Komm fass mich an - Erotischer Roman
Sie war ganz heiß darauf, Belles Idee zu erfahren. Immerhin war Belle jahrzehntelang als Geschäftsfrau erfolgreich gewesen. Wer
weiß, vielleicht konnte sie von ihren Erfahrungen profitieren.
Mit einer Hüfte an den Schrank gelehnt, verschränkte Faye lässig die Arme vor der Brust und tat so, als wäre sie kein bisschen neugierig. Liam würde gleich hier sein, und sie freute sich wahnsinnig darauf, ihn wiederzusehen.
Als Belle sich beharrlich ausschwieg, tippte Faye ins Blaue hinein. »Du meinst irgendwelche Sexpartys, stimmt’s? Swingerpartys oder so was?«
Sie hatte nicht die Spur einer Ahnung, wie man dergleichen auf die Beine stellte. Sie konnte unmöglich im Internet inserieren: »Gesucht: solvente Paare, die den Reiz eines baufälligen alten Herrenhauses zu schätzen wissen, um dort wilde Sexpartys mit den Geistern von Prostituierten zu feiern. Akzeptiere alle Kreditkarten.«
»Nein, das darfst du getrost vergessen, obwohl du bestimmt jede Menge Resonanz aus dem Internet bekommen würdest«, konterte Belle trocken. »Mir schwebt da etwas anderes vor« - sie tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger ans Kinn - »etwas Exklusiveres.«
Exklusiv hieß teuer, und Leute, die das Geld locker sitzen hatten, waren für gewöhnlich darauf bedacht, dass ihr Privatleben privat blieb. »So ähnlich wie Perdition House in den Anfangsjahren?«
»Oh! Unser damaliges Publikum war allererste Sahne. Politiker, Polizeipräsidenten, Industrielle!« Belles Augen leuchteten bei der Erinnerung.
Faye hatte den einen oder anderen in ihren Träumen kennen gelernt. »Ich erinnere mich an Felicitys Senator.«
Belle setzte sich auf das Fensterbrett und plusterte sich auf wie ein eleganter Pfau. Vor lauter Aufregung hatte sie rosige Wangen. »Dieses Mal kümmern wir uns um die
weibliche Klientel. Um wohlhabende, gut situierte Frauen.« Sie hielt inne, ließ ihre Äußerung auf Faye wirken. »Ist das nicht ein grandioser Einfall, was meinst du?«
»Wie bist du darauf gekommen?«
»Ich hab vor einiger Zeit mal so was aufgeschnappt. Dass auch Frauen heutzutage immer häufiger auf irgendwelche Escorts oder Begleiter zurückgreifen, für die sie tief in die Tasche greifen müssen. Die Branche scheint zu boomen. Und die Idee finde ich wirklich fabelhaft.«
»Ein Begleitservice!«, japste Faye. Ihr schwirrte der Kopf vor Ideen. Sie schloss die Augen und zählte bis zehn. Dann hatte sie sich wieder halbwegs gefasst.
»Wenn wir verbreiten, dass unsere Escorts mehr tun als einen reinen Begleitservice«, erwog Faye, »würde deine weibliche Klientel uns wahrscheinlich die Bude einrennen. Etliche Managerinnen beispielsweise, die in einflussreichen Positionen sitzen, haben sonst gar keine Zeit für Romantik.« Faye kannte da einige.
»Vorher müssten wir dem Haus natürlich etwas von seinem früheren Glanz zurückgeben. Vielleicht auch den Park neu gestalten«, schlug Belle vor.
»Das braucht zwar einige Zeit, aber grundsätzlich stimme ich dir zu.« Die neue Boutique schien der absolute Bringer zu sein, wenn man dem Eröffnungstag glauben wollte. Die Kunden rissen ihnen die Klamotten förmlich aus der Hand.
»Irgendwelche Vorschläge, wo sich diese Kundenklientel sonst noch finden lässt?« Belle war zwar eine visionäre Geschäftsfrau, aber ihre Erfahrungen lagen vor dem Internetzeitalter.
Faye grinste. »In Hollywood natürlich! Ich hab bereits jede Menge Kontakte über TimeStop geknüpft. Und kenne
inzwischen etliche einsame, reiche Filmstars, die auf Diskretion bedacht sind.« Ein Glück, dass das Grundstück dschungelartig zugewachsen war. In Perdition House hatte man seit jeher äußersten Wert auf Privatsphäre gelegt. Das war umso wichtiger, nachdem die Paparazzi mittlerweile mit Teleobjektiven auf die Jagd nach Celebritys gingen.
Tausend Ideen jagten durch ihr Oberstübchen. Total überdreht und euphorisch angesichts des neuen Vorhabens, vernahm sie plötzlich ein leises Pfeifen aus der Einfahrt.
Liam!
Sie rannte durch eines der vorderen Schlafzimmer und riss das Fenster auf. »Hey, großer Mann, Lust auf ein bisschen Action?«, rief sie.
»Darauf kannst du deinen süßen Arsch verwetten!« Liam lachte und klopfte sich auf die Schenkel.
»Wir treffen uns im Gartenpavillon.«
»Ein Picknick! Wie schön«, flötete Belle.
»Wie in alten Zeiten«, bekräftigte Stella. Miranda kam und stellte sich neben sie.
Belle warf einen kritischen Blick auf Mirandas mehlverkrustete Schürze. »Wir feiern ein Fest, Miranda. Kannst
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