Komm fass mich an - Erotischer Roman
Aber nachdem ich inzwischen weiß, dass sie in meinen Großvater verliebt war, kann ich mir das meiste zusammenreimen.«
Uff, sie hielt gespannt den Atem an. Was kam jetzt? Sie hatte keinen Schimmer, was für eine Botschaft ihre Tante für Liam gehabt hatte. »Wieso kam Mae damit nicht zu mir?«
»Weil sie merkte, dass Belle schneller sein würde als
sie. Deine Tante Mae wollte, dass das Haus abgerissen wird.«
»Warum?« Fayes Augen weiteten sich vor Schreck.
»Ihr ging es darum, irgendetwas zu verhindern. Was genau, darauf müssen wir wohl selbst kommen.«
»Was? Worauf müssen wir selbst kommen? Was heißt das für mich im Klartext?«
»Du musst dich entscheiden.«
»Kannst du mal ein bisschen deutlicher werden?«
Liam betrachtete sie, die Miene befremdlich verschlossen. »Faye, mir ist eins klargeworden. Wir hatten eine tolle Zeit miteinander: jede Menge Spaß, guten Sex, wann und wo immer wir wollten. Die Träume haben mir jedoch gezeigt, dass es höchste Zeit für einen Neuanfang wird.«
»Du bist übermüdet«, wiegelte sie ab. Ihr Herz krampfte sich schmerzvoll zusammen. »Die Albträume haben dir arg zugesetzt. Wenn das neue Geschäft gut läuft, fahren wir für eine Weile weg. Um ein bisschen Abstand zu gewinnen.«
Was meinte er mit Neuanfang? Sie wollte nichts Neues ausprobieren. Sie war zufrieden mit dem, was sie hatte. Sie fasste seine Hand, die auf dem Bistrotisch lag. »Ich versteh dich nicht«, murmelte sie.
»Doch, doch, du verstehst mich sehr gut.« Sein ernster Blick stimmte sie skeptisch.
Faye half Kim, die letzten Kisten vom Speicher auf den Pick-up zu verladen, mit dem sie ihre Sachen nach Perdition House gebracht hatte.
»Das Mädchen zieht anscheinend häufiger um, sonst würde sie keinen Pick-up fahren«, wisperte Belle in Fayes Kopf.
Faye zuckte mit den Achseln. »Ich bin echt froh, dass wir deinen Pick-up benutzen können, Kim. Mit meinem Auto hätte ich bestimmt zigmal hin und her fahren müssen, bis alles im Laden gewesen wäre.«
Kim grinste. »Ich zieh öfters um. Halte es nie lange irgendwo aus.« Sie kletterte auf den Fahrersitz. »Spring rein!«
Faye schüttelte den Kopf. »Fahr schon mal vor. Ich komm gleich nach.« Sie warf ihr die Ladenschlüssel zu.
»Denk dran, heute ist unsere große Eröffnungsparty.«
Faye grinste zuversichtlich. »Das packst du mit links. Du bist die Managerin. Also, mach mal.« Sie schwenkte herum und lief zurück ins Haus.
Sie hatte noch ein paar wichtige Dinge zu klären.
Sie hatte geglaubt, das mit Liam könnte ewig so weitergehen. Inzwischen wollte sie seine täglichen Anrufe, seine konstruktiven Ratschläge nicht mehr missen. Sie fand es schön, dass er an ihrem Leben Anteil nahm. Bei ihm fühlte sie sich geborgen.
Solange Mark in Denver war, war es eine ihrer leichtesten Übungen gewesen, eine Dreierbeziehung zu führen. Kopfmäßig. Emotional. So konnte es jedoch nicht weitergehen. Sie hatte geglaubt, sich zwei Lover halten zu können, aber das ging nicht. Jetzt nicht mehr.
Tante Mae hatte ihren Standpunkt deutlich gemacht, wenn auch auf eigenwillige Art und aus dem Jenseits.
»Du hast seit gestern nicht mehr mit Liam gesprochen«, krittelte Belle.
»Ich weiß, ich musste nachdenken und mir über einiges klarwerden«, erwiderte Faye. »Ich hab gestern Abend im Hotel angerufen und Mark gebeten, heute Morgen herzukommen. Er ist sicher schon unterwegs.«
»Das wusste ich nicht.«
Faye fixierte Belles Gesicht. Schwindelte ihre Tante ihr etwas vor? »Willst du ernsthaft behaupten, ich hätte es geschafft, meine Gedanken vor dir geheim zu halten?«
»Alles eine Sache der Übung, das hab ich dir doch schon mal gesagt.«
»Aber das war auf Tante Mae und ihre Kontaktaufnahme gemünzt, nicht auf meine Gedanken.« Sie hatte sich lediglich auf ihr Innerstes fokussiert.
Belle strahlte wie eine Zauberfee. »Und diese Fokussierung hat gereicht.«
Puh, ein Glück, ihr Kopf gehörte wieder ihr. Es wurde auch Zeit, dass ihre Gedanken nicht mehr von außen manipuliert wurden. Sie hätte vor Freude Krokodilstränen heulen mögen. Sie schloss erleichtert die Augen, genoss den erhebenden Moment.
Die Vorstellung, dass ihre intimsten Gedanken künftig intim blieben, dass sie wieder die Kontrolle über ihren Körper hatte und von niemandem manipuliert werden konnte, war himmlisch. »Meinen wir da auch wirklich beide das Gleiche?«, erkundigte sie sich vorsichtig. Und klappte ruckartig die Lider auf.
»Dass wir Mädels nie mehr von deinen
Weitere Kostenlose Bücher