Kolumbus kam als Letzter
1948, S. 144).
Jürgen Spanuth sieht als Auslöser der Naturkatastrophen einen
Kometen Phaeton, der unweit Helgoland in die Nordsee stürzte (Spanuth, 1965, S. 160 ff.), und tatsächlich ist dort auch heute noch eine große Vertiefung zu erkennen.
Wie schon zuvor diskutiert, verschiebt sich dieser Zeithorizont ins
-4. Jh., wenn Ramses III. mit Nektanebos I. (380-362) identisch ist.
Damit fallen jedoch die angeblich zeitlich verschobenen Kulturstu-
fen diesseits und jenseits des Atlantiks in vergleichbare Zeiträume
und transatlantische Kontakte werden theoretisch denkbar. Der
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einzige Einwand von Professor Stephen Williams (1991) gegen den Kulturaustausch wäre nicht mehr haltbar.
Verschiedene Autoren sehen die unzweifelhaft stattgefundene Kata-
strophe am Ende der Bronzezeit im -13. Jh. (Spanuth, 1980), andere
um -850 (Professor Kenneth J. Hsü (2000), im -8./7. Jh. (Velikov-
sky, 1956), um -700 (Friedrich, 1990) und im -4. Jh. (Heinsohn und
Illig, 1990). Was sagen die Geologen und Geophysiker dazu?
Offiziell gibt es keine Katastrophe am Ende der Bronzezeit (uni-
sono weder zu dieser Zeit noch sonst irgendwann in geschichtlicher
Zeit), obwohl viele Fachwissenschaftler dieses Ereignis – wie
diskutiert – durch Feldforschung nachgewiesen haben. Auf jeden
Fall wird aber im -1. Jt. ein Klimawechsel gesehen, für den es ohne
das Wirken von Naturkatastrophen eigentlich keinen Grund gibt:
vom warm-trockenen Klima war ein schneller Übergang in ein
kühl-feuchtes Klima zu verzeichnen.
Eine rapide Änderung der Temperaturen um 16 Grad Celsius in
Zentralgrönland ergaben neue Untersuchungen, die im Wissen-
schaftsmagazin »Science« vorgestellt wurden. Dieser Klimawandel,
der von den Wissenschaftlern auf einen Zeitpunkt vor 70 000 Jahren
angesetzt wird, soll sich in einer Zeitspanne von – aus geologischer Sichtweise nur – 1090 Jahren vollzogen haben (»Science«, 29.10.
1999, Band 286, S. 934-937).
Ehe ein solcher Klimawandel im Zusammenhang mit dem nachsint-
flutlichen Geschehen diskutiert werden soll, möchte ich die Natur-
katastrophe und den Klimasturz am Ende der Bronzezeit durch eine
eingehende wissenschaftliche Untersuchung untermauern.
Klimasturz vor über 2000 Jahren
Interessant und brisant zugleich ist das Buch »Postglaziale Klima-
änderungen und Erdkrustenbewegungen in Mitteleuropa« von Hel-
mut Gams und Rolf Nordhagen aus dem Jahr 1923. Offiziell wurde
diese akribisch durchgeführte Feldforschung von der Fachwelt
nicht beachtet. Das hat seinen Grund, denn für Gams und Nordha-
gen verläuft das Jahrzehntausend nach der Eiszeit keineswegs ein-
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tönig und gleichförmig, sondern ausgesprochen katastrophisch. In
ihrer Zusammenfassung der Forschungsergebnisse (Gams/Nordha-
gen, 1923, S. 129 und 283 f.) weisen sie unmissverständlich auf die
Gründe hin, deretwegen Geologen, Biologen, Archäologen und
Geographen allzu rasch vorläufigen Schemata vertrauen und nicht
mehr weiterdenken. Der Wunsch von Garns und Nordhagen, dass
ihre Untersuchungen und Wahrheiten, »ein kräftiger Anstoß sein
(mögen), auch hier mit neuen Methoden und neuer Kraft weiter-
zuforschen«, wurde nicht einmal ansatzweise verwirklicht (Gams/
Nordhagen, 1923, S. 17).
Die auch in meinen Büchern beschriebenen Katastrophen passen
nicht in das durch Charles Lyell (Geologie) und Charles Darwin
(Biologie) vor ungefähr 150 Jahren geprägte Weltbild mit dem ihm
zugrunde liegenden Prinzip der Alleinwirksamkeit winziger aktu-
eller Kräfte an der Veränderung der Erdoberfläche, das die Grund-
lage fast aller Theorien und Dogmen der Vergangenheit von Erde
und Mensch bildet.
Wissenschaftlich will man nichts davon wissen, dass unser Klima
seit dem Ende der Eiszeit – von mir Schneezeit als kurzzeitiges
Folgeereignis der Sintflut genannt (Zillmer, 2001, S. 227 ff.) – regelrechte Sprünge machte. Ein abrupter Klimawandel am Ende der
Eiszeit wird durch eine neuere Untersuchung bestätigt (Severing-
haus/Brook in »Science«, 1999, Bd. 286, S. 930-934). Aber man
glaubt, dass nach dem Ende der Eiszeit eine Phase der Klimaver-
besserung Bestand hatte, bis sich ungefähr die heutigen Klimabe-
dingungen eingestellt haben. Die Temperaturen und Niederschlags-
mengen sollen seitdem nur noch geringfügig geschwankt sein –
eine definitiv falsche Aussage.
Natürlich ist nicht die ganze Erde gleichermaßen von Klima-
schwankungen betroffen, denn in den Tropen gab es auch nach
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