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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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der Außenseite entsprechend – eine megalithisch-
    keltische Eigenheit. Wer baute diese Kirche? Sicher nicht Vertreter
    der römisch-katholischen Kirche.
    Das Jahr erscheint also als ein Kreis rings um den Rand der Welt.
    Der Horizont dient dabei als Zifferblatt. Da dieses Zifferblatt brei-200

    ten- und landschaftsabhängig eine jeweils spezifische Einteilung
    hat, muss der Standort in der Landschaft unverrückbar festliegen.
    Er wurde durch einen Stein, Baumstumpf, Pfahl oder dergleichen
    markiert und gab die Mitte der Geländeuhr an. Die Zahlen des Zif-
    ferblattes, abzulesen an verschiedenen Lichtständen, wurden mit
    Hilfe von Stöcken, Latten, Bergspitzen, Felsklippen, Findlingen
    oder anderen markanten Punkten in der Landschaft verewigt.
    Die Punkte am Rand des Horizonts bildeten mit dem eigenen
    Standpunkt eine Linie, so, als wenn man eine bestimmte Stunden-
    markierung auf einer Uhr mit dem Befestigungspunkt der Zeiger,
    also dem Mittelpunkt, verbindet.
    Im Mittelpunkt (dem Beobachtungszentrum) treffen sich diese Li-
    nien untereinander. Durch die Sternenstraßen sind fixierte Beob-
    achtungszentren miteinander verbunden. Diese Beobachtungszen-
    tren und Visurlinien wurden in der Natur festgelegt, indem man
    einerseits natürliche landschaftlich prägnante Fixpunkte auswählte
    und Markierungen anbrachte oder direkt künstliche schuf. Auf
    diese Art und Weise entstand über großräumige Gebiete hinweg ein
    netzartig und strahlenförmig vermessenes Gelände mit in die
    Landschaft geprägten Kalenderuhren. Wir werden sehen, dass un-
    sere Vorfahren auch transportable Sonnenkompasse benutzten, um
    sich auf unserer Erde zurechtzufinden, und sogar Landkarten her-
    stellten.
    Seit einigen Jahren untersucht die Archäo-Astronomie den Zusam-
    menhang zwischen der Anordnung alter Baukörper zu den Him-
    melsrichtungen bzw. magnetischen Polen, aber auch zu den Him-
    melslinien, die die Ausrichtung einzelner Bauteile bestimmen
    können. Andererseits scheint die Anordnung von heiligen Stätten
    oder auch Bauwerken nach Sternbildern vorgenommen worden zu
    sein, ja es handelt sich um ein regelrechtes Planungsprinzip. Denn
    durch die Spiegelung von Sternbildern auf die Erdoberfläche wurde
    auch die Einheit des Menschen mit der Natur (Erde) und dem Kos-
    mos (Gottesprinzip) in Einklang mit dem heidnischen und heid-
    nisch-christlichen Glauben hergestellt.
    Als bekanntes Beispiel sollen die drei großen Pyramiden von Gizeh
    (Ägypten) genannt werden, deren Anordnung mit den Gürtel-

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    Sternen des Sternbilds Orion große Ähnlichkeit hat, während die
    Grundrissflächen nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind
    (Bauval/Hancock, 1996).
    Der Philologe Xaviar Guichard (1994) kam über das Studium alter
    Sprachen und Ortsnamen auf das Phänomen der vorgeschichtli-
    chen Vermessung. Er stellte fest, dass bestimmte Typen von Orts-
    namen über ganz Europa verbreitet und durch Liniensysteme
    verbunden werden können, woraus ein alteuropäisches Vermes-
    sungsnetz rekonstruiert werden kann. Etwa 500 Ortsnamen mit
    Alesia/Calais-Wörtern und -Wortstämmen in Europa liegen auf
    einem Längensystem, bestehend aus Längenkreisen (Meridianen),
    die mit unseren Längenkreisen im Bereich Mitteleuropas überein-
    stimmen. Bereits der für seine Arbeit wissenschaftlich ausgezeich-
    nete französische Autor Gosselin zeigte 1786 durch einen
    Vergleich der Geographien von Strabo und Ptolomäus, dass es eine
    uralte Tradition der Vermessungskunst gab, in der noch heutzutage
    Reste einer nahezu perfektionierten astronomischen Wissenschaft
    entdeckt werden können.

    Horizontalkalender in Amerika

    Überall in Nordamerika waren Horizontalkalender vorhanden, die
    wie auch in Europa durch die (bewußte?) Unwissenheit nicht be-
    achtet und deshalb zerstört wurden. Werner Müller berichtet über
    einen verkieselten Baumstumpf als Beobachtungspunkt östlich
    Zuni (New Mexico). Zu den markanten Punkten einer Visurlinie
    gehörte der aus einer hufeisenförmige Mauer bestehende, nach
    Osten geöffnete Matsakya-Schrein (Fewkes, 1891, vgl. 1898), der
    sich eine halbe Stunde von Zuni in südöstlicher Richtung befindet.
    Von hier aus wurden die nach Norden rückenden Sonnenorte der
    ersten Jahreshälfte angepeilt (Cushing, 1882/3, S. 38f.).
    James Teit befasst sich mit dem Kalender der Inlandsalish am
    Thompson River (Kanada). »Die Indianer vermögen Solstitien bis
    auf einen Tag zu fixieren durch die Position der Sonne zu bestimm-
    ten

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