Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
versperren lässt. Was machst du in Dodsworth?«
    »Ich versuche, mich zu beschäftigen.«
    »Ist die Sicherheit so gut, wie du gehofft hast?«
    »Besser. Und das beunruhigt mich. Warum sollte Rudzak glauben, er könnte gerade hier seinen großen Schlag landen?«
    »Du befürchtest, dass er ein anderes Ziel wählen wird?«
    »Ja, aber ich scheine mit dieser Befürchtung allein zu stehen.
    Galen und Logan sind der Meinung, dass der Diebstahl der Pläne beweist, dass Rudzak hier zuschlagen will. Ich denke, es könnte ein Täuschungsmanöver gewesen sein.«
    »Logan lässt sich nicht an der Nase herumführen …«
    »Das weiß ich. Es ist nur …« Ratlos hielt sie inne. »Ich fürchte, wir sind auf der falschen Spur. Es riecht komisch.«
    Eve lachte. »Du klingst wie Monty.«
    »Monty irrt sich gewöhnlich nicht.«
    »Da stimme ich dir zu. Du solltest deinem Instinkt folgen. Ich muss jetzt an die Arbeit, Maggie füttern.«
    Es war auch an der Zeit, Monty zu füttern. »Komm, mein Junge.« Sarah machte sich mit Monty auf den Fersen auf den Weg in die Cafeteria. Sie hatte seine Futterbüchsen und Vitamine in einem Küchenschrank verstaut und war dazu übergegangen, abends zu füttern, wenn er nicht durch die ständige Aufmerksamkeit der Wissenschaftler abgelenkt war.
    Monty war schnell zu einer Art Maskottchen der ganzen Belegschaft geworden und ließ sich so gern den Bauch streicheln, dass er darüber das Essen versäumte.
    Bassett saß am Tisch und sah auf, als Sarah ins Zimmer kam.
    »Haben Sie Zeit, sich auf eine Tasse Kaffee zu mir zu setzen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss Monty füttern. Außerdem bin ich auch ohne Koffein nervös genug.«
    »Tatsächlich? Ich fühle mich hier sehr viel sicherer.« Er stand auf und folgte Sarah und Monty in die Küche. »Andererseits habe ich mich auch in Phoenix sicher gefühlt. Haben Sie etwas 316
    von Margaret gehört?«
    »Sie lebt.«
    »Ich habe oft über sie geklagt, aber ich hatte sie wirklich gern.«
    »Ich weiß. Wie gefällt Ihnen Ihr Labor hier?«
    »Ausgezeichnet. Sie haben mir Hilda Rucker als Assistentin zugeteilt. Sie ist glänzend.« Naserümpfend betrachtete er seine verbundene linke Hand. »Und sie kann den Computer mit zwei gesunden Händen bedienen. Das ist nicht zu verachten.« Er trank mit einem Schluck seinen Kaffee aus. »Aber ich muss zurück ins Joch. Hilda ist nicht wie Margaret, aber ich kann mir nicht leisten, dass sie mich überholt. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie was von Margaret hören.«
    »Mache ich.«
    Galen begegnete ihm in der Küchentür und nickte ihm grüßend zu, ehe er sich an Sarah wandte. »Logan ist unterwegs hierher. Er hat gerade angerufen und gesagt, dass Margaret ihn rausgeschmissen hat. Er wird in ein paar Stunden hier sein.«
    »Gut.« Sie beugte sich vor und stellte Monty sein Abendessen hin. »Dann ist sie wohl wieder auf dem Damm?«
    »Zumindest funktioniert sie wieder wie gewöhnlich.«
    Er zog eine Grimasse. »Ich bin froh, dass sie in Phoenix ist.
    Noch eine Powerfrau hier wäre wirklich zu viel für mich.«
    »Sie könnten durchaus noch eine brauchen. Aber nach Lage der Dinge werden Sie sich mit mir begnügen müssen. Apropos Powerfrau, ich habe gerade mit Eve gesprochen. Sie glaubt, dass Maggie entweder schmollt oder für einen Wettkampf trainiert.
    Sie hört nicht auf zu heulen.«
    »Vielleicht sollten Sie nach Hause fahren und sich selbst um Maggie kümmern?«
    Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu. »Vielleicht sollte ich Eve und Maggie hierher kommen lassen.«
    »Vergessen Sie’s. Ich verschwinde hier.«
    »Angst?« Aber er war schon weg.
    Die große Küche war plötzlich leer und öde. Ihr Lächeln schwand, als sie sich an die Arbeitsplatte lehnte, um Monty beim Fressen zuzusehen. Die Kabbeleien mit Galen waren für sie ein Ventil, um Dampf abzulassen. Die Spannung wuchs von Stunde zu Stunde und sie brauchte diese harmlose Ablenkung dringender denn je.
    Monty sah auf zu ihr. Traurig?
    Sie schüttelte den Kopf und füllte seinen Wassernapf. Nicht traurig. Beunruhigt. Und einsam. Es war seltsam, wie einsam man sich fühlen konnte, weil man von einer bestimmten Person getrennt war. »Iss dein Abendbrot. Du hast nicht mehr anständig gegessen, seit wir von zu Hause weg sind.«
    Traurig.
    »Wir haben hier einen Job zu erledigen. Ich musste dich von Maggie trennen.«
    Traurig.
    »Herr im Himmel, bewahre mich vor einem liebeskranken Hund!«
    Aber warum machte sie Monty Vorwürfe, wo sie vor wenigen Minuten

Weitere Kostenlose Bücher