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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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alles nach Wunsch zu verlaufen. Vom eigentlichen Übergang in den Bergstrom-Raum war nichts zu spüren. Lediglich die Anzeige auf dem Display veränderte sich und der Rudergänger gab ein Signal, dass den erfolgreichen Eintritt in den Zwischenraum signalisierte.
    »Es ist schon seltsam, sich als Christophorer in gewisser Weise an einer Raumschlacht zu beteiligen«, sagte Bruder Patrick.
    »In diesem Widerspruch leben Sie aber nicht erst seit heute, Patrick.«
    »Nein, aber im Verlauf der Kämpfe um Tau Ceti ist es mir besonders deutlich geworden. Ich habe mich des Öfteren gefragt, was ich da eigentlich tue. Und ob das für mich der Weg der Zukunft sein kann.«
    »Wäre es Ihnen jetzt lieber, an Bord eines wehrlosen christophorischen Forschungsschiffs zu dienen?«
    »Ja, das wäre es.«
    »Oh …«
    »Die Menschheit verteidigt das, was sie für ihr Territorium hält, aber ich frage mich manchmal, ob es nicht sein könnte, dass am Ende genau all das deswegen zerstört wird.«
    Der Kommunikator der Leitenden Ingenieurin schrillte.
    Sambo meldete sich. »Lieutenant, es gibt hier ein Problem, bei dem die speziellen Kenntnisse von Bruder Patrick vonnöten sind.«
    Black blickte vom Display auf. »Ich sagte ja, dass wir uns keine Pause erlauben können.«
    Bruder Patrick nickte leicht. »Es gibt eine Menge zu reparieren.«
    Auf der Brücke herrschte Schweigen. Der Panorama-Schirm zeigte das gewohnte Bild der Sterne, aber nichtsdestotrotz befand sich die STERNENFAUST nicht mehr im angestammten Einstein-Universum.
    »Ich lasse das Bergstrom-Aggregat bei fünffacher Lichtgeschwindigkeit laufen«, meldete Rudergänger Abdul Rajiv. »Da scheint es mir die größtmögliche Stabilität zu haben.«
    »In Ordnung, Ruder«, sagte Leslie. Wenigstens besteht hier im Bergstrom-Raum keine Kollisionsgefahr , dachte er.

 
7. Kapitel – Ein Geschoss namens STERNENFAUST
     
    »Man sollte nie – wirklich niemals! – mit einem Fahrzeug unterwegs sein, dessen Bremsen nicht richtig funktionieren!«
    Frank Prentissaro; letzter Formel 1-Weltmeister vor dem allgemeinen Verbot von Motorsportwettbewerben mit Fahrzeugen, deren Motoren mit fossilen Brennstoffen betankt werden, Saison 2030/31.
     
     
    Ich persönlich habe Commander Richard J. Leslie nach Kräften gefördert. Er war weder der Einzige noch der Letzte und ich tat dies immer nur dann, wenn ich davon überzeugt war, dass der Betreffende ein außergewöhnliches Potenzial besaß.
    Nicht umsonst suchte ich ihn als Captain des ersten Leichten Kreuzers neuen Typs aus.
    Hätte ich allerdings vorher gewusst, wie er sich bei Tau Ceti verhielt – ich hätte ihm nicht einmal das Kommando über ein Raumboot gegeben.
    Admiral Gregor Rudenko,
    Persönliche Erinnerungen, undatiert, unveröffentlicht
     
     
    Commander Leslie ließ eine Konferenzschaltung über Bergstrom-Funk herstellen, an der ebenfalls die Kommandanten der PLUTO und der CATALINA beteiligt waren. Stephan van Deyk und Ned Levonian vertraute er.
    Ihnen gegenüber erläuterte er auch die verzweifelte Lage, in der sich die STERNENFAUST befand.
    »Wenn ihr das Ionentriebwerk nicht mehr reparieren könnt, bleibt euch nichts anders übrig, als ein möglichst objektarmes Raumgebiet anzusteuern und dort aus dem Zwischenraum zu treten«, äußerte sich Ned Levonian.
    »Einfacher gesagt als getan«, gab Leslie zurück. »Wir werden mit vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit förmlich herausgefeuert und werden dann anschließend keine Möglichkeit haben zu bremsen. Wenn wir wenigstens noch eine funktionierende Steuerung hätten, dann wäre es möglich, sich von einem Planeten einfangen zu lassen und in dessen Atmosphäre noch etwas weiter herunterzubremsen. Aber diese Möglichkeit haben wir leider nicht …«
    »Wir stellen euch gerne jede nur denkbare technische Hilfe zur Verfügung, die sich per Überlicht-Datenstrom übertragen lässt«, erklärte Ned Levonian. »Vorausgesetzt natürlich, dass uns in nächster Zeit nicht ein Kridan-Angriff wegbläst. Derzeit versuchen die Vogelköpfe an einem anderen Abschnitt den Brückenkopf zu vergrößern – und ich fürchte sogar, sie werden es schaffen.«
    »Dann sieht es nicht gut aus, was?«, fragte Leslie.
    »Ich nehme an, dass sich die Ausdehnung des Kridan-Brückenkopfes um Tau Ceti nach Ablauf von ein oder zwei Wochen verdoppelt haben wird. Von denjenigen, die man von Second Earth nicht mehr evakuieren konnte, hören wir nicht mehr viel, was vor allem daran liegt, dass die Kridan die

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