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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Aber der Gruber hatte alle in der Hand! Wees nich
warum! War aber so!«, sagte der Informant.
    Der Köstlbacher wäre jetzt am
liebsten gleich aufgesprungen und hätte sich kinnkratzend vor seine
Pinnwand gestellt. Das waren allerdings Neuigkeiten, die es erst einmal einzusortieren
und zu verarbeiten galt.
    Weil der Informant sonst nichts
Brauchbares mehr zu berichten hatte, verabschiedete ihn der Köstlbacher
letztendlich auch recht schnell, bat ihn aber, wieder vorbei zu kommen,
falls ihm in der Szene noch was zu Ohren kommen sollte, was für die Kripo von
Interesse wäre.
    »Und verjessense nich, Herr
Kriminalkommissär, ick hab wat jut bei Sie, wenn ick wieder mal in der Scheiße
sitzen sollte!«, sagte der Informant noch und stand auf.
    Ohne auf dies Äußerung einzugehen
sagte der Köstlbacher noch:
    »Wär’ gut, wenn Sie auch was über
die Monika Steingeister in Erfahrung bringen könnten!«
    »Die Monika? Wer kennt die nich?
Arbeitet freiberuflich, ick meen, nich in’ Puff! Ob sie ’n Loddel hat, det wees
ick nich. Kann gut sein, sie hat für den Tischke jearbeitet. Wie jesacht, der
Tischke war die Nummer 1 auf’m Kiez!«
    »Kein Stress wegen der
Steingeister! Ist auch nicht so wichtig!«, sagte der Köstlbacher noch und
begleitete den Informanten zur Tür.
    »Bis zum nächsten Mal!«, fügte der
Köstlbacher abschließend noch hinzu.
    »Und wie schon jesacht, Herr
Kommissär.....«
    »Schon gut! Ich hab’s gehört!«,
sagte der Köstlbacher etwas genervt und schloss die Tür hinter dem Informanten.
    War vielleicht ein Fehler,
preiszugeben, dass die Kripo sich für die Monika interessierte. So ein
Informant ist ja gewissermaßen eine Ratschtante. Aber daran ließ sich nun
nichts mehr ändern. Jedenfalls hoffte der Köstlbacher, sein Interesse an
der Frau Steingeister mit seiner Bemerkung genug herunter gespielt zu haben.
    War eben eine ewige Gratwanderung,
so eine Zusammenarbeit mit einem Informanten, weil so ein Informant
zwangsläufig auch viel auf der anderen Seite des Gesetzes. Wenn der was
bei den Gesetzeshütern mitkriegte, dann quasi auch Informant für die
Gesetzesbrecher. Weil Informant Beruf, wie zum Beispiel Bäcker. So ein
Bäcker bäckt seine Brötchen auch nicht nur für bestimmte Menschen.

Kastel Windsor
    Kapitel 14

     
    Wenn du aus Regensburg bist, dann
hast du von diesem Refugium bestimmt schon einmal was gehört. Keine 25 Minuten
Fahrzeit mit dem Auto liegt es gerade mal 5 km hinter Wörth a.d. Donau bergauf
in Richtung Falkenstein, in den Vorbergen des Bayerischen Waldes, da, wo du
einerseits noch Donau nah, andererseits gefühlsmäßig schon mitten in dieser
mystischen Waldlandschaft bist.
    Die Häuser von Kastel Windsor
kannst du für Tagungen ebenso buchen wie für private Familienfeiern. Betrieben
und verwaltet werden die Häuser von einer ›Gemeinnützigen
Gesellschaft‹ , die Mitglied im Diakonischen Werk Bayern e.V. ist.
    Aber nicht, dass du jetzt glaubst,
weil die Eigentümer was mit der Kirche zu tun haben, in dem Fall mit der
evangelischen Abteilung, du musst da quasi deine Kirchensteuer gezahlt
haben, wenn du dich da einmieten willst. Was deine innere Gesinnung betrifft,
da sind die mittlerweile recht großzügig und machen auch einen Mietvertrag
mit dir, wenn du buddhistisch oder sonst irgendwas Exotisches bist. Hauptsache,
du bezahlst deine Miete und führst dich nicht auf wie ein Vandale, dem nichts
heilig ist und der am liebsten alles so chaotisch wie nur irgend möglich
zurücklässt.
    Und deshalb hat der Manu sich
gedacht, warum nicht mal so ein Haus vom Kastel Windsor für ein Loddeltreffen
buchen. So ein Treffen aller Regensburger Zuhälter war jetzt, wo der
Tischke nicht mehr unter ihnen weilte, quasi zur Neuverteilung der Reviere
unabdingbar geworden, wollte man alles in Frieden regeln und sollte es
womöglich nicht zu weiteren Toten kommen.
    Gebucht hat der Manu das Treffen
als ›Besinnungstage‹ , was als Grund
für eine Buchung besonders gerne gehört wurde, weil ins Profil des Diakonischen
Werkes optimal passend. Und besinnen sollten sich die Loddel ja auch wirklich,
zwar nicht gerade auf den Herrn im Jenseits, aber doch auf einen Herrn im
Diesseits. Und der wollte der Manu für die Welterbestadt Regensburg sein,
zumindest was das Gewerbe anging, für das er als Repräsentant auftrat.
    Und weil jeder der Ankommenden
sein Revier gebührlich nach außen sichtbar repräsentieren wollte,
Anreiseschlitten Minimum 70.000 €.
    Falls du da zufällig

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