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Kolibri

Kolibri

Titel: Kolibri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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„er ist vermutlich noch da drinnen.“
    In rascher Abfolge kamen eine laut fluchende Maria Eichinger, getragen von zwei WEGA-Männern, ein schrill lachender Karl Michael Baumgartner – bei dem Anblick zuckte Albrecht Baumgartner zusammen, sagte aber nichts –, den sich ein WEGA-Beamter über die Schulter geworfen hatte wie einen Sack Reis, und Patrick Berger, der einen bierfassähnlichen Behälter umklammerte und von einem sehr genervt wirkenden Beamten praktisch am Schopf nach draußen gezogen werden musste, aus der Halle.
    â€žWo ist Ihr Freund?“, fragte Kollaritz.
    â€žKeine Ahnung“, murmelte Widmaier und starrte weiterhin die Tür an, so, als hätte er Angst, dass, würde er sie nur eine Sekunde aus den Augen lassen, Drechsler von ihm unbemerkt herauskommen und einfach verschwinden könnte. Und plötzlich war er da, Fritz Drechsler, im einen Augenblick war die Tür nichts als eine dunkle Öffnung vor grauen Gasschleiern gewesen, im anderen bildete sie den Rahmen für einen locker, entspannt, beinahe lässig dastehenden Bombenentschärfer, der jetzt aus der Halle marschierte, die Rampe herunterkam, vor zur Straße schlenderte und die ganze Zeit über grinste, während er eine Halskette aus Holzblüten mit träger Handbewegung um seinen rechten Zeigefinger kreisen ließ.
    Widmaier winkte ihm zu und Drechsler winkte zurück und zeigte ihm den erhobenen Daumen, alles in Ordnung, kein Problem, keine Bombe, alles erledigt.
    â€žAlles klar“, sagte Widmaier in sein Handy und das erleichterte Seufzen von Karin war so laut, dass selbst der Vater von Karl und Kollaritz, die neben ihm standen, es noch hörten.
    â€žUnd was ist mit der Bombe?“, fragte sie.
    â€žIch glaub nicht, dass es eine Bombe gibt, dafür wirkt Fritz einfach zu verdammt entspannt.“
    Sie plauderten noch ein wenig, während Widmaier zuschaute, wie Drechsler sich neben den Bürgermeister auf den Boden setzte, mitten auf der Straße, und mit Hightower und Kalina ein Gespräch begann. Offensichtlich ging es dabei um Baumgartner und Maria, denn beide wurden von den WEGA-Männern, die sie immer noch gepackt hielten, losgelassen und trafen anscheinend mit dem Major irgendeine Art von Übereinkunft. Und dann, als Drechsler sich hinüberbeugte, Maria die Kette um den Hals legte, ihr durchs Haar fuhr und sie anschließend auf den Mund küsste, da klatschten die Leute hinter den Absperrungen und Karins via Handy lapidar geäußerter Kommentar lautete schlicht: „Na endlich, wurde ja auch Zeit.“
    â€žMir fehlt nichts, verdammt noch mal“, sagte Patrick Berger und versuchte, die aufdringliche Hand des Sanitäters beiseite zu wischen, doch der Sanitäter hatte viel Erfahrung mit unwilligen Verletzten und ließ sich nicht davon abhalten, mit einer kleinen Taschenlampe in Bergers Augen zu leuchten, sein Hemd aufzuknöpfen und seine Brust abzuhören, einen Blick in seinen weitgeöffneten Rachen zu werfen, um anschließend festzustellen, dass Berger nichts fehle, die Nachwirkungen des Tränengases würden in zirka zehn Minuten abgeklungen sein, er solle sich in nächster Zeit ein bisschen schonen, und weg war er.
    Patrick Berger saß auf dem Boden, der Behälter neben ihm glitzerte im Sonnenlicht, um ihn herum liefen Sanitäter, Polizisten, Journalisten, auch der eine oder andere Demonstrant hatte es geschafft, die Absperrung zu überwinden, und versuchte nun, möglichst viel Authentisches aus erster Hand in Erfahrung zu bringen. Mit einem Stöhnen, die letzten Stunden hatten wirklich an seinen Kräften gezehrt, aber noch war die Sache nicht vorbei, nicht solange der Behälter noch so offen hier herumstand, mit einem Stöhnen erhob er sich, um seinen ausgelaugten Körper und den Behälter zum BMW zu schleppen, als plötzlich ein Mann vor ihm auftauchte undsich ihm in den Weg stellte. Berger versuchte einfach um den Mann herumzugehen, aber dieser machte jede von Bergers Bewegungen mit und blieb somit immer genau vor ihm.
    â€žGehen Sie mir aus dem Weg“, sagte Berger, „ich hab’s eilig.“
    â€žWas ist denn da drin, in dem schicken Behälter, den Sie so unauffällig verschwinden lassen wollen?“
    Berger hob den Blick und musterte den Mann. Er war jung, nicht älter als er, Berger, trug Turnschuhe, Jeans und ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift
Rettet die Wale
. In

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