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Kohl des Zorns

Kohl des Zorns

Titel: Kohl des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Wenn Sie uns ausreichend informieren, können wir Ihren Optimismus möglicherweise teilen.«
    Jennifer nahm Platz. »Ich werde alle Fragen beantworten, die ich beantworten kann.«
    Philip blickte seine Stadtratskollegen der Reihe nach an, und in ihren Gesichtern las er die Aufforderung weiterzumachen. »Also schön«, sagte er. »Fangen wir an. Erstens: Wer finanziert die Spiele?«
    Jennifer Naylor schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht, ganz ehrlich.«
    »Damit steht für mich fest, daß Sie nicht bereit sind, irgendwelche Antworten zu geben. Ich habe keine weiteren Fragen.«
    »Ich stelle fest, daß diese Versammlung in ein heilloses Durcheinander ausartet«, stellte Bürgermeister MacFadeyen fest. »Aus diesem Grunde bringe ich hiermit den Vorschlag ein, eine außerordentliche Versammlung zur Neuwahl der Vertreter und zur Einsetzung eines respektablen Kolloquiums anzuberaumen.«
    »Ich schließe mich diesem Vorschlag an!« sagte Mavis Peake.
    »Gentlemen! Lady!« rief Jennifer Naylor. »Das führt doch zu nichts! Als Ratsmitglied lehne ich den Vorschlag ab! Ich habe im Gegenzug mehrere andere Vorschläge zu machen, über die ich abzustimmen wünsche. Falls man mich überstimmt, dann erkläre ich dieses Treffen für gescheitert und sehe mich möglicherweise sogar gezwungen, jedes einzelne Mitglied vor einen Ausschuß zu zitieren, wo dann festgestellt werden wird, ob Sie noch imstande sind, Ihre Amtsgeschäfte zu führen, oder ob Austausch geraten erscheint.« Ein allgemeiner Aufschrei der Entrüstung brach sich Bahn, doch Jennifer hob die Hand. »Wer der Meinung ist, daß ich meine Kompetenzen überschreite, sollte sich mit der Satzung des Stadtparlaments vertraut machen. Abschnitt fünf, Unterabschnitt fünfzehn, Paragraph sieben. Dort steht: Der Vorsitzende einer Versammlung ist unter bestimmten Umständen berechtigt, die Neuwahl eines jeden Ratsmitglieds zu verlangen, das sich eines Verhaltens verdächtig macht, welches öffentlichen Interessen zuwiderläuft. Insofern gilt die …«
    Philip Cameron schüttelte die Faust. »Wollen Sie damit vielleicht allen Ernstes andeuten, daß Sie uns rausschmeißen und jemand anderen an unsere Stelle setzen werden, falls wir nicht mit dem einverstanden sind, was Sie vorzuschlagen haben?«
    »Ich zitiere lediglich aus der Satzung unserer Stadt. Ich hoffe doch, daß ich nicht gezwungen werde, diese Maßnahmen zu ergreifen.«
    »Wissen Sie was, ich erspare Ihnen den Papierkram. Ich ziehe mich zurück.«
    »Ich auch«, sagte Mavis. »Ich habe die Nase voll. Gott sei Dank!«
    Die Brüder Geronimo wechselten vielsagende Blicke.
    »Tapferer wo sehen Büffel auf Wiese scheren sich nicht um Büffelgefühle, nur um Anzahl Kochtöpfe wo Büffel füllen«, stellte Paul fest. »Weiße Squaw scheren sich nur um eigenen Bauch, gleich ob Büffel oder anderes Tapferes sterben müssen.«
    Profund, dachte sein Bruder, mein Gott, wie unglaublich profund! Laut fragte er: »Bedeuten Worte meines Bruders auch wir schmeißen Kram vor weiße Füße?«
    »Genau das«, antwortete Paul. »Wenn Wasserloch trocken, machen keinen Sinn beschweren bei Wüste. Besser suchen anderswo Fluß.«
    »Ihr seid vollkommen verrückt!« fauchte Bürgermeister MacFadeyen. »Ich überlasse es Ihnen, Madam, aber wir sprechen uns noch.« Mit dieser Abschiedsdrohung schob er sich die Krücken unter die Achselhöhlen und humpelte aus dem Sitzungssaal.
    Jennifer Naylors Blicke schweiften mit deutlich erkennbarer Befriedigung durch den nun leeren Raum, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf die Computerausdrucke richtete, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Alles war ganz genau so abgelaufen, wie man es ihr gesagt hatte. Sie wandte den wunderschönen Kopf in Richtung Tür und lächelte zuckersüß. Dann ging auch sie.

Kapitel 26
     
    Inspektor Sherringford Hovis ging im Arbeitszimmer von Professor Slocombe unruhig auf und ab. »Nein!« sagte er und schüttelte heftig den Kopf. »Nein und nochmals nein! Ich glaube das einfach nicht!«
    Professor Slocombe bedachte den großen Detektiv mit einem abwartenden Lächeln. »Nichtsdestotrotz hege ich keinerlei Zweifel, daß sich die Ereignisse so oder so ähnlich abgespielt haben.«
    Hovis sank in einen Kaminsessel und streckte die langen Beine aus. »Sie wollen also andeuten, daß diese jungen Leute eine Art Geist heraufbeschworen haben? In Gestalt des legendären Greifen, womöglich sogar des Brentforder Griffin, und daß dieser Geist sich anschließend gegen sie gewandt

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