil die Loddel quasi unter sich, ohne
ablenkende Miezen, die konstruktive Verhandlungen nur gestört hätten. Und
solche konstruktive Verhandlungen, die wollte der Manu unbedingt führen
mit den übrigen Zuhältern der Stadt. Weil jetzt, wo der Benni abserviert
worden ist, der Manu natürlich sofort ans Ruder gesprungen.
    Du kannst dir das vielleicht nicht
so richtig vorstellen, aber ein oder zwei Dutzend Hasen, wenn die keine straffe
Führung mehr, dann Chaos pur! Und noch dazu, das darfst du nicht
vergessen, nicht alle Puffhasen, quasi Stallhasen. Mindestens die Hälfte
Laufhasen. Die natürlich besonders schutzbedürftig! Die Freier werden
immer respektloser. Weil wegen der Wirtschaftskrise weniger Geld im Umlauf.
Aber männliche Bedürfnisse nicht merklich reduziert. Führt zum Feilschverhalten
wie am orientalischen Markt.
    Ich meine, wenn sich so eine Süße
nicht einmal mehr an einem vernünftigen Preisspiegel orientieren kann, weil
überall Discount und Dumping! Da hat so ein Loddel, der das Geschäftliche
mit ein zwei schnellen Haken auf den Punkt bringt und die Zahlungsmoral wieder
steigen lässt, schon seine Berechtigung. Weil, was sollst du als Mädchen
von der Straße noch alles beherrschen? Wenn du eine manuelle Begabung
hast, quasi mehr die Handwerkerin, dann oft der Geschäftssinn weniger gut
entwickelt.
    Darum der Loddelberuf
Hochkonjunktur. Krisensicher war er ja schon immer, aber in Zeiten allgemeiner
Krisen quasi fast so sicher wie Beamtenstatus! Und zudem besser bezahlt!
    Die einzige Bedingung vom Manu,
für das Treffen in Kastel Windsor: Keine Bumme dabei! Und auch kein Messer!
Weil Loddel oft sehr heißblütig und Waffe in der Hand eines Loddel nicht nur
Phallussymbol!
    Das Treffen rangierte offiziell
als Managertreffen, weil für Loddeltreffen Haus der Diakonie nicht buchbar!
    Und jetzt lauter 70.000 €
Schlitten Minimum vor dem Freizeithaus Rusticanum vom Kastel Windsor.
Interessant, dass alle mit Regensburger Kennzeichen.
    Du glaubst es nicht, aber in
Regensburg inzwischen 12 Zuhälter im Geschäft, die meisten ›hauptberuflich‹ , quasi Vollzeit! Natürlich alle illegal, weil
Zuhälterberuf ja nicht anerkannt und Zuhälterei praktisch sogar verboten.
    Dabei total interessanter Beruf.
Da musst du geistig und körperlich ganz schön auf Zack sein, um in so einem
nicht anerkannten Beruf Fuß fassen und Karriere machen zu können. Weiß
nicht, warum nur Männer diesen nicht anerkannten Beruf ausüben, obwohl die
Puff Chefin meist weiblich.
    Nicht dass ich jetzt recht haben
will, aber eine Idee dazu ist mir schon gekommen, zwar etwas abwegig, aber wer
immer nur auf Hauptstraßen denkt, der lernt die kleineren Straßen, Wege und
Gassen nie kennen. Weil irgendwie muss ich bei so einem Loddel immer an einen
katholischen Priester denken. So ein katholischer Priester ist eigentlich der
einzige anerkannte Beruf, der auch nur von Männern ausgeübt wird, außer eben
dem nicht anerkannten Beruf eines Zuhälters. Deswegen natürlich noch lange
keine weitere Berufsübereinstimmung feststellbar. Zumindest nicht auf
den ersten Blick! Aber wenn du einmal in deine Bibel rein schaust, die seit
deiner Erstkommunion im Bücherregal verstaubt, dann wirst du darin nachlesen
können, dass Jesus, also quasi der Oberboss von allen, dass dieser Jesus von
Nazaret eine ganz spezielle Frau besonders beschützt hat. Und, du glaubst es
nicht, diese Frau war eine Prostituierte. Dass sie Magdalena geheißen hat, also
quasi so wie die Magda Steingeister, das mag zusätzliche Parallelen aufweisen,
aber die, so denke ich, sind doch eher zufällig, zumal die Magda im Gegensatz
zu ihrer Tochter Monika nur ab und zu, aber nicht wirklich professionell.
    Aber zurück zum Kastel Windsor!
Das Treffen dort hat zwar zunächst etwas steif begonnen, was im Nachhinein

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