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Kolibri

Kolibri

Titel: Kolibri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Bankdirektor. „Oh mein Gott, dieser Wahnsinnige hat die Bombe gezündet! Wir werden sterben, wir werden alle sterben!“
    Der Bankdirektor und die beiden Bodyguards hatten sich samt Hightower und dem Bürgermeister auf den Weg zur Tür gemacht, wo sie auf Qualtinger und Major Kalina trafen, der die draußen wartenden WEGA-Beamten heftig gestikulierend zu sich winkte. Durch den Ansturm der schwerbewaffneten Männer wurde die Gruppe um den Bürgermeister wieder zurück in die Halle gedrängt, wo sie hinter einem Palettenstapel in Deckung ging.
    â€žWo steckt eigentlich Berger?“, fragte Hightower und der Bürgermeister zuckte nur mit den Schultern. Keine Ahnung, und wen interessiert’s?
    Lieblicher als der kleinen Vöglein Gesang im Morgengrauen klingt das dumpfe Grollen der Zentrifuge, die es gerade zerreißt, in Patrick Bergers Ohren. Auf diesen Moment, auf dessen Eintreten er beinahe nicht mehr gewagt hat zu hoffen, hat er gewartet, und jetzt ist er gekommen. Das Chaos, sein Verbündeter, herrscht. Unbemerkt setzt er sich vom Bürgermeister und dessen Begleitern ab, beobachtet, wie Baumgartner und dieser WEGA-Mann miteinander kämpfen, registriert mit Befriedigung, wie sich die beiden immer weiter vom Behälter entfernen, ist geradezu entzückt beim Anblick des entweichenden Tränengases, das den Eindruck einer eben explodierten Bombe noch zusätzlich verstärkt, schluckt und inhaliert auf dem Weg zum Behälter tapfer Gas, das seine Augen tränen lässt, was ihm nichts ausmacht, nicht jetzt, in dieser seiner Stunde des Triumphes, jetzt, wo er es so gut wie geschafft hat. Er schnappt sich den Behälter, der leicht wie eine Feder ist, fast von selbst trägt er sich, kein Gewicht hat er, gemeinsam verharren sie einen Augenblick, um den Moment auszukosten, und um zu überlegen. Den Behälter verstecken? Zu gefährlich. Die neugierigen Journalisten würden ihn finden. Zur Tür raus, durch die er hereingekommen ist? Noch gefährlicher. Die Journalisten würden sofort wissen wollen, was sich in dem Behälter befindet. Also? Also einen anderen Ausgang nehmen, ganz einfach. Durch den schmalen Verbindungsgang ins Verwaltungsgebäude hinüber, von dort unbemerkt hinausflitzen, den Behälter im Kofferraum seines BMW verschwinden lassen, und bingo. Fall erledigt, Moskau, ich komme.
    Mit eisernem Griff packt er den Behälter, der inzwischen ein bisschen an Gewicht zugelegt zu haben scheint, und zerrt ihn Richtung Verbindungsgang.
    Kalina stand neben der Tür und brüllte in ein kleines Kehlkopfmikrophon. „Wir brauchen das Entschärfungsteam, sofort! Sanitäter, Feuerwehr, den ganzen Scheiß. Beeilung!“
    â€žDas war keine Bombe!“
    â€žWas?“, Kalina drehte sich um und sah sich einem hustenden, umAtem ringenden Fritz Drechsler gegenüber, der ihn aus geröteten Augen anstarrte.
    â€žAnton, das war keine Detonation.“
    â€žAch nein, und dieses Dröhnen und der Rauch, was ist das deiner Meinung nach?“ Er stellte sich in die offene Tür und winkte die ersten anrückenden Sanitäter zu sich.
    â€žBei dem Rauch handelt es sich um Tränengas, eine WEGA-Granate ist explodiert.“
    Kalina warf einen Blick auf die wabernden grauen Schleier, die durch die Halle schwebten und ihm die Sicht nahmen. „Könnte sein“, sagte er schließlich, „aber was ist mit der Detonation?“
    â€žDas war keine Detonation. Mensch, Anton, ich hab unzählige Bomben kontrolliert gesprengt, ich weiß, wie eine Detonation klingt, und das da unten war keine.“
    â€žSondern?“
    â€žEin defektes Laborgerät, um einfach mal zu raten.“
    Kalina zögerte.
    â€žAnton, um Himmels willen, mach nicht alles noch schlimmer. Sag deinen Männern, sie sollen wieder rauskommen, wir schaffen die anderen Leute ebenfalls nach draußen, dann warten wir, bis sich das Gas verzogen hat und analysieren die Lage in Ruhe.“
    Kalina nickte. „In Ordnung.“ Er rückte sein Kehlkopfmikro zurecht und sagte: „Männer, herhören, alles wieder raus, ich wiederhole, alle Mann raus. Und dass mir keiner zurückbleibt, auch keine Zivilisten. Ich wiederhole, keiner bleibt in der Halle. Und ... Ach ja: Seid sanft.“
    Drechsler lachte zufrieden und klopfte Kalina auf die Schulter. „Danke, Toni.“
    â€žDen Toni hab ich nicht gehört, sonst müsste ich dich

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