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Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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an, dass in meinem Inneren die vage Idee aufkeimt, Daniel damit zu konfrontieren, bin aber nicht sicher, ob ich das wirklich will. Wenn ich Nemesis eines Bluffs überführe, dann ist das Spiel vorbei, bevor wir richtig angefangen haben. Und heute muss ich mich erstmal mit der Strafe auseinandersetzen, die er mir für meinen Höhepunkt auferlegt hat.
    NEMESIS: Du bist ungehorsam, Gwendolynne. Und jetzt musst Du dafür bezahlen.
    Ich rutsche auf meinem Stuhl am Schreibtisch der Information hin und her. Irgendwie ist mir nicht wohl. Ich fühle mich nicht wirklich schlecht, aber sehr, sehr merkwürdig. Meine Strafe besteht darin, ohne Höschen zur Arbeit zu gehen. Ziemlich furchterregend – und auch recht zugig. Und was soll ich sagen, ausgerechnet heute ist es kühler geworden, sodass ein kühler Schauer um meinen Unterleib weht, der mir meine Nacktheit permanent in Erinnerung ruft.
    Ich bin allerdings durchaus froh über diese Ablenkung und dankbar für die Erregung. Heute Morgen waren in der Post nämlich weitaus unangenehmere Mitteilungen: ein weiteres Schriftstück in der scheinbar endlosen Reihe der Schreiben vom Anwalt meines Exmannes, der immer noch versucht, mich beim Verkauf unseres Hauses über den Tisch zu ziehen. Ich hätte die Beziehung so gerne zumindest mit einem gewissen Wohlwollen für ihn beendet, aber das macht er mir mit seinen unfairen Forderungen wirklich verdammt schwer.
    All das lässt die Daniel/Nemesis/versaute-Briefe-und-versaute-Herausforderungen-Situation zu einem umso wertvolleren Geschenk werden. Nicht mal in meinen wildesten Träumen wäre mir eine bessere Methode eingefallen, mich von meinen Problemen abzulenken. Ein genialer Aufheizer. Ein verrücktes Spiel. Ein geistiges Kräftemessen, das mich stimuliert und erregt. Obwohl ich einen für die Arbeit angemessenen, knielangen Rock trage, komme ich mir auf köstliche Weise entblößt und verfügbar vor. Es ist fast, als könnte plötzlich jeder Kerl in der Bibliothek durch meine Kleidung hindurchschauen und würde auf meine Muschi starren.
    Jeder Mann, der mir heute über den Weg läuft, hat ein leicht lüsternes Lächeln auf den Lippen. Selbst die harmloseste Begrüßung klingt wie eine schlecht getarnte Schlüpfrigkeit. Mir müssen heute mindestens schon zehn Männer begegnet sein, die Nemesis sein könnten , doch mein Hauptverdächtiger hat sich bis elf Uhr noch nicht blicken lassen. Vielleicht ist er ja schon unten in seiner Höhle, aber ich war bislang zu beschäftigt, um ihn zu besuchen. Je mehr der Tag voranschreitet, desto nervöser und zappeliger werde ich. Die Strafe hat nämlich noch eine Zusatzvereinbarung.
    Der Zusatz ist zwar nicht obligatorisch, aber Nemesis hat mir aufgetragen, noch etwas zu tun. Etwas Absurdes. Verrücktes. Gefährliches. Und wenn die Sache schiefläuft, werde ich wahrscheinlich gefeuert. Ich muss im Laufe des Tages irgendwann offenbaren, dass ich nichts drunter trage. Ich muss also vor jemandem meinen Rock hochziehen – entweder aus Versehen oder mit Absicht.
    Da wir heute voll besetzt sind, kommt irgendwann Tracey, um mich für meine Kaffeepause abzulösen. Und selbst sie wirft mir einen seltsamen, verschwörerischen Blick zu.
    »Gehst du runter ins Archiv?« Als ich mich verlegen von meinem Stuhl erhebe und ein paar Bücher zur Hand nehme, die im Keller wegsortiert werden müssen, werden ihre Augen zu kleinen Schlitzen. »Lass deinen Freund besser nicht zu lange warten.«
    »Was redest du denn da? Er ist nicht mein Freund.«
    »Josie hat Professor Adonis neulich in Richtung Park gehen sehen. Kurz nachdem du gegangen bist. Er ist dir ganz offensichtlich gefolgt. Und als er gestern Abend ging, hat er sich vorher noch mit dir unterhalten.«
    »Na und? Schließlich ist das ein öffentlicher Park. Und gestern Abend wollte er freundlich sein. Mehr ist da nicht. Ich wünschte, es wäre so!«
    Sie kichert. »Außerdem ist es schon auffällig, dass du in letzter Zeit sehr oft Bücher findest, die unten im Keller einsortiert werden müssen.« Ihr eindringlicher Blick wandert zu dem Bücherstapel in meinem Arm.
    Das ist jetzt wirklich ziemlich alarmierend, und mein Gesicht scheint das auch zu verraten.
    »Keine Sorge. Du wirst nur von mir und Josie beobachtet, nicht von einem der Chefs. Deine geheime Affäre bleibt also ganz unter uns.«
    »Ich habe keine geheime Affäre!«, zische ich sie an, als sie sich auf meinen Stuhl setzt. Ach, wie beruhigend muss es doch sein, mit Höschen auf diesem Platz zu sitzen.

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