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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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westlichen Arizona ausgesetzt worden waren. Angeblich waren einige bis hierher gewandert, sehr zum Ärger der hiesigen Viehzüchter.
    Dieses Geheul jedenfalls schien aus der Nähe zu kommen. Sie musterte die Felsen, die aus dem Bergrücken hinter ihr in die Höhe ragten.
    Nichts. Die Nacht war klar und still und der Wolf wahrscheinlich weiter weg, als es sich anhörte.
    Schön. Monty betrachtete den Berg.
    »Du würdest deine Ansicht sofort ändern, wenn dir einer dieser Wölfe über den Weg liefe, Monty. Die haben keine Manieren, brauchst bloß mal bei den Ranchern der Gegend nachzufragen.«
    Noch einmal tönte das Geheul weit durch die Nacht. Monty hob den Kopf. Schön. Frei.
    Zwar stammten Hunde angeblich von den Wölfen ab, aber Sarah hatte nie wölfische Eigenschaften bei Monty bemerkt.
    Kein Tier konnte sanfter und liebevoller sein als Monty. Aber regte sich nicht doch ein verborgener Instinkt in ihm, als er so dem Heulen des Wolfes lauschte? Der Gedanke beunruhigte sie und sie schob ihn sofort beiseite. »Es wird Zeit, in die Hütte zurückzukehren. Sonst wirst du mir noch mondsüchtig.«
    Sie begann den Pfad, der zu der Hütte unten im Tal führte, hinabzulaufen.
    Sauberer Wind.
    Saubere Luft.
    Fester Boden.
    Stille, die nichts mit Tod und Trauer zu tun hatte.
    Gott, es tat gut, wieder daheim zu sein!
    Gut.
    »Recht hast du. Los, wer zuerst bei der Hütte ist!«
    Natürlich war sie nicht die Erste. Als sie die Tür der Hütte aufzog, war Monty längst durch die Hundeklappe gesprungen und schlabberte Wasser aus seinem Napf. »Ich denke, du bist erschöpft von dem Einsatz in Barat. Da könntest du mich doch mal gewinnen lassen.«
    Monty warf ihr einen verächtlichen Blick zu und wanderte gemächlich zu seinem Teppich, der vor dem Kaminfeuer lag.
    »Dann halt nicht. Aber vergiss nicht, wer hier die Lebensmittel zahlt.«
    Monty gähnte und streckte sich aus.
    Das Feuer war einladend und ihr Sessel winkte. Sie hatte große Lust, sich auszustrecken.
    Widerwillig warf sie dem blinkenden roten Lämpchen ihres Anrufbeantworters einen Blick zu. Sie hatte es ignoriert, als sie vor zwei Stunden in die Hütte zurückgekehrt war, und war geneigt, dies auch weiterhin zu tun.
    Sollte sie sich anhören, was das Ding zu melden hatte, oder unter die Dusche springen und es sich vor dem Kaminfeuer gemütlich machen? Sie wusste, was sie am liebsten tun würde.
    Die Welt ausschließen und mit Monty das einfache Leben führen, das ihnen zwischen den Einsätzen neue Kräfte gab.
    Unter diesen Umständen war selbst ein Anruf eine lästige Unterbrechung. Was sie brauchte, waren Ruhe, Sport und vielleicht ein gutes Buch zur geistigen Auslastung.
    Aber das rote Lämpchen hörte einfach nicht auf zu blinken.
    Am besten, sie brachte es hinter sich.
    Sie ging durchs Zimmer. Zwei Nachrichten.
    Sie drückte den Knopf.
    »Todd Madden. Willkommen daheim, Sarah.«
    Scheiße. Der hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Sie ballte unwillkürlich die Fäuste, als sie Maddens sanften, leicht spöttischen Tonfall hörte. »Wie ich höre, hast du wieder ausgezeichnete Arbeit geleistet. Das Team ist von der türkischen Regierung gelobt worden, ganz zu schweigen von der tollen Berichterstattung auf CNN. Ich glaube, wir müssen dich und Monty für ein paar Interviews nach Washington holen.«
    »Das könnte dir so passen, du Arschloch«, murmelte sie.
    »Ich sehe deinen Gesichtsausdruck förmlich vor mir, es ist ja immer das Gleiche. Unglücklicherweise steht in Boyds Bericht, dass du bei einer Gelegenheit den Gehorsam verweigert hast. Er hat natürlich versucht, es runterzuspielen, aber natürlich konnte er es nicht unter den Tisch fallen lassen. Wirst du etwa unberechenbar? Du weißt doch, liebe Sarah, dass wir so etwas bei der ATF nicht gebrauchen können. Und du weißt doch auch, was die Konsequenzen wären, wenn die ATF dich entlassen müsste?« Er legte eine Pause ein. »Aber sicherlich kannst du mich davon überzeugen, dass es sich nur um einen isolierten Vorfall handelte. Also komm rauf nach Washington und gib diese Interviews, dann können wir uns über alles unterhalten.«
    Elender Bastard!
    »Ruf an, um mir mitzuteilen, wann du kommst. In zwei Tagen, spätestens. Wir wollen ja keine ollen Kamellen von dir hören.«
    Er legte auf.
    Sie schloss die Augen und spürte, wie die Wogen des Zorns über ihr zusammenschlugen. Verdammtes Aas! Elender Bastard!
    Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen.
    Madden wäre überglücklich, wenn er sehen

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