Kolumbus kam als Letzter
(meines Erachtens falsch interpre-
tierte) Steinzeit als nachsintflutliche Epoche um mehrere Jahrhun-
derte in Richtung Jetztzeit. Letztendlich wird auch die in »Irrtümer der Erdgeschichte« auf ungefähr –3500 angesetzte globale Sintflut
(Zillmer, 2001, S. 195 ff.) vielleicht eintausend oder mehr Jahre
später anzusetzen sein.
Damit rückt die jungsteinzeitliche Kulturstufe, das Magdalénien –
zu dem mit Altamira, Niaux und Lascaux viele ausgemalte Höhlen
gehören –, um etliche tausend Jahre in die jüngere Vergangenheit,
nach Dr. Heribert Illig ins -2. Jt. (Illig, 1988, S. 154). Die wie frisch gemalt anmutenden Höhlenmalereien erscheinen durch eine Verjüngungskur zeitlich richtiger platziert.
Setzen wir als Arbeitshypothese an, dass die Bronzezeit in Amerika
und Europa mit der Errichtung der Hügelgräber ungefähr zur glei-
chen Zeit stattfand, dann rutscht die Mittlere Bronzezeit in Europa
ungefähr ins -4. Jh., mitten in die angebliche Römer-Weltherr-
schaft, die ich aber schon als keltisch-griechische Stilepoche beschrieben hatte, wodurch die anscheinend durch die Zeitverschie-
bung entstehenden Widersprüche aufgehoben werden.
Wenn wir die Reduzierung der historischen Geschichte Europas
mit einem zuvor gedehnten Gummiband vergleichen und dieses
nach Streichung der
dunklen Jahrhunderte
als Phantomzeit zusam-
menschnellen lassen,
dann werden die Kul-
turstufen in Amerika
und Europa vor der Ei-
Abb. 51: Vergleich. Die Steinbeile aus
Wisconsin (A) und Posen in Polen (B)
senzeit zeitlich ver-
erscheinen stilistisch identisch, ebenso wie
gleichbar. Unzweifelhaft
die Schmuckstücke aus braunem Jasper in
bestand die Kulturstufe
Nordamerika (C) und Bernstein aus
der Bronzezeit in Ame-
Dänemark (D). Aus: Muck, 1907.
rika länger als in Eu-
277
ropa, fast bis in unsere Zeit. Denn scheinbar erst mit den irischen
Mönchen und Wikingern, vielleicht auch mit Templern und Basken
kam die eigentliche Metallverarbeitung in größerem Stil frühestens
ab dem 9. Jh. nach Amerika, das zu dieser Zeit wieder neu entdeckt
wurde, wie es auch später noch einmal durch Kolumbus geschah.
Da der transatlantische Kontakt nach der europäischen Bronzezeit
abgerissen zu sein scheint, kommt als auslösendes Element für die
zeitweise Unterbrechung des Kulturaustauschs das Wirken einer
Naturkatastrophe infrage.
Einen Beweis für die frühe Besiedlung Amerikas durch Menschen
vom europäischen und nicht asiatischen Typ wurde am 28. Juli
1996 im an der Westküste gelegenen US-Bundesstaat Washington
gefunden: der Kennewick Man (Kennewick-Mensch). Das ur-
sprünglich mit -9300 Jahren angegebene Alter wurde inzwischen
auf -7200 revidiert. Seine DNA wurde an der Yale University er-
forscht. Diese ähnelt der DNA von Europäern und der japani-
schen Ainu-Urbevölkerung. Ebenso ist neben der alten koreani-
schen auch die Gründung der altchinesischen Kultur auf den Ein-
fluss dieser Keltogermanen (Skythen, Urgoten) zurückzuführen.
Ihre Siedlungen lagen vor über 3500 Jahren überwiegend an der
Seidenstraße. Der Sprung über den Pazifik nach Amerika durch
diese – von Europa über Asien bis Polynesien megalithische Stein-
setzungen errichtende – Urbevölkerung scheint durch den Kenne-
wick Man bewiesen. Der Kennewick Man gilt derzeit als Vater der
amerikanischen Zivilisation. Einige Indianerstämme wie z.B. die
Yakama sollen direkte Nachfahren des Kennewick-Mannes sein.
278
9 Megalithiker und Kelten in Amerika
Unser Geschichtsbild wurde im Zuge der Christianisierung und mit der Einführung des Feudalismus neu erstellt, teils durch Neuschöpfung, teils durch Fälschung. Diese Aussage muss falsch sein, falls es seit der globalen Sintflut nicht weitere Naturkatastrophen gab, die zu einer regelrechten Amnesie in den betroffenen Kulturen führte und nebulöse Erinnerungen an eine teilweise goldene Vergangenheit bewahrten. Mehrere Naturkatastrophen und Klima-
stürze in geschichtlicher Zeit verursachten einen harten Kultur-
schnitt und damit Gedächtnisverluste des kollektiven Bewusstseins.
Das Ende der Bronzezeit
Ammianus Marcellinus (um 391) berichtete, dass die Dorer – die
späteren Altgriechen – von den äußersten Eilanden und aus den
jenseits des Rheins (d.h. östlich des Rheins) liegenden Gebieten
durch große Überschwemmungen des wilden Meeres aus ihrer
Heimat vertrieben wurden und nach Griechenland auswanderten
(Ammianus Marcellinus, Lib. XV,
Weitere Kostenlose Bücher