Kolumbus kam als Letzter
dass die dortigen Vermessungen seit
der Jungsteinzeit erfolgt sein müssen.
Karl Bedal (1995) entdeckte Vermessungsnetze nach dem Polarver-
fahren, die zusammenhängende gleichseitige Dreiecke mit einer Sei-
tenlänge von 13,5 Kilometern sowie auch die Hälfte (6,75 Kilometer)
oder das l,5fache (20,25 Kilometer) im Gebiet des Fichtelgebirges
bilden (vgl. Meier/Zschweigert, 1997, S. 259). Bei der Vermessung
von Dreieckskonstruktionen in der Landschaft, auch über Berge
hinweg, muss zumindest die Kenntnis und Anwendung pythagorei-
scher Zahlenverhältnisse vorausgesetzt werden (Bischoff, 1994).
Alfred Watkins (1980) entdeckte um 1920 in England die ley-lines (Heilige Linien), die mehrere prähistorische Monumente miteinander verbinden, oft über große Entfernungen hinweg. Auch in
Deutschland wird schon seit zig Jahren nach Ortungslinien gesucht (Teudt, 1931).
Preben Hansen erkannte durch Zufall, dass die fälschlicherweise als
Wikingerburgen bezeichneten Ringwälle von Aggersborg (Lum-
neta) bei Lögstör, Fyrkat bei Hobro, Eskeholm (Rethre) bei Samsö
und Trelleborg zwischen Korsör und Slagelse in Dänemark auf
einer Achse in gerader Linie angeordnet sind und entlang der Ku-
gelgestalt der Erde auf einem so genannten Großkreis – dem kür-
zesten Weg von Punkt zu Punkt auf einer gekrümmten Erdober-
fläche – mit dem weltberühmten griechischen Heiligtum, dem
Orakel von Delphi liegen (Hansen, 1990, S. 169).
Diese scheinbar zufällige Verbindung erscheint dann doch nicht ganz
so willkürlich, da die heidnischen Namen dieser Ringwälle und de-
ren Topographie altgriechisch übersetzt werden können, die allesamt
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Abb. 30: Vermessungsnetz. Gleichseitige Dreiecke im Fichtelgebirge rund um den Herrgottstein (aus Meier, 1999, nach Bedal, 1995). Der Herrgottstein als Vermessungspunkt besteht aus einem Findling, der auf einem künstlichen Fundament aus Feldsteinen ruht (Meier/Zscbweigert, 1997, S.
260). Der fehlende Punkt der zum regelmäßigen Sechseck ergänzten Vermessungskonstruktion liegt auf einem Berg mit dem aussagekräftigen Namen Kreuzstein.
mit Feuer oder Licht zu tun haben, wie Lumneta (Lichtstadt). Der dänische König Svend Estridson berichtet Adam von Bremen über
Iumne (Lumneta, lumneta): »Es ist bestimmt die größte von allen Städten Europas und sie wird bewohnt von Slawen und anderen
Leuten – Griechen und Barbaren … Es gibt dort den Vulkankessel,
den die Einwohner das griechische Feuer nennen, wovon auch Soli-
nus berichtet« (Adam von Bremen, Buch 2, XXII).
Der Astronom Heinz Kaminski, Gründer der Sternwarte in Bo-
chum, fand ein Vermessungssystem erster und zweiter Ordnung,
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eine Netzstruktur, die er Sternenstraßen nannte. Die Sternenstra-
ßen erster Ordnung werden als West/Ost- und Nord/Süd-Visur-
linien im Verlauf der geographischen Breiten- und Längengrade
bezeichnet. Sie zeichnen sich durch eine Konzentration von früh-
geschichtlichen und frühchristlichen Kultstätten aus. Die Kult-
oder Sternenstraßen zweiter Ordnung sind die Visurlinien zu den
hauptsächlichen Auf- und Untergangspunkten der Sonne, des
Mondes, der Planeten und der hellsten Fixsterne während des Jah-
resablaufs, die von einem bestimmten Beobachtungszentrum aus-
gehen (Kaminski, 1995, S. 24).
Der promovierte Mathematiker und griechische Brigadegeneral
Theophnais N. Manias (1969) untersuchte mit Unterstützung des
militärischen Kartographie- und Vermessungswesens die Lage der
alten prähistorischen Stätten in Griechenland. Seine 1969 veröffent-
lichten Untersuchungen beweisen, dass die älteren griechischen
Orte, Tempel und Orakel durch gerade Strecken und harmonische
Dreiecke über große Entfernungen miteinander verbunden sind,
deren Länge und Teilung harmonischen Proportionen (goldener
Schnitt) entsprechen.
Es mutet schon fast unheimlich an, dass bereits in der so genannten
(falsch interpretierten) Steinzeit die Landschaft exakt vermessen
und Heiligtümer eingemessen wurden. Im Lied von Grimnir ( der Maskierte, einer der Decknamen Odins) heißt es im Vers 22 über Walhall (Stange, 1995, S. 25): »Walgrind heißt das Gitter, das auf
dem Grunde steht heilig vor heil'gen Türen. Alt ist das Gitter, doch ahnen wenige wie sein Schloss sich schließt.« Das Walgrind (Wal-gitter, Weltgitter) ist das alte Gitternetz, das die Welt (Walhall) bedeckt. Den Schlüssel (Schloss) zu diesem Geheimnis besitzen nur
wenige Eingeweihte. Wird Petrus mit diesem
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