Kolumbus kam als Letzter
hielt man die
Inschriften für scheinbar un-
sinnige, phantasievoll gekrit-
zelte Indianerzeichen. Aber die libyschen Schriftzeichen sind nicht
nur mit solchen in Amerika identisch, sondern nach Barry Fell
(1976) auch mit einem im Bereich des Pazifiks zu findenden
Schrifttypus (Alt-Maori). Befuhren libysche Seefahrer nicht nur
den Atlantik, sondern auch den Pazifik (vgl. Foto 29 und 31)?
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Eine libysche Inschrift entdeckte Dr. Edward J. Pullman an einem
Felsen in der Mojave-Wüste in Südkalifornien (Abb. 7). Der aus
Konsonanten bestehende Text lautet nach Barry Fell (1976, S.
182): »S R-Z, R-Z. W-R Z-MT« (»Alle Menschen, passt auf, passt
auf. Große Wüste«). Kamen diese Leute über den Pazifik zur West-
küste Nordamerikas?
Hinterließen libysche Siedler neben Inschriften in Iowa auch Arte-
fakte mit nordafrikanischen Motiven? In den 1870er Jahren wurde
im Davenport Mound ein Pfeifenkopf ausgegraben, der ein elefan-
tenähnliches Tier mit Rüssel darstellt (Abb. 7). Es wurden in der
Umgebung sogar mehrere dieser Artefakte gefunden, die Charles
Putnam in einem Buch aus dem Jahre 1885, das vom Museum
Academy of Natural Sciences in Davenport (Iowa) herausgegeben wurde, als authentisch nachwies (Putnam, 1885). Er identifizierte
die Elefanten allerdings als elefantenähnliche Mastodons, die mit dem Ende der Eiszeit ausgestorben sein sollen. Früher stufte die
Smithsonian Institution diese Funde als moderne Fälschungen ein, denn höchstens 3000 Jahre alte Kulturen können keine vor 10 000
Jahren ausgestorbene Mastodons gekannt haben. Allerdings gibt es
Beweise für die Koexistenz von Mensch und Mastodon. Im Mai
des Jahres 1839 entdeckte Dr. Albert C. Kochs verkohlte Masto-
don-Knochen zusammen mit Steinäxten und Pfeilspitzen entlang
des Mississippi in Missouri. Die andere Lösung könnte lauten: Li-
bysche Siedler fuhren den Mississippi hinauf und hinterließen in
Iowa nicht nur libysche Inschriften, sondern auch Nachbildungen
von Elefanten, die ihnen von ihrer Heimat in Afrika her bekannt
waren.
Das nur entfernt mit dem Mammut verwandte Mastodon (Mam-
mut americanum) starb in Nordamerika offiziell nach 3,75 Ma Existenz vor 10 000 Jahren (oZ) zusammen mit Säbelzahntiger, Tapir,
Pferd, Riesenbiber, Kamel und anderen Tierarten aus bisher unge-
klärten Gründen aus. Gerne wurde früher behauptet, dass das Ende
der Eiszeit am Massentod der Tiere schuld sein soll. Aber diese
sterben jedoch wohl eher zu Beginn und nicht am Ende einer Käl-
teperiode. Eine andere unsinnige Behauptung: Die Menschen rotte-
ten alle diese Tierarten aus. Einleuchtender erscheint, dass ein dras-27
tischer Klimasturz verantwortlich war. Allerdings hat dieser mehrere tausend Jahre später stattgefunden als bisher angenommen wurde, bewiesen durch die beschriebenen Funde.
Schotten und Templer in Nordamerika
Der venezianische Seefahrer Nicolo Zeno fuhr über den Nord-
atlantik bis nach Island und Grönland, während sein Bruder nach
dessen Tod weiter westlich fuhr, bis er 1398 Estotiland erreichte.
Scot, die sprachliche Wurzel von Estotiland., war ein alter Name für »Irisch«. Die alte Zeno-Karte (neu herausgegeben 1558) zeigt
nicht nur die bis dato genaueste Darstellung der Küsten Grönlands,
sondern die Inseln Estotiland und Drogio entsprechen in ihren Umrissen Neufundland und Neuschottland (Nova Scotia).
In alten Briefen berichtet Antonio Zeno, dass er in Diensten eines gewissen Prince Zichmni stand. Bereits 1786 behauptete Johann Reinhold Forster, Prince Zichmni müsse mit Prince Henry Sinclair, Earl of Orkney, identisch sein. Es gibt Ende des 14. Jhs. auch niemand anderen in dieser Region, der über eine bedeutende Seemacht
verfügte.
Nach dem alten, etwa aus dem Jahr 1370 stammenden Bericht eines
Fischers wurden vier Boote bis zur Insel Estotiland abgetrieben, das etwas kleiner als Island, aber fruchtbarer gewesen sein soll. Angeblich bestand die Bibliothek des Königs auch aus Büchern in
lateinischer Sprache. Aufgrund dieses Berichts lief die Flotte des
Prince Henry Sinclair mit Antonio Zeno auf Westkurs aus, verlor in
einem Sturm die Orientierung und erreichte einen Naturhafen an
der Westküste Drogios.
In dem Zeno-Bencht heißt es: »Von unserem Hafen aus sahen wir
in der Ferne einen großen Berg, aus dem Rauch aufstieg. Ein ausge-
sandter Erkundungstrupp berichtete, dass Rauch von einem Feuer
aus dem Inneren des Berges stamme, aus dem eine pechartige
Masse austritt,
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