Komm fass mich an - Erotischer Roman
Orgasmen profitieren werden?«
»Oder ihr meinen Sexualtrieb befeuert?« Das würde ihr bestimmt fehlen.
Belle lächelte sie an, ähnlich wie eine Lehrerin ihre Lieblingsschülerin. »Das liegt bei dir, Faye. Wenn du mehr Sex haben möchtest, warum nicht? Wenn du die Träume magst, die wir dir suggerieren, dann hören sie eben nicht auf.« Belle tätschelte ihren Arm, was Faye eine leichte
Gänsehaut verursachte. »Das entscheidest du ganz allein. Wir können bei dir sein oder auch nicht.«
Entscheide dich. Mark oder Liam?
Entscheide dich. Geister oder keine Geister?
Entscheide dich, Faye, du brauchst dich bloß zu entscheiden.
Faye saß auf dem Fensterbrett in Annies früherem Schlafzimmer und drückte ihren Kopf an die Scheibe. Beobachtete die Auffahrt. Mark würde gleich eintreffen, und sie war genauso schlau wie vorher. Die Uhr, die auf dem Kaminsockel stand, tickte scheinbar unablässig: Entscheide dich, entscheide dich, entscheide dich.
Eigentlich fühlte sie sich recht wohl. Niemand konnte ihre Gedanken lesen, niemand ließ ihr heißes Wasser in die Badewanne ein oder animierte sie zu ausschweifenden Sexabenteuern.
Wenn sie sich entschloss, den Träumen Adieu zu sagen, würden die Geisterwesen sich zurückziehen und sie in Frieden lassen.
Etliche dieser Frauen hatten hier gesessen und die Auffahrt fixiert: Annie hatte hier auf Matthew gewartet, Lizzie auf Bart, Hope auf Jed und Felicity auf ihren Captain.
Und jetzt wartete Faye auf Mark. Die Unentschlossenheit nagte an ihr. Zumal ihr die Entscheidung unendlich schwerfiel.
Mark und Liam. Zwei tolle Männer, auf die so ziemlich jede Frau scharf gewesen wäre.
Die Sonne schien warm auf das Fensterbrett. Faye tippte darauf, dass die Geistergirlies nicht den Mumm hätten, in dieses Refugium einzudringen und ihr eine Gänsehaut zu verpassen.
Gleichwohl warteten sie auf ihre Entscheidung.
Die Seelen ihrer Freundinnen, für die sie sich verantwortlich fühlte.
Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Seelen warteten, Lover warteten.
Tante Mae hatte für sich beschlossen, den Träumen einen Riegel vorzuschieben. Deshalb mussten Hope, Annie, Lizzie und Felicity warten, bis sie zu ihren Liebsten konnten. Aber hatte diese Entscheidung Tante Maes Leben positiv beeinflusst?
Sie blickte zur Uhr. Mark würde sicher gleich eintreffen. Sie stand auf, um nach unten auf die Veranda zu gehen.
Kaum riss sie die Haustür auf, hörte sie Motorengeräusche in der Auffahrt.
Mark.
Entscheide dich.
Sie fühlte den mentalen Druck, den die Geister auf sie ausübten, die hoffnungsvoll warteten. Dennoch war es ihre freie Entscheidung, und da ließ sie sich von niemandem reinreden. Punkt.
Eine elegante Lincoln-Limousine fuhr vor, und Mark schwang sich vom Fahrersitz. Groß, attraktiv, gereizt.
»Du musst unbedingt die Zedern in der Auffahrt zurückschneiden lassen. Die Nadeln haben mir den schönen Lack ruiniert.« Er besah sich den vorderen Spoiler. »Mann, sieht das Scheiße aus.«
»Mark, das interessiert mich offen gestanden nicht. Ich hab dir nämlich etwas Wichtiges zu sagen«, versetzte sie.
Ein kollektiver Seufzer der Erleichterung erhob sich hinter der Tür, und ihr wurde mit einem Mal ganz leicht ums Herz.
»Ist Faye in der Boutique?« Stella schwang sich in einen Korbstuhl neben Belle, die draußen auf der Veranda saß.
»Ja.«
»Meinst du, der Laden bringt genug ein, um das Haus wieder auf Vordermann zu bringen?«
»Diese Willa bezweifelt es.«
»Und was macht Faye, wenn es nicht klappt?«
»Hmmm … tja, also ich hab mir da schon was überlegt.« Belle strahlte ihre Freundin an. Ich denke, Kennenlern-Partys wären eine lukrative Sache.«
»Was für Partys?« Stella machte große Augen.
»Das Haus wurde zu dem Zweck gebaut. Wieso Perdition House nicht mal in den Dienst der guten Sache stellen?«
»Oh! Diese Art von Partys.« Stella lachte. »Jetzt hab ich’s kapiert.«
»Vorher muss das Haus allerdings komplett saniert werden. Ich sträube mich dagegen, Gäste in diesen baufälligen Kasten einzuladen.«
Stella nickte bekräftigend. »Ich bin mir sicher, Faye tut irgendwo eine Geldquelle auf. Sie ist bei so was sehr erfinderisch.«
Belle grinste scheinheilig. »Und ich kenne da jemanden, der kräftig mit anzupacken weiß. Den Typen müssen wir unbedingt anrufen.«
»Oh, klingt nach einem Mordsspaß.«
»Ja, den werden wir haben. Da kannst du Gift drauf nehmen.«
»Okay, spuck’s aus«, drängelte Faye.
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