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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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benannte
    Bacchus-Tempel aus dem 2. Jh. einen korinthischen Peripteros
    (griechischer Tempel mit einem umlaufenden Säulengang) mit dop-
    pelter Frontsäulenreihe darstellt. Warum stehen eigentlich die ein-
    drucksvollsten, im griechischen Stil errichteten römischen Tempel
    in den angeblichen Kolonien, wie im Libanon, und nicht in Rom?
    Waren die römischen vielleicht griechische Kolonien?
    »Für das Mosaikschaffen des Vorderen Orients scheint … bis ins 3.
    Jh. n. Chr. ein Festhalten an hellenistischen Traditionen charakte-
    ristisch gewesen zu sein. Im 4. Jh. wurden die Böden mit geometri-
    schem Dekor überzogen …« (»Zeitschrift für klassische Archäo-
    logie«, 12/IX/1999). Bauten Römer munter nach hellenistischen
    Traditionen ohne eigene Ideen? Oder siedelten hier nicht eher die
    sich selbst Römer nennenden griechischen Kolonisten, die nach
    einem neuen griechischen Baustil bauten, den wir nur schlicht rö-
    misch nennen?
    Noch ein letztes Beispiel: Der so genannte Vesta-Tempel, ein
    Rundtempel am Tiber, ist von 20 korinthischen Säulen umgeben.
    Die Kapitelle sind aber erst später aufgesetzt, denn ihr Durchmesser entspricht nicht den Säulenschäften. Die Ergänzung der Kapitelle erfolgte erst nach 1400 mit der Umsiedlung der römisch-päpstlichen Kirche nach Rom.
    Franz Reber merkt in seinem Buch »Die Ruinen Roms und der
    Campagna« (1991, S. 9) an: »In der erstaunlichen Entwicklung des
    römischen Massenbaus war das Belebende die Kunst des Wölbens,
    deren Erfindung ohne Zweifel die erfolgreichste in der Baukunst
    genannt werden kann.« Schade nur, dass auch diese Kunst des Wöl-
    bens keine römische Erfindung war, sondern auch schon in frühhel-lenistischer Zeit und von den Etruskern beherrscht wurde – ange-
    wendet beispielsweise beim Bau der etruskischen Aquädukte. Ein
    schöner etruskischer Torbogen steht in Ferentinum (Ferentino).
    Im Internet veröffentlichte die griechische Botschaft in Berlin
    (www.griechische-botschaft.de): »Um das Bild der europäischen
    Wirkungsgeschichte Griechenlands im Mittelalter abzurunden,
    muss noch erwähnt werden, dass die kulturelle Präsenz Griechen-

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    lands außer in Italien, Irland und England auch in Gallien fest-
    zustellen ist, und dort am ausgeprägtesten in Trier, Bordeaux,
    Toulouse, Narbonne und Marseille, wie die Schriften z.B. von Ge-
    nadius, von Caesarius von Arles (502-542) oder des Bischofs Ger-
    manus von Paris (555-576) dokumentieren. Aber auch die karolin-
    gische Hofkultur wird ein Jahrhundert lang vornehmlich durch das
    Griechische beeinflusst …« (vgl. Berschin, 1980).

    Römische Ziegelbauweise

    Die altorientalische Kunst des Ziegelbrennens soll um -1000 in
    Griechenland verloren gegangen sein. Angeblich besann man sich
    600 Jahre später wieder dieser Technik, und die Römer setzten sie unter Einsatz von Mörtel mit hydraulischen Bindemitteln (Kalk,
    Zement) ein. Diese Bauweise (opus caementicium) verbreitete sich ab dem -2. Jh. und gilt als typisch römisch. Mit anderen Worten:
    Findet man mit Mörtel errichtete Ziegelbauwerke, werden sie den
    Römern zugeschrieben oder als übernommene Technik in Grenz-
    gebieten (u. a. Treverer in Trier) betrachtet.
    Allerdings muss man schon seine Augen verschließen, wenn man
    die von unseren keltogermanischen Vorfahren bereits vor der Zei-
    tenwende errichteten Steinbauten aus Trockenmauerwerk und auch
    mit Mörtelfugen hergestellte Steinbauten nicht anerkennen will, die
    als Ergänzung des Holz- und Lehmbaus errichtet wurden. Aller-
    dings setzten die Barbaren diese Steinbautechnik nur dann ein,
    wenn man einem Gemäuer eine besondere Festigkeit geben wollte,
    wie beispielsweise die unter manchen der ältesten Bauernhäuser zu
    findenden Fundamente, die Wallanlagen oder die Signaltürme, die
    später mit der römisch-päpstlichen Christianisierung zu Kirchtür-
    men umfunktioniert wurden.
    In den anderen Fällen baute man mit Lehm (Lehmflechtwerk), da
    man es für wärmer und besser (elastischer) ansah. Eine Ansicht, die
    ich auch aus bautechnischer Sicht bestätigen kann. Die dörflichen
    Baumeister bauten also je nach Erfordernis Lehm- bzw. Fachwerk-
    wände (siehe Darstellung auf der so genannten Markussäule) oder

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    schwere Steinbauten mit oder ohne Kalkmörtel. Es wäre geradezu
    grotesk, aus den Lehmwänden auf Unkenntnis und Rückständigkeit
    zu schließen. Unsere Vorfahren bauten je nach Erfordernis
    technische, der Natur angepasste Häuser – von in primitiven

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