Komm fass mich an - Erotischer Roman
ihren Schoß tief in die Matratze drückte.
Faye ließ automatisch ihr Becken kreisen und begann den wilden Tanz der Sehnsucht.
Allmählich schwante ihr, dass sie träumte. In Perdition House war nichts unmöglich, und sie träumte oft. Sie lebte mit Geistern, die nichts Schlimmes dabei fanden, ihr Orgasmen vorzugaukeln, sie zum Sex mit wildfremden Männern zu animieren und ihre Sinne mit wilder, unersättlicher Lust zu befeuern, die unter der Haut prickelte.
Während sie Voyeurin spielte und ihre Muschel rieb, fühlte sie, wie ihre Ekstase wuchs. Schon glitten die Träger ihres Hemdchens von den Schultern; das duftige Dessous bedeckte wie ein zarter Hauch ihren erhitzten Körper, während sie die beiden Lover beobachtete, mit ihnen stöhnte und jeden ihrer sexuellen Kicks mitfühlte.
Noch sträubte sie sich gegen den Orgasmus, denn sie wollte erst mal wissen, in welchem Zimmer die beiden es trieben. Sie riss den Blick von dem Paar los, konzentrierte sich angestrengt auf die Umgebung. Hinter dem Bett erhellte der Lichtkegel eine Tapete mit einem altmodisch verspielten Blumenmuster.
Da der Raum keine wandhohen Balkontüren hatte und auch keine Galerie, konnte es nicht ihr Zimmer sein. Ihres war größer, luftiger, schöner.
Ha, das war immerhin beruhigend. Sie wandte sich wieder dem Paar zu, das eigentlich seine Privatsphäre verdient hätte. Immerhin hatte der Mann dafür bezahlt.
Im diffusen Dämmerlicht tanzten die Schatten der beiden Liebenden seltsam erotisch über die Wände. Eine Frau mit angewinkelten Knien, der Kopf des Mannes zwischen
ihren Schenkeln. Endlich hörte sie es: das Saugen und Lecken, womit der Typ die Frau stimulierte.
Seine Lippen und Zunge stemmten sich in ihr weiches Fleisch, wilder und wilder, bis die Frau sich stöhnend auf dem Laken wälzte. Sie schloss die Augen, genoss einen himmlisch langen Orgasmus, der bestimmt glutheiß durch ihren Schoß brandete. Faye spürte, wie sie selbst kam, und schloss ebenfalls die Augen. Schmolz dahin und stöhnte ihre Lust laut heraus.
Plötzlich zerriss ein Schrei die Luft, und Faye schrak zusammen. Der spitze Schrei drang durch die Wand und bedeutete reines Entsetzen.
Faye klappte reflexartig die Lider auf. Was war passiert? Wer hatte da geschrien? Das Zimmer war plötzlich gleißend hell, dass es ihr in den Augen schmerzte. Sie bemerkte jedoch nichts Auffälliges. Dann war es wieder mucksmäuschenstill.
Sie drehte sich um und wachte auf, ihr rasender Puls signalisierte ihr, dass sie wieder einmal geträumt hatte.
Ein Nickerchen - das alles war während einer kurzen Auszeit passiert. Groggy und befriedigt nach ihrem sinnlichen Orgasmus, stützte sie sich auf den Ellbogen auf und spähte zu dem Radiowecker, der auf ihrem Nachtschränkchen stand. Sie hatte noch zwei Stunden und damit jede Menge Zeit.
Sie streckte sich, immer noch leicht benommen von ihrem Traumerlebnis. Dieser Traum war anders als die anregenden Fantasien, die sie für gewöhnlich hatte. Sie konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen.
Der enge, geheime Durchgang befand sich zwischen zwei Schlafzimmern im oberen Stockwerk. Sie war schon einmal dort oben gewesen. Die Gucklöcher waren von der
ersten Madame installiert worden, die auch das Haus hatte bauen lassen. Sie war mit einer Truppe lebenslustiger junger Frauen aus Butte, Montana, nach Seattle gekommen. Dort hatten sie einen exklusiven Herrenclub betrieben, der den Reichen und Mächtigen vorbehalten war.
»Herrenclub« war eine vornehme Umschreibung für das teuerste Freudenhaus von ganz Seattle im letzten Jahrhundert. Inzwischen gehörte das 1911 fertig gestellte Perdition House ihr. Ihre Großtante Mae Grantham hatte es ihr vermacht, und die wiederum hatte es von der ursprünglichen Madame, Belle Grantham, geerbt.
Faye war zunächst fest entschlossen gewesen, dieses Erbe zu Geld zu machen und das Bordell zu verscherbeln.
Allerdings hatte die Sache einen Haken - Belle spukte noch hier herum, mit den Geistern der vier Prostituierten, die sie damals angeschleppt hatte. Lästermäuler alle fünf, spielten sie fröhlich gackernd mit Fayes Libido.
Nicht dass ihr dies sonderlich viel ausgemacht hätte. Welche heißblütige Frau hätte nicht gern drei oder vier Orgasmen am Tag?, sinnierte sie.
Faye war in den alten Kasten eingezogen und hatte entdeckt, dass Perdition House ein Ort von Sittenlosigkeit, Sex und sündigen Geheimnissen war.
Bis jetzt hatte sie ihren Entschluss nicht bereut.
Von der Logik her hätte
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