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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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zu bleiben, so viel Kaffee in sich hineingeschüttet, wie er nur konnte. Es war eine schrecklich lange Nacht geworden, eine seltsame lange Nacht...
    Doch irgendetwas war passiert in dieser Nacht. Mit ihm. Und mit ihr auch.
    Sie wusste nur noch nicht genau, was.

5

    Wieder klappte die Tür. Diesmal war es Dad, der beschwingten Schrittes hereinkam, sie begrüßte und sich dann einen Kaffee zapfte. Er trank ihn schwarz, wie immer, sodass ihm das Fehlen der Milch nicht auffiel.
    »Hat Christopher euch schon alles erzählt?«, fragte er und pustete über seine Tasse, mit einer Bewegung, die so charakteristisch für ihn war, dass Serenity ihn allein daran erkannt hätte. Und er wartete eine Antwort gar nicht ab. Auch das war typisch für ihn. »Erfolg auf ganzer Linie. Damit sind wir einen großen Schritt weiter. Einen richtig großen Schritt.«
    »Wieso? Was ist an diesem ... Albert Burns so wichtig?«, fragte Mom.
    Dad winkte ab. »Um Burns selber geht es gar nicht. Der ist nur ein ganz normales Opfer der Kohärenz. Man hat ihm den Chip verpasst, weil man ihn aus irgendeinem Grund brauchte, weiter nichts. Nein, ich meine die Methode! Dass man jemanden nur in ein engmaschiges Netz aus leitendem Material einwickeln muss, um ihn aus der Kohärenz zu lösen. Das ist ein entscheidender Schritt. Vor allem, weil wir damit auch die Möglichkeit haben, auf einfache Weise festzustellen, ob jemand ein Upgrader ist oder nicht. Ein normaler Mensch wird nicht ohnmächtig, nur weil man ihn in ein Netz wickelt. Ein Upgrader dagegen unweigerlich.« Er rieb sich den kahl geschorenen Schädel. »Das hilft uns enorm weiter.«
    Wieder knallte die Tür auf. Diesmal war es Dr. Connery, der zielstrebig auf den Kaffeeautomaten zustrebte. Er wirkte erschöpft und hatte rötliche Striemen über den Ohren, die von den Haltebändern der Chirurgenmaske stammten.
    »Lief gut«, stieß er hervor, während er sich Kaffee einschenkte. »Lief vor allem besser als bei James damals. Viel besser.«
    James Kidd war Christophers Vater; der erste Mensch, den sie aus der Kohärenz befreit hatten. Das war eine aufwendige Aktion gewesen, ein Abenteuer auf Leben und Tod.
    Dr. Connery nahm einen tiefen Schluck, ohne Zucker, ohne alles, wischte sich dann den Bart rings um den Mund trocken. »Wenn man Instrumente für mikroinvasive Eingriffe zur Verfügung hätte ...« Er sah Dad an. »Ich meine fast, man könnte diese Injektoren, die die Kohärenz verwendet, dazu umbauen, die Chips auch wieder zu entfernen. Damit wäre das eine Sache von Minuten. Blutstillendes Spray hinterher, und fertig. Okay, ich bin kein Ingenieur, aber so kommt es mir vor.«
    »Ich spreche mal mit den Hide-Out-Leuten«, erwiderte Dad. »Die sind ja große Bastler; vielleicht fällt denen was dazu ein.«
    Serenity lief ein Schauer über den Rücken, als sie an die Injektoren dachte, die sie erbeutet hatten. Die Geräte sahen aus wie vergoldete Pistolen, nur dass sie einen sehr langen, sehr dünnen Lauf besaßen. Man schob sie dem Opfer in die Nase, um den Chip in die Nähe des Riechnervs zu implantieren. Dazu war nötig, die Knochenwand zwischen Nasenhöhle und Gehirn zu durchbrechen oder zumindest zu perforieren ... und weiter wollte Serenity nicht darüber nachdenken.
    »Barbara war übrigens grandios.« Dr. Connery hob die Kaffeetasse, als wolle er mit jemandem anstoßen. »Hut ab. Die kann echt alles. Kaum zu glauben, dass sie all das nur aus Büchern gelernt haben will. Jedenfalls mach ich mir keine Sorgen mehr, was passiert, falls mein Blinddarm mal raus muss.« Er leerte die Tasse vollends. »Ich hab ihr die Wache überlassen, bis Burns aus der Narkose aufwacht.«
    »Wann wird das sein?«, wollte Dad wissen. »Wie schätzt du das überhaupt ein? Wann können wir mit ihm sprechen?«
    Dr. Connery sah auf die Uhr. »Schwer zu sagen. Die Narkose endet zwischen zwei und drei Uhr, aber wann er zu sich kommen wird ... Du weißt, wie das mit James war. Das kann Tage dauern.«
    »Ähm, Dr. Connery«, sagte da Christopher plötzlich, die Arme um den Leib geschlungen. »Wenn die OP so gut verlaufen ist ... könnten Sie dann vielleicht meine Chips auch entfernen?«
    Dr. Connery sah ihn mit großen Augen an. »Deine Chips? Wozu? Ich meine, du hast sie doch wieder vollständig unter Kontrolle, oder? Und keine Beschwerden? Körperlich, meine ich.«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, schob Dad sofort nach. »Du kannst jetzt dank des zweiten Chips und des Virus im ersten ins Feld der Kohärenz

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