Kolumbus kam als Letzter
Österreich) nachgewiesen wurde. Schon
lange vor Kolumbus war der aus Mexiko stammende Tabak in
Asien, Afrika und Europa bekannt. Allerdings wurde bereits relativ
früh Tabak von Amerika nach Südasien und in den pazifischen
Raum exportiert und dort angepflanzt.
Aber es gibt weitere Beweise für frühe Kontakte mit Amerika. In
Pompeji ist nicht nur die einem Plesiosaurier ähnlich sehende Ab-
bildung zu sehen (Bilder in »Darwin's Mistake«, Zillmer, 2003),
sondern auch eine aus Amerika stammende Ananas. Bereits vor
2000 Jahren waren aus Amerika stammende Erdnüsse in China be-
kannt, und in Südindien fand man eine Skulptur, die einen Maiskol-
ben in Händen hielt. Nach orthodoxer Meinung brachte erstmalig
Kolumbus den Mais nach Europa. Allerdings war Mais schon vor-
her in der Alten Welt bekannt, in England als Welsh Corn (Walisischer Mais, Welschkorn) und in anderen Ländern als Türkisch Korn und Ägyptisch Korn, während es in Ägypten Syrische Hirse hieß.
Bereits Peter Martyr beschreibt in seinem Buch »De Orbe Novo«
(1511-1530) Mais, der in der Nähe von Sevilla in Spanien wuchs.
Der Arzt und Botaniker Jacob Theodor – nach der damals neuen
Mode, lateinische Namen anzunehmen, auch Tabernaemontanus
genannt – unterschied im Jahre 1588 aufgrund taxonometrischer
Untersuchungen das Türkisch Korn von dem aus der Neuen Welt im 16. Jh. neu importierten Korn.
Bereits vor 7000 Jahren sollen Züchter die Genzusammensetzung
des Mais in Amerika verändert haben (BdW, 20.3.1999). Der aus
Amerika stammende Mais war auch in Indien bekannt, wie Profes-
sor Dr. Carl L. Johannessen (University of Oregon) dokumentiert (Johannessen/Parker in: »Economic Botany«, 43/1989, 164-80). Es
existieren mindestens drei verschiedene in Stein verewigte Darstel-
lungen von Mais aus der Hoysala-Dynastie in Indien (1300-1346).
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Abb. 5: Schriftvergleich. Eine ganze Reihe von Schriftzeichen von der Osterinsel (oben) entsprechen genau solchen aus Mohenjo-Daro und Harappa im Industal (Indien) auf der anderen Seite der Erde.
Aber auch die Nachbildung von Sonnenblumen in altindischen
Tempeln des 12. und 13. Jhs. stellen ein Rätsel dar (Johannessen,
1998). Denn Sonnenblumen stammen aus Nordamerika und wur-
den dort bereits vor der Zeitenwende zusammen mit verschiedenen
Kürbisarten und Sumpfholunder angebaut.
Kam der Mais von Amerika über Indien nach Europa oder auf di-
rektem Weg über den Atlantik? Brachten arabische Händler Mais
mit auf ihren Schiffen und/oder phönizische Seefahrer? Auf der
Maya-Stele am Ballspielplatz in Chichen Itzd (Yukatan) ist ein bärtiger, semitisch aussehender Mann abgebildet (Foto 67). Eine
aus Tres Zapotes stammende keramische Skulptur trägt einen Bart und eine für phönizische (phönikische) Seefahrer typische Kopfbedeckung und stellt sicher keinen Indianer dar (siehe Abb. 43). Er
wurde bei Ausgrabungen der ältesten Kultur Amerikas gefunden:
bei der olmekischen. In Tres Zapotes (Mexiko) wurde auch
Spielzeug entdeckt, das auf vier Rädern montiert ist. Indianer sollen das Rad aber nie benutzt haben. Da man ähnliches Spielzeug an
mehreren anderen Orten fand, stellt sich vielleicht die Frage, ob
phönizische Handelsschiffe begehrte Handelswaren, zu denen
sicherlich Spielzeug gehörte, als Tauschobjekte in Amerika hinter-
ließen.
Wurden exotische Früchte oder Pflanzen nur von der Neuen in die
Alte Welt transportiert? Nein, es gibt auch gegensätzliche Beispiele.
Im Bereich der Ostküste Nordamerikas fand Jacques Cartier (1491-
1567), dessen Entdeckungsreisen Frankreich seinen Anspruch auf
Kanada zu verdanken hat, bereits Äpfel und Weintrauben.
Verrazano berichtet über Orangen und Mandeln nördlich von
Florida und Kolumbus über Rhabarber auf Hispaniola. All dies
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stammt aber eigentlich aus der Alten Welt. Wer brachte diese
Pflanzen vor Kolumbus über den Ozean nach Amerika?
Nordafrikaner in Amerika
Jean François Champollion (1790-1832) entzifferte 1822 die ägyp-
tischen Hieroglyphen. Bereits vor diesem Zeitpunkt tauchten in
Amerika Hieroglyphen auf, die mit den ägyptischen im Aussehen
und in der Bedeutung gleich sind. Abbe Maillard erstellte bereits
1738 für seine konvertierten Schäfchen, die Algonkin-Indianer in
den Neuenglandstaaten, christliche Texte in so genannten Micmac-
Hieroglyphen. Nach offizieller Ansicht erfand Maillard diese Bilderschrift extra für diesen Zweck, da die Indianer mit Hilfe von
Bildern angeblich
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