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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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seit dem -3. Jh. auch auf
    dem der Literatur Lehrmeister und Vorbild ihrer Besieger.« Analog
    hätten die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg die deutsche
    Kultur übernehmen und neben Englisch auch Deutsch sprechen
    müssen.

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    Alte Handelswege

    Das Interesse der griechischen Handelsaktivitäten »ist die Verbin-
    dung zu der gewaltigen Kornkammer der Poebene sowie der
    Zugang zum ›barbarischen‹ Mitteleuropa, das mittlerweile eine
    beträchtliche Präsenz etruskischen Handels entlang den Verzwei-
    gungen der sehr alten Bernsteinstraßen aufweist« (Torelli, 1998,
    S. 210). Die älteste Bernsteinstraße erreichte von der Ostsee aus
    das Mittelmeer an der Pomündung – weshalb in der griechischen
    Sage das Po-Delta als Heimat des Bernsteins erscheint –, und an
    diese Straße schloss sich eine andere quer durch die Halbinsel
    über den Apennin nach Pisa führende an. Aber Elemente der Zi-
    vilisation konnten von dort her den Italikern nicht zukommen. Ganz
    im Gegenteil, nach Theodor Mommsen (erstes Buch, 1902, S.95)
    sind es die seefahrenden Nationen, die nach Italien gebracht haben,
    was überhaupt in früher Zeit an ausländischer Kultur dorthin ge-
    langt ist.
    Der etruskische Binnenhafen Forcello, in der Po-Ebene, sechs
    Kilometer südlich von Mantua, war der Umschlagplatz für den
    internationalen Handel des -5. Jhs. Der Ausgräber Professor Dr.
    Raffaele beschreibt die Rolle der Hafensiedlung: »Forcello ver-
    band Welten. Der Grund, warum die Etrusker diesen Platz ge-
    wählt haben, ist offensichtlich: Er öffnet Kommunikationswege.
    Von Griechenland lief der Handel über die Adriahäfen bis nach
    Forcello, hier war dann der Anfang der Landwege in Richtung
    Corner See und durch die Alpen nach Burgund« (»BdW«, 8/2002,
    S. 66).
    Das ist eine interessante Feststellung, denn der etruskische Handel
    über die Alpen hinweg bis nach Schweden, England, Spanien und
    die Ukraine wird bestätigt, wie die bereits bestehenden Handels-
    wege. Haben die Römerstraßen in Wirklichkeit Etrusker und Kelten gebaut? Hierzu würde eine Notiz bei Livius (V, 33, 11) passen,
    wonach die Räter, ein Volk der mittleren östlichen Alpen, ein Rest
    angesiedelter – nicht Reste einer dieses Gebiet durchwandernden –
    etruskischer Bevölkerung seien, denn die Etrusker kamen ja über
    das Meer nach Italien.

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    Zu griechischem Wein und Öl wurden etruskische Erzeugnisse wie
    Keramik und Schmuck auf Wagen geladen und den keltischen Fürs-
    ten nördlich der Alpen angeboten. Das Interesse an mediterraner
    Kunst und Lebensart war bei den Keltogermanen groß. Im Zusam-
    menhang mit bereits vor -600 befahrbaren Handelswegen erinnere
    ich an die Gräber mit technisch hochwertigen vierrädrigen Wagen-
    beigaben der Hallstattkultur aus dem -8. bis -6. Jh. Die den Gräbern beigegebenen Wagen waren sicher keine seltsamen Kultobjekte,
    sondern Hinweis auf einen mit vierrädrigen Wagengespannen
    funktionierenden regen Fernhandel auf den alten, bereits vorhan-
    denen Handelswegen der Keltogermanen, auch fälschlich Römer-
    straßen genannt.
    Wenn unsere Vorfahren als faule, auf den Bärenhäuten herumlie-
    gende Barbaren beschrieben werden, handelt es sich eindeutig um
    schlichte Propaganda von interessierter Seite, einerseits, um eine
    von den Humanisten glorifizierte Antike zu rechtfertigen, und an-
    dererseits, um ein uraltes Rom mit antikem Heiligenschein für die römisch-päpstliche Kirche entstehen zu lassen. Durch eingefügte
    Verkettungsglieder wurde eine zur erfundenen Römergeschichte
    parallel verkettete Kirchengeschichte (Paralleltradierung) mit lan-
    ger Tradition begründet.
    Angeblich römische Kunstobjekte stammen entweder von anderen
    antiken Völkern (Etrusker, Griechen) oder wurden ab dem 15. Jh.,
    manchmal sogar als eigens kreierte Stilrichtung, neu geschaffen.
    Diese neuen auf antik getrimmte Kunstwerke, die ab dem 15. Jh. in
    der Werkstatt direkt torsoartig hergestellt wurden, wirken oft selt-
    sam modern und frisch. Sie sind naturgemäß unwiderlegbar echt,
    da es keine echt antiken Originale gibt. Also ist die Fälschung identisch mit dem Original – ein weites Betätigungsfeld und reichliche
    Verdienstmöglichkeit für Künstler und Kunsthändler!
    Ein Hauptwerk der hellenistischen Kunst ist der in Berlin ausge-
    stellte Pergamonaltar. Handelt es sich um eine Fälschung? Wurde
    der Gigantenfries von Bildhauern direkt torsoartig ausgeführt, auf
    alt getrimmt? Beispielsweise befinden sich hinter

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