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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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selbst schmachtend herumgesessen hatte? »Ist schon okay«, murmelte sie und kraulte ihn hinter den Ohren. »Ich weiß, dass es schlimm ist. Aber wir müssen durchhalten. Und nun friss dein Abendbr …«
    »Sarah.«
    Sie wandte sich um und sah Galen in der Tür stehen.
    »Warum sind Sie zu …« Sie erstarrte. »Was ist los?«
    »Ein Päckchen für Sie.« Er durchquerte den Raum und reichte ihr eine sauber verpackte Schachtel. »Gerade gekommen. Per Eilboten.«
    Alle Pakete, die angeliefert wurden, wurden selbstverständlich geröntgt. »Was ist drin?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich konnte es nicht erkennen.
    Irgendwas Ausgefallenes. Jedenfalls keine Bombe.«
    Behutsam wickelte sie die Schachtel aus dem Packpapier und nahm den Deckel ab. Der Gegenstand in der Schachtel war alt, sehr alt, das Elfenbein von den Jahren vergilbt, doch das Blattgold des Spiegels glänzte noch. Sie spürte, wie sich ihr der Magen zusammenkrampfte.
    »Chen Li.«
    Galen erstarrte. »Das habe ich befürchtet. Lesen Sie den Brief nicht. Wir sollten ihn für Logan aufheben.«
    »Er ist an mich adressiert.« Sie entfaltete das Papier.

    Sarah, wie ich Logan bereits anvertraute, war das letzte Geschenk nicht für Sie. Dieses hier ist passender. Sehen Sie die Viper? Die können Sie sich mit Logan teilen.
    Martin Rudzak

16
    20:20 Uhr
    Nur noch eine Ladung.
    Duggan deponierte die Sprengladung vorsichtig in einer Einkerbung der Säule, wo sie nicht zu sehen sein würde.
    Und jetzt runter.
    Und raus.
    Und dann zusehen, wie alles in die Luft flog.
    22:05 Uhr
    »Was genau soll ich mir mit dir teilen?«, fragte Sarah. Sie und Galen sahen Logan zu, der Rudzaks kryptisches Schreiben las.
    In dem Konferenzsaal im Erdgeschoss, in dem sie saßen, waren alle Vorhänge zugezogen. Monty lag Sarah zu Füßen auf dem Boden. »Hat der Spiegel Chen Li gehört?«
    »Wahrscheinlich. Aber ich habe ihn nie zuvor gesehen. Die Schwestern haben mir gesagt, dass Rudzak an dem Abend, an dem er Chen Li in ihrem Krankenzimmer ermordete, eine Schachtel dabei hatte.«
    »Was bedeutet das?«
    »Wenn dieser Spiegel sein letztes Geschenk an sie war, heißt das, dass er allmählich die Geduld verliert. Er will die Sache zu Ende bringen.« Seine Hand umklammerte den Spiegel. »Gott sei Dank. Ich habe genug von dieser Warterei.«
    Sarah ging es genauso, aber der Gedanke schreckte sie.
    »Ist Dodsworth …«
    Das Telefon klingelte. Logan hörte eine Weile schweigend zu, dann sagte er: »Richtig. Ich verstehe.« Er wandte sich an Galen.
    »Es geht los. Räumen Sie das Gebäude. Wie viele Leute sind heute Abend im Dienst?«
    »Zwölf.«
    »Bring sie hier raus. Dann sag deinen Leuten, sie sollen noch eine Runde drehen und dann ebenfalls verschwinden.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte Galen und rannte aus dem Zimmer.
    »Soll ich die Bombenstaffel und die ATF anrufen?«, fragte Sarah.
    »Das wird Galen tun.« Er berührte ihre Wange. »Es ist alles in Ordnung, Sarah. Das Gebäude wird geräumt sein, ehe irgendetwas passiert. Wir haben noch Zeit genug, um zu verschwinden.«
    »Woher weißt du das? Hat Rudzak dir das am Telefon erzählt?
    Dann musst du darauf gefasst sein, dass uns dieser Lügner in den nächsten Minuten hochgehen lässt.«
    »Rudzak hat diese Sache von langer Hand geplant. Niemand geht methodischer vor als er. Schritt für Schritt. Vertrau mir. Es wird niemand zu Schaden kommen.«
    »Wie soll ich dir vertrauen, wo du mir alles verschweigst?
    Warum hast du mir nicht erzählt, dass Rudzak gesagt hat, der Kamm wäre nicht für mich?«
    »Weshalb hätte ich dich ängstigen sollen? Ich habe mir schon Sorgen genug gemacht für uns beide.«
    »Gibt es noch mehr, was du mir verschweigst?«
    Er schwieg.
    »Seit ich dir das erste Mal begegnet bin, habe ich mit deiner Heimlichtuerei zu kämpfen. Du hast mir auch nicht von Kai Chi erzählt.«
    »Bitte, tu mir das jetzt nicht an, Sarah.«
    »Warum nicht? Es ist wichtig. Du musst immer den großen, starken Helden spielen. Ich habe die Nase voll davon. Warum versuchen wir es nicht mal mit Offenheit und Partnerschaft? Ich bin nicht zerbrechlich wie Chen Li. Du musst mich nicht …«
    »Sei still.« Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie.
    »Lass Chen Li aus dem Spiel.«
    »Wie soll ich das machen? Rudzak sorgt doch dafür, dass keiner von uns sie vergisst.«
    »Hör zu.« Er sah ihr gerade in die Augen. »Ich bin nicht mehr der Mensch, der Chen Li geheiratet hat, aber ich bin dankbar für das, was sie mir gegeben hat.«
    »Ich

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