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Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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Kastens zu meinen Aufgaben gehört, sondern auch, wann ich es meistens tue. Jemand, der die Zeiten kennt, in denen die Information höchstwahrscheinlich nicht besetzt ist.
    Der Schreibtisch der Information steht auf einem kleinen, Podest, von dem aus man einen guten Überblick über den Raum hat. So kann ich einen Großteil der offen angelegten Abteilung des neuen Bibliotheksgebäudes einsehen. Gerade trudeln einige Leser ein, um in der Mittagspause ein wenig zu schmökern, und es wäre durchaus möglich, dass auch Nemesis unter ihnen ist. Während der Öffnungszeiten kommen Hunderte von Kunden in die Bibliothek. Und auch jetzt schlendern Dutzende von Menschen durch die Regalreihen – etwa die Hälfte von ihnen sind Männer.
    Dort drüben in der Abteilung für Sportliteratur treibt sich gerade ein verdächtig aussehender Typ rum. Der könnte es sein. Er ist Stammkunde, und ich habe ihn schon oft genug dabei ertappt, wie er auf meine Brüste starrte. Jetzt auch wieder. Dieses Ferkel! Oh nein, ich will nicht, dass er Nemesis ist!
    Jetzt ist mal wieder so ein Moment, in dem ich mir eine etwas kleinere Oberweite wünschte. Um genau zu sein, könnte alles an mir ein bisschen kleiner sein. Meistens habe ich ja nichts dagegen, ein Mädchen mit Kurven zu sein. Ich finde es sogar ganz gut. Aber üppige Formen scheinen in den Männern grundsätzlich das Tier zum Vorschein zu bringen. Und in letzter Zeit sogar eine ganz neue Art von Tier, die versucht, ihre niedersten Instinkte annehmbarer und weniger abstoßend erscheinen zu lassen, indem es in seine Annäherung ein paar Brocken schwülstigen Geredes über Verehrung und romantische Liebe einfließen lässt.
    Nicht, dass ich es in letzter Zeit oft zugelassen hätte, dass eines dieser Tiere mich mit seinen Pfoten betatscht. Seit meiner Scheidung setze ich auf Qualität und nicht auf Quantität. Vielleicht warte ich ja auf einen Helden. Zum Zeitpunkt der Trennung schien es eine gute Idee, wählerisch zu sein. Aber mein Plan geht mittlerweile total nach hinten los, denn ich lechze geradezu nach einer geilen Nummer. Ich wage kaum, es zuzugeben, aber wenn Nemesis auch nur halbwegs attraktiv und nicht zu durchgeknallt ist, würde ich es mit ihm probieren. Deshalb werde ich meinen Kollegen wohl nichts von dem perversen Briefchen erzählen. In dem Kasten für Verbesserungsvorschläge liegen ständig merkwürdige Kommentare. Über die harmloseren lachen wir manchmal in der Mittagspause, aber die richtig abwegigen Beiträge melden wir dem Bibliotheksleiter – obwohl der eigentlich auch nichts dagegen unternehmen kann. Aber die jeweiligen Nervensägen belassen es meist bei ein oder zwei Zetteln und verlieren dann das Interesse.
    Aber das ist hier ist etwas anderes. Das habe ich einfach im Gefühl. Außerdem ist das hier mein Perversling, und den möchte ich mit niemandem teilen.
    Ich starre auf die E-Mail-Adresse am unteren Rand des Briefpapiers: [email protected].
    Sollte ich eine Antwort senden? Sollte ich ihm sagen, dass er mich gefälligst in Ruhe lassen soll? Oder sollte ich ihn so richtig schocken und ihm im selben Stil antworten? Mir die schmutzigste Fantasie ausdenken, die mir einfällt? Vielleicht über meine Dessous aus Spitze und Satin, die ich gar nicht besitze und mir wahrscheinlich nicht mal leisten könnte? Oder vielleicht könnte ich mir auch eine ausführliche Geschichte über ihn und seine Wichsereien ausdenken? In der Schule bin ich im Aufsatzschreiben immer sehr gut gewesen. Vielleicht sollte ich ihm einfach mitteilen, was ich von ihm wollte.
    Bevor mir noch recht klar wird, was ich da tue, öffne ich auch schon das Mail-Programm auf meinem Computer.
    Oh, nein, nein, nein … das ist einfach nur mutwillige Dummheit und außerdem gefährlich. Aber Gott weiß, dass ich es tun möchte. Wahrscheinlich bin ich genauso pervers und seltsam wie er, wusste es bisher aber einfach nicht. Meine Finger schweben über der Tastatur, und lediglich das Wissen, dass die Bibliothekscomputer stichprobenartig überprüft werden, hält mich davon ab, die ersten Worte zu tippen. Trotzdem pocht mein Herz wie wild, und in meinem Slip macht sich Feuchte breit. Die intellektuellen Hirnfunktionen scheinen nicht mehr richtig intakt zu sein, und mein Körper hat sich in eine unkontrollierte Hormonmasse verwandelt.
    Der Typ in der Abteilung für Sportliteratur hat mittlerweile das Interesse an mir verloren und liest tatsächlich in einem Buch. Hätte ich mich an seiner Stelle mit dem blauen

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