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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Vorsichtig stellte er die Schachtel hinter einen Felsbrocken, der sie vor der Explosion schützen würde. Er flüsterte: »Happy Birthday, Chen Li.«

    »Ruhe in Frieden, Bonnie Duncan.«
    Die Worte des Geistlichen gingen Sarah durch den Kopf, als der Sarg ins Grab hinabgelassen wurde. Es war nicht Bonnie allein, die jetzt in Frieden ruhen konnte, dachte sie und sah zu Eve Duncan hinüber, die zwischen Joe Quinn und ihrer Adoptivtochter Jane MacGuire stand. Nach all den Jahren der Suche nach ihrem Kind, das vor mehr als zehn Jahren ermordet worden war, hatte Eve Bonnie endlich heimgeholt. Die DNA-Analyse war vor wenigen Tagen eingetroffen und hatte bestätigt, dass es sich bei den Knochen um die sterblichen Überreste von Eves Tochter handelte.
    Eves Mutter liefen Tränen übers Gesicht, Eve hingegen weinte nicht. Ihr Gesicht drückte Frieden, Traurigkeit und Erfüllung aus. Ihre Tränen um Bonnie hatte sie schon vor langer Zeit geweint. Jetzt war ihre Tochter daheim.
    Doch Sarah fühlte die Tränen in ihren Augen brennen, als sie die Rose auf den Sarg in der Grube hinabwarf.
    Adieu, Bonnie Duncan.
    »Ich denke, wir sollten die Familie zum Abschiednehmen allein lassen«, sagte John Logan mit leiser Stimme.
    »Gehen wir zur Hütte zurück und warten dort auf sie.«
    Sarah hatte nicht bemerkt, dass er sich neben sie gestellt hatte.
    Instinktiv rückte sie von ihm ab.
    Logan schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was Sie von mir halten, aber unter diesen Umständen sollten wir Eve nicht mit unseren Zwistigkeiten belasten. Wir müssen ihr gemeinsam helfen, die Sache durchzustehen.«
    Er hatte Recht. Als er einige Stunden vor der Trauerfeier in der Hütte aufgekreuzt war, war sie nicht gerade begeistert gewesen, aber an seinem Betragen Eve und Joe gegenüber war nichts auszusetzen. Er war mitfühlend und rücksichtsvoll. Und es war richtig, die Familie jetzt zum Abschiednehmen allein zu lassen.
    Sie wandte sich vom Grab ab und machte sich auf den kurzen Weg um den See herum zu der Hütte, die Eve mit Joe bewohnte.
    Es war schön hier, dachte sie. Eve hatte sich einen wunderschönen Platz auf einem kleinen Hügel, der den See überblickte, ausgesucht, um ihre Tochter zu beerdigen.
    »Wo ist Monty?«, fragte Logan, als er sie einholte.
    »Ich habe ihn in der Hütte gelassen. Die Beerdigung hätte ihn zu sehr mitgenommen.«
    »Ach richtig, ich hatte vergessen, was für eine empfindsame Hundeseele Ihr Monty ist.«
    »Empfindsamer als manche Menschen.«
    »Autsch.« Er zog eine Grimasse. »Ich hatte nicht die Absicht, Ihren Hund zu beleidigen. Im Gegenteil habe ich versucht, freundlich zu sein.«
    »Tatsächlich?«
    »Ist mir offenbar nicht gelungen.«
    »Richtig.«
    »Dann also ein neuer Anlauf. Eve hat mir erzählt, dass Sie und Monty Bonnie gefunden haben. Sie sagte, Sie beide hätten jeden Fußbreit dieses Nationalparks abgesucht, bis Sie die Stelle gefunden haben, wo der Mörder sie begraben hatte.«
    »So war es. Fast hätte ich die Suche aufgegeben.«
    »Haben Sie aber nicht.«
    »Eve ist meine Freundin.«
    »Glauben Sie nicht, Sie könnten mir in Anbetracht dessen meine etwas skrupellose Methode, Sie beide
    zusammenzubringen, verzeihen?«
    »Nein«, sagte sie kalt. »Ich werde nicht gern zu irgendetwas genötigt. Sie sind genauso schlimm wie Madden. Sie wollen jeden Menschen und jede Situation manipulieren.«
    »Ganz so schwarz, wie Sie mich malen, bin ich nun auch nicht. Ich habe auch einige Tugenden.«
    Sie schwieg.
    »Ich bin geduldig. Ich bin verantwortungsbewusst. Ich kann ein treuer Freund sein. Fragen Sie Eve.«
    »Interessiert mich nicht. Warum machen Sie sich überhaupt die vergebliche Mühe, mich davon zu überzeugen, dass Sie ein anständiger Mensch sind?« Sie kniff die Augen zusammen. »Sie führen etwas im Schilde.«
    »Warum sollte ich?« Er zuckte die Achseln. »Na gut. Ich führe tatsächlich etwas im Schilde, abgesehen von meinen fruchtlosen Bemühungen, Sie davon zu überzeugen, dass ich alles andere als ein charakterloser Schurke bin. Pech. Es hätte uns beiden einiges erleichtern können.«
    »Warum zum Teufel sind Sie hier?«
    »Aus demselben Grunde wie Sie, ich wollte bei Eve sein, wenn sie die Unterstützung ihrer Freunde braucht.«
    »Sie waren nie ihr Freund. Sie waren ihr Liebhaber, und wenn Sie jetzt hier aufkreuzen, um sie und Joe auseinander zu bringen, werden Sie enttäuscht werden. Eve liebt Joe und Sie gehören der Vergangenheit an, Logan.«
    »Ich weiß, aber danke, dass Sie mich daran

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